Von welchen Personen kamt ihr euch schon kontrolliert vor?

vom 24.12.2019, 14:34 Uhr

Dass die Eltern einen als Kind und Jugendlichen kontrollieren, ist ja recht normal, wobei mir das damals ziemlich schlimm vorkam. Meine Eltern waren in dieser Hinsicht wirklich streng, was möglicherweise daran liegt, dass ich Einzelkind bin. Jedenfalls wollten sie immer wissen, was ich mit wem mache, wann ich zurück bin und am besten auch jedes einzelne andere Detail aus meinem Leben, auch als ich schon längst volljährig war. Mich hat dieser Kontrollwahn auf die Palme gebracht.

Seitdem ich bei meinen Eltern ausgezogen bin, ist es aber gar nicht mehr so und ich habe glücklicherweise nicht mehr das Gefühl, von jemandem kontrolliert zu werden. Von welchen Personen kamt ihr euch schon kontrolliert vor? Hattet ihr das Gefühl vielleicht bei eurem Chef oder eurem Partner? Was habt ihr dagegen gemacht?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Dass man in seiner Kindheit und in der Jugend von seinen Eltern ein Stück weit kontrolliert wird empfinde ich als völlig normal. Dies zeigt ja auch eine gewisse Sorgfalts- bzw. Fürsorgepflicht der Eltern bzw. Interesse am eigenen Kind. Natürlich sollte dabei - je nach Altersstufe - auch die Privatsphäre des Kindes berücksichtigt und die Selbstständigkeit bzw. Eigenverantwortung nicht ausgebremst werden.

Ich glaube eine gewisses Interesse - bzw. negativ ausgedrückt Kontrollfunktion - behält man als Eltern immer auch wenn es für ein volljähriges Kind durchaus als nervig empfunden wird. Sorge um das eigene Kind hat man wohl sein Leben lang. Meine Eltern haben mich also auch kontrolliert, besonders als ich im Teenageralter war. Und ich war kein Einzelkind ;-)

Von meinem Partner möchte ich auf keinen Fall kontrolliert werden. Da erwarte ich eine gewisse Vertrauensbasis. Das betrifft sowohl Unternehmungen als auch den häusliche Aufgabenbereich. Ich fände es z.B. schon unerträglich wenn mein Partner mir beim Putzen oder ähnlichen Aufgaben hinterherkontrolliert.

Bei einem Arbeitsverhältnis kann ich es jedoch schon verstehen und nachvollziehen, dass neben einer gewissen Aufgabenübertragung - und damit verbundener Vertrauensbasis - auch ein bestimmtes Maß an Kontrolle von Nöten ist. In meiner jetzigen Arbeitsstelle ist es z.B. so, dass jeder Schreibauftrag mit Zeiten dokumentiert wird. Auch das ist in gewisser Weise ein Kontrollvorgang meiner Arbeitsleistung.

Was allerdings im Job-Bereich gar nicht geht sind Kontrollen von Personen, die das ungefragt machen - sprich z.B. gleichgestellte Kolleginnen. Es gab wohl schon mal den Fall, dass eine Kollegin jedes Schreiben der Kolleginnen Kontrolle gelesen und bemängelt hat. Außerdem hat sie beobachtet, wie schnell die Schreiben erledigt waren und hat da auch gemeldet wenn etwas nicht in ihrem Zeitrahmen lag. Sowas ist in meinen Augen sehr unkollegial und ein No-Go. Bei mir kam das Gott sei Dank noch nie vor, sonst würde ich mich dagegen schon wehren.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Mich kontrolliert niemand über das normale Maß hinaus. Vor ein paar Jahrzehnten wollten meine Eltern natürlich wissen, mit wem ich weggehe, und wie es mit Sex, Drugs und Rock'n'Roll aussieht. Aber mittlerweile bin ich so alt, wie meine Eltern damals waren, und habe in dieser Hinsicht erfreulicherweise meine Ruhe.

Im Job gelten natürlich die üblichen Regeln im Angestelltenverhältnis, aber mein Chef ist bequemerweise ziemlich "laissez-faire" eingestellt. Solange die Arbeit gemacht wird und ich da bin, wenn man mich braucht, kann ich machen, was ich will. Es hilft auch, dass ich mich von Anfang an als top zuverlässig und gewissenhaft gezeigt habe, sodass sich meine Vorgesetzten getrost ihren anderen Aufgaben zuwenden können und mir nicht ins Genick schnaufen müssen.

Und auch in meiner Beziehung und meinem Privatleben braucht mir niemand reinzureden. Ich würde mich zwar nicht als rücksichtslosen Menschen ansehen und ich halte mich auch brav an die üblichen Spielregeln, die das Zusammenleben mit anderen erfordern. Davon abgesehen gibt es keinen Grund, mein Tun oder Lassen zu "kontrollieren", und ich verwehre mich auch entschieden dagegen, mich rechtfertigen zu müssen.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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