Wie bindend ist ein Vorvertrag für einen Immobilienkauf?

Eine Bekannte von mir hat einen „Vorvertrag“ für den Kauf eines Hauses unterschrieben und ist im Nachhinein nicht gerade glücklich darüber und hat jetzt Zweifel, ob das wohl eine gute Idee war. Was bedeutet denn rein juristisch betrachtet eigentlich ein Vorvertrag? Ist der voll und ganz bindend, wie ein richtiger Kaufvertrag oder hat man da trotzdem noch Möglichkeiten diesen rückgängig zu machen und davon schadlos zurückzutreten?

Naja kurz gesagt ist Vertrag natürlich Vertrag. Wenn so ein Vorvertrag nicht bindend wäre, dann bräuchtest du ja keinen abschließen. Du könntest ja auch einfach so ein Haus unverbindlich reservieren. Dann kann es natürlich sein, dass der Hausverkäufer dann einfach so das Haus an jemand anderen verkauft.

Daher wird ein Vorvertrag abgeschlossen, der eben genau das verhindern soll. Aber das gilt dann eben für beide Seite. Der Verkäufer will ja eben genauso, dass der Käufer sich nicht spontan umentscheidet. Dafür bietet er das Haus dann ja im Gegenzug auch niemand anderen mehr an.

Allerdings muss dafür der Vorvertag auch wirklich gültig und rechtssicher sein. So muss sich der Vorvertrag mit dem endgültigen Vertrag in den wichtigsten Punkten decken. Also es kann jetzt nicht sein, dass im Vorvertrag drin steht, du kaufst das Haus für 100.000 Euro und dann musst du plötzlich den richtigen Kaufvertrag unterschreiben, wo ein Kaufpreis von 500.000 Euro drin steht. Genauso wird auch eine entsprechende Form verlangt, was in der Regel sogar heißt, dass bereits der Vorvertrag notariell beglaubigt werden muss. Das wären also zum Beispiel Punkte, wo man schauen könnte, ob diese eingehalten werden oder ob dort die Form nicht gewahrt ist.

Aber nur zu sagen, man will jetzt einfach nicht mehr, das allein reicht nicht aus. Dann hätte man halt keinen Vorvertrag unterschreiben dürfen, wenn man sich da nicht sicher war.