Welche Punkte am Älterwerden könnt ihr genießen?

vom 12.08.2019, 12:17 Uhr

Viele Leute haben ja panische Angst davor, älter zu werden. Sie fürchten sich davor, nicht mehr so gut auszusehen, gesundheitliche Probleme zu bekommen und mitzukriegen, wie ältere Verwandte und Freunde sterben oder wie sie nach und nach nicht mehr gebraucht werden. Es gibt jedoch auch Menschen, die sich zwar nicht unbedingt darauf freuen, älter zu werden, viele Punkte daran jedoch genießen können.

Es gibt vieles, das sich im Alter ändert - nicht nur das Aussehen und der gesundheitliche Zustand, sondern auch der Charakter. Manche schätzen es sehr, dann einen gefestigten Charakter zu haben oder mehr Zeit für sich, wenn die Kinder nach und nach ausziehen. Welche Punkte am Älterwerden könnt ihr persönlich genießen und weshalb?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich schätze es besonders einen Platz im Leben gefunden zu haben. Einen Mann an meiner Seite, ein Kind an unserer Seite, das ist für mich erst mal mein Leben und das wichtigste.

Auch eine Ausbildung und ein Studium abgeschlossen zu haben sind sehr beruhigend. Ich bin auch kein Mensch, der nun Angst davor hat den Job sein Leben lang machen zu müssen, sondern ich sehe es eher als Basis, die ich habe und die ich immer wieder nutzen kann.

Ich bin suche nicht mehr aktiv nach irgendwas. Ich genieße es, nicht auf der Suche "sein zu müssen" wie manche Singles. Ich genieße es ein Kind zu haben und keine Angst davor haben zu müssen (gerade als Frau) älter zu werden und die Familiengründung zu verpassen.

Ich bin einfach ruhiger und gelassener geworden. Auch wenn ich natürlich weiß, dass etwas schief gehen kann, man kann den Job verlieren und eine Ehe kann schief gehen, aber aktuell bin ich sehr glücklich und aus der Position raus kann ich gut daran arbeiten, dass es so bleibt, ausruhen sollte man sich auf so wass nie.

» Maysen » Beiträge: 475 » Talkpoints: 55,37 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es kommt darauf an, was man unter "Älterwerden" versteht, sprich, der Pubertät allmählich zu entwachsen oder als Rentner auf die 70 oder 80 zuzugehen und zu merken, wie sich eine Körperfunktion nach der anderen allmählich verabschiedet, der Freundeskreis anfängt, sich auszudünnen und die Liste der verordneten Medikamente steigt. Ich will nicht abstreiten, dass man auch beim Älterwerden jenseits der 70 noch genug zum "Genießen" findet, aber so weit bin ich noch nicht. Ich kann gerade mal das angehende Mittelalter beurteilen.

Und ich finde durchaus, dass die Vorteile noch überwiegen. Der ganze alberne Gruppenzwang aus der Jugend fällt weg, man hat mehr Geld und muss niemandem mehr Rede und Antwort stehen. Ich bin mehr mit mir selber im Reinen denn je. Auch wenn es noch viele Baustellen gibt, so machen sie das Leben doch auch interessanter, und für mich wirkt es mehr als befreiend, dass ich im Großen und Ganzen nur für mich selber verantwortlich bin.

Meine Eltern kann ich nicht mehr "enttäuschen", ich kann anziehen, mich geben, essen und toll finden, was ich will und die Nachbarn tratschen sowieso. All das konnte ich mit 20 theoretisch zwar auch, aber da habe ich mich entweder noch nicht getraut oder bin gar nicht auf die Idee gekommen, Entscheidungen ohne Rücksprache mit allen und jedem zu treffen.

Auch spielt mir im Speziellen die Tatsache sehr in die Karten, dass sich die Leute von Jahr zu Jahr weniger dafür interessieren, wann ich denn endlich einen gesunden Wurf in die Welt setze. Allmählich wurde es schon etwas lästig, Fragen abwimmeln zu müssen, ob schon etwas "unterwegs" sei. Aber mit der Zeit wirst du als unfruchtbar abgetan und folglich uninteressant und kannst noch ungenierter machen, was du willst. Das genieße ich durchaus.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Gerbera hat geschrieben:Und ich finde durchaus, dass die Vorteile noch überwiegen. Der ganze alberne Gruppenzwang aus der Jugend fällt weg, man hat mehr Geld und muss niemandem mehr Rede und Antwort stehen. Ich bin mehr mit mir selber im Reinen denn je. Auch wenn es noch viele Baustellen gibt, so machen sie das Leben doch auch interessanter, und für mich wirkt es mehr als befreiend, dass ich im Großen und Ganzen nur für mich selber verantwortlich bin.

Das sehe ich genauso. Das ist doch das Beste daran, dass man älter wird und erwachsen ist. Man ist für eigene Taten verantwortlich und muss nicht mehr "erzogen" werden. Man stellt eigene Regeln auf, die man zu Hause befolgt und ist nicht mehr von Strafe und Belohnung der Eltern abhängig.

Noch besser ist es, dass man irgendwann weiß, wer man ist und was man möchte und daher weniger anfällig für Gruppenzwang durch Gleichaltrige ist (zumindest sollte das im Normalfall der Fall sein). Man ist selbstbewusst genug ohne sich von anderen großartig beeinflussen zu lassen und hat seinen eigenen Kopf.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich befinde mich bereits im Ruhestand und genieße den wirklich nach Herzenslust. Vor zehn Jahren ging es rund. Kind, Partner, Beruf, Haushalt... alle hatten Bedürfnisse und ich fühlte mich manchmal wie im Hamsterrad. Das ist nun absolut vorbei und ich genieße meine Ruhe aber auch spontan irgendetwas tun zu können, einfach aus einer Laune heraus.

