Konfirmation: Pflicht oder freiwillig?

Da stimme ich Klehmchen zu. Dann sollte man lieber Jugendweihe feiern, als sich konfirmieren zu lassen! Bei diesem "Fest" ist es immerhin jedem klar, dass man das nur wegen Geld und Geschenken macht.

ICH habe mich nicht konfirmieren lassen, weil ich dafür Geld bekommen habe! Und alle meiner Freunde haben nicht dabei ans Geld gedacht. Ich finde, es ist auch dann echt schwach von den Eltern, wenn sie ihre Kinder konfirmieren lassen, obwohl sie wissen, dass es ihnen nur ums Geld geht.

Ehrlich gesagt, glaube ich jetzt auch nicht so fest an Gott, da ich diese Frage noch nicht für mich beantworten kann, aber ich mag die Gemeinschaft in der Kirche und außerdem finde ich die Regeln und die Philosophie sehr gut.

Ja, ich bin auch konfirmiert. Und ich weiß noch, das ich da früher gar keine Lust drauf hatte, obwohl ich wusste, das es Geld gab. Mir war schon damals der Sinn davon nicht ganz klar. Aber bei uns in dem kleinen Ort war halt jeder getauft und konfirmiert, das war halt so. Und natürlich fanden alle Kinder das viele Geld am Wichtigsten. Abends haben sich dann alle Konfirmanden noch mal getroffen, und dann ist man zu allen nach Hause gegangen, wo es reichlich Alkohol gab. Dort haben auch die meisten ihre erste richtige Alkoholerfahrung gemacht.

Mein Sohn ist ja erst 11 Jahre alt, und zumindest in der Grundschule fand er Religion schon ziemlich spannend. Mit der Kirche hat er auch nur am Heiligabend etwas zu tun, in den Kindergottesdienst ist er nie gegangen. Und wir, also mein Mann und ich, sind beide nicht wirklich religiös.

Von daher sehe ich den Sinn nicht in dieser Veranstaltung, und dann noch das Gedöns mit den Verwandten, da habe ich absolut keine Lust drauf. Natürlich würde ich meinem Sohn nicht die Konfirmation verbieten, wenn er es unbedingt möchte! Da ich aber meinen Sohn kenne, denke ich mal nicht, das er es unbedingt möchte. Und falls doch, dann muss ich da eben durch.

Die Antwort kann nur vom Junior selbst kommen und sollte unabhängig von dem sein, was die anderen machen, was die Verwandten mögen oder welche Geschenke oder wieviel Geld er zu Konfirmation eventuell bekommt.

Er sollte sich frei entscheiden, ob er der christlichen Glaubensgemeinschaft beitreten möchte oder nicht. Das ist