Was wolltet ihr nie tun, habt es aber dennoch getan?

vom 23.04.2019, 09:55 Uhr

Ich denke, dass die meisten schon einmal im Leben etwas getan haben dürften, was sie eigentlich nicht hatten tun wollen. Manchmal handelt es sich dabei um eher unwirkliche Kleinigkeiten, bei denen es nun keinen großen Unterschied macht, ob man sie getan hat oder nicht. Manchmal sind es aber größere und wichtigere Sachen, bei deren Umsetzung man vielleicht auch gegen die eigenen Prinzipien verstößt.

Was wolltet ihr nie tun, habt es aber dennoch getan? Viele Frauen nehmen sich ja beispielsweise vor, nie einem Partner oder potenziellem Partner hinterherzulaufen, wobei es im Endeffekt aber manchmal doch anders kommt. Ist euch so etwas auch schon passiert? Habt ihr dabei gegen eure Prinzipien verstoßen?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Na ja, sagen wir so. Es gibt schon Dinge, die konnte ich mir früher nicht vorstellen, aber irgendwann kam der Zeitpunkt, da wirkte diese Option dann doch sehr attraktiv für mich. Ich wollte mit 10 Jahren zum Beispiel nie Abitur machen oder studieren. Als ich dann 16 bzw. 19 war, sah die Sache dann schon wieder anders aus. Ich denke, dass es völlig normal ist, wenn sich Prioritäten und Ansichten ändern.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Man entwickelt sich ja durchaus weiter und so hatte ich auch schon Phasen, in denen ich mir gewisse Dinge nicht vorstellen konnte, die ich nun aber auch ganz anders sehe. Ich finde es auch gar nicht schlimm und denke, dass das normal ist. Ich habe mich in der Vergangenheit auch durchaus schon mal zu Sachen überreden lassen, die ich dann im Nachhinein bereut habe.

Beispielsweise habe ich mich mal zu einem Verwandtenbesuch meines Mannes zugestimmt, obwohl ich wusste, dass diese Person unmöglich ist und tatsächlich war das auch nicht gerade schön, aber ich habe mich dazu überreden lassen, weil es ihm wichtig war in dem Moment.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Spontan fällt mir nichts Erwähnenswertes aus meiner Biografie ein, bei dem ich wirklich gegen meine Prinzipien verstoßen hätte. Ich bin charakterlich sehr rigide, sturköpfig und unflexibel, sprich, ich würde mich derart miserabel dabei fühlen, dass es sich schon deswegen nicht lohnen würde, den eigenen Wertekanon mal hinten zu lassen.

Von Kleinkram natürlich mal abgesehen. Selbstverständlich habe ich schon Kinofilme gesehen, Essen probiert, Verwandte erduldet, und generell mal etwas Geld rausgeworfen für Dinge und Erfahrungen, die ich nicht gerade aus tiefstem Herzen wollte. Mal lässt man sich überreden, mal siegt doch der innere Schweinehund, der Gruppenzwang oder beides und moralische Perfektion mögen andere für sich reklamieren - ich bin schon öfter in diverse Fettnäpfchen gelatscht, ohne es zu wollen.

Aber bei den berühmten größeren und großen Lebensentscheidungen vom Job über die Beziehung bis zur Familiengründung habe ich mich nie zu irgend etwas breitschlagen lassen, das ich nie wollte. Und meine Selbstachtung kombiniert mit besagtem Dickschädel hat mich anscheinend auch vor etlichen dummen Aktionen (Stichwort Typen hinterherrennen) bewahrt.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich denke, dass es in unserem Leben immer wieder Situationen geben wird, in denen wir uns anders verhalten, als wir es uns eigentlich vorgenommen haben. Das ist einfach menschlich und zeigt auch, dass wir uns weiterentwickeln und uns verändern. Manchmal passiert es mir auch, dass ich gegen meine eigenen Prinzipien verstoße, obwohl ich es eigentlich nicht wollte.

Ich erinnere mich an eine Situation, in der ich unbedingt einen bestimmten Job haben wollte und mich dafür sehr stark engagiert habe. Ich hatte jedoch von Anfang an ein schlechtes Bauchgefühl und wusste eigentlich, dass dieser Job nicht wirklich zu mir passte und ich ihn auch nicht wirklich wollte. Trotzdem habe ich hart daran gearbeitet, um den Job zu bekommen, und schließlich habe ich ihn auch bekommen.

Aber es stellte sich heraus, dass ich damit nicht glücklich wurde und mich auch nicht wirklich wohl fühlte. Ich hatte gegen meine eigenen Prinzipien verstoßen und war trotz meines Bauchgefühls und meiner Zweifel in die Richtung gegangen, die mir vermeintlich Erfolg und Anerkennung brachte. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich realisiert hatte, dass ich mich selbst belogen hatte, um diesen Job zu bekommen.

Ich denke, dass es wichtig ist, immer auf sein Bauchgefühl zu hören und sich nicht gegen die eigenen Prinzipien zu stellen. Auch wenn es manchmal schwer fällt, sollten wir uns immer treu bleiben und ehrlich zu uns selbst sein.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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