Wegen schwerer Hauterkrankung krankschreiben oder berenten?

vom 09.07.2019, 22:26 Uhr

Ich hatte mal eine Kommilitonin, die im Zuge einer vorausgegangenen Ausbildung auch Seminare in der Dermatologie belegt hatte und erzählte, dort hätte sie Bilder von Leuten gesehen, die man so auf der Straße niemals zu Gesicht bekäme. Als sie das erzählte, habe ich das so hingenommen, aber gar nicht weiter hinterfragt, überrascht hatte es mich aber schon. Heute, in Zeiten des Internets, kann man sich ja angucken, was sie meint, wenn man manche Maximal-Varianten bestimmter Krankheiten in der Bildersuche eingibt.

Da fiel mir diese Geschichte wieder ein und ich muss sagen, dass sie recht hat. Man sieht solche Betroffenen im Alltag eigentlich nie. Aber wo sind die Leute dann? Wo arbeiten sie bzw. habe ich mich dann gefragt, was man macht, wenn man so eine extreme Form der Hauterkrankung im Gesicht bekommt und irgendwo, vielleicht gar noch in der Öffentlichkeit, arbeitet? Es ist schwer vorstellbar, dass eine Flugbegleiterin, ein Verkäufer oder eine Arzthelferin mit einer regelrechten Entstellung, die nicht verborgen werden kann, noch weiterarbeiten wird oder kann.

Oder doch? Kann man sich mit einer schweren, extrem unschön anzusehenden Hauterkrankung im Gesicht krankschreiben lassen? Oder muss man das in manchen Berufen vielleicht sogar? Was ist, wenn die Krankheit niemals wieder weggeht, wäre sogar eine Berentung denkbar?

» Verbena » Beiträge: 4793 » Talkpoints: 0,57 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich kenne jemanden der wegen Schuppenflächte berentet wurde. Ich habe ihn zwar erst kennengelernt nachdem er geheilt war, aber ich kann mir schon vorstellen, wenn der Hautausschlag auch noch juckt oder sich bei Stress verschlimmert das man dann nicht mehr arbeiten kann. Wer privat versichert ist kann sich zudem wegen alles krankschreiben lassen, selbst dann, wenn er kerngesund ist.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke, dass es eher auf die Erkrankung ankommt und wie psychisch belastend diese für den Betroffenen ist. Ich kenne auch einen Fall, wo jemand mit einer offenen Wunde am Bein leben muss, die einfach nicht verheilen möchte. Aber das nimmt ihn psychisch nicht mit und er kann trotzdem normal arbeiten gehen, wobei er die Wunde natürlich tagtäglich pflegt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Man kann mit Sicherheit nicht in jedem Beruf weiterarbeiten und gerade wenn es immer juckt und man zudem noch große Flecken hat, wird es auch schwer sein da eine passende Stelle zu finden von der man dann noch seine laufenden Kosten bestreiten kann, die so anfallen. Vor allem ist das ja auch ein unglaublicher Druck, den man da von außen bekommt. Oft halten einen die Leute für unsauber oder finden einen eklig. Das geht so natürlich gar nicht und ist auch nicht so.

Ich hatte auch eine ganze Weile Hautprobleme und in sehr stressigen Phasen kann das auch immer noch mal vorkommen, wobei ich das ganz gut im Griff habe. In den Höchstphasen war es aber nie so schlimm, dass ich nicht hätte arbeiten können, aber manche Hauterkrankungen sind nun mal so schlimm, dass man das nicht mehr kann und da finde ich es auch vollkommen okay, jemanden dann zu berenten und nicht noch mit Arbeit zu quälen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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