Des weiteren bin ich nicht mehr unter denen, die noch aus irgendwelchen Gründen irgendwo mitziehen müssen. Die irgendwelche Ansprüche erfüllen müssen, rein um Äußerlichkeiten für ihre Umwelt zu befriedigen. Auch ist mir mein Aussehen nicht mehr so wichtig. Im Büro möchte man schon mithalten und gut gekleidet und zurechtgemacht sein. Allein um mithalten zu können und um ein gewisses Ansehen zu genießen.

Vor dreißig Jahren noch musste alles ausdiskutiert werden. Man redete sich die Köpfe hitzig und kam am Ende nicht mal zu einem Konsens, schlimmstenfalls. Heute lege ich für mich fest, das will ich so, da ziehe ich mit. Ganz ohne das zu hinterfragen. Das treibt nur den Puls in die Höhe. Oder ich beschließe, mich einer Situation zu entziehen, da ich sie nicht als sinnführend ansehe. Ganz ohne das ich bestrebt bin, eventuell an der Situation etwas zu verändern.

Des weiteren genieße ich meine Reife und Lebenserfahrung sowie die innere Gelassenheit. Was ich allerdings nicht abstellen kann, ist der Drang jeden Tag etwas zu lernen. Ich bin vielseitig interessiert und jetzt im Alter kann ich es mir leisten, mir Wissen ganz ohne Druck und Grund anzueignen. Das finde ich auch spannend und lasse mich von mir selbst überraschen. Demnächst absolviere ich erst einmal einen Zeichenkurs an der VHS. Darauf freue ich mich schon sehr.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich kann es schon genießen. Es ist irgendwie doch ein sehr schönes Gefühl 2 Kinder zu haben, einen Mann an meiner Seite zu haben und da gemeinsam als Familie älter zu werden, ist ein sehr schönes Gefühl. Außerdem bin ich einfach angekommen, fühle mich wohl. Das ist viel wert und deswegen sehe ich es als gar nicht schlimm an älter zu werden. Ich weiß jeden Abschnitt meines Lebens zu schätzen, zu lieben und mag es auch älter zu werden. Man hat dadurch ja keine Einschränkungen, man weiß halt nur mehr und hat mehr Erfahrungen als noch vor 10 Jahren. Das finde ich angenehm.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Die Frage ist merkwürdig gestellt. Es genießen wohl nur Kinder und Jugendliche älter zu werden, weil sie dann mehr dürfen. Ich kenne niemanden, der sich freut, dass er jetzt endlich 42 oder 69 wird. Vielleicht ist das Renteneintrittsalter noch so eine Alterszahl, auf die man sich freut.

Ich genieße es nicht älter zu werden, allerdings genieße ich es manchmal aus den verschiedensten Gründen älter zu sein. Diesen Zustand würde ich aber gerne festhalten. Ich finde es nicht gut, dass das Alter voranschreitet. Mein Bruder hat mir neulich zum Geburtstag eine Glückskurve aus dem Internet geschickt. Demnach hat man in der Jugend ein Hoch und zwischen 60 und 70 ist man angeblich glücklich.

Aber das ist natürlich individuell sehr verschieden. Ich habe das Alter zwischen Ende zwanzig und Mitte dreißig trotz finanziellem Wohlstand nicht so sehr genießen können, weil ich Kinder wollte und es anfangs nicht klappte.

Jetzt habe ich relativ wenig Geld, aber viele Freiheiten und bin als ältere Frau glücklich und zufrieden. Aber älter WERDEN möchte ich nicht, sondern so bleiben wie jetzt.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Als ich jünger war, hatte ich auch Angst davor, älter zu werden. Ich hatte Angst davor, alt und gebrechlich zu sein und nicht mehr unabhängig leben zu können. Doch mit der Zeit habe ich erkannt, dass das Älterwerden auch viele positive Aspekte hat.

Zum Beispiel finde ich es toll, dass ich mit jedem Jahr mehr Erfahrungen sammle und dadurch weiser werde. Ich habe in meinem Leben schon viel erlebt und gelernt, und das macht mich zu einer besseren und verständnisvolleren Person.

Außerdem bin ich dankbar dafür, dass ich gesund und fit bin. Ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist und dass viele ältere Menschen mit gesundheitlichen Problemen kämpfen müssen. Aber ich tue mein Bestes, um mich gesund zu halten und mich regelmäßig zu bewegen. Ich denke, dass dies ein wichtiger Faktor für ein erfülltes Leben im Alter ist.

Ein weiterer positiver Aspekt des Älterwerdens ist die Möglichkeit, neue Freundschaften zu knüpfen. Ich habe in den letzten Jahren viele tolle Menschen kennengelernt, die ich ohne mein fortgeschrittenes Alter wahrscheinlich nie getroffen hätte. Das hat mir gezeigt, dass das Leben im Alter keineswegs einsam oder trist sein muss.

Natürlich gibt es auch negative Aspekte des Älterwerdens, aber ich denke, dass es wichtig ist, die positiven Seiten zu sehen und zu schätzen. Ich freue mich darauf, in Zukunft noch mehr Erfahrungen zu sammeln und weiter zu wachsen und zu lernen.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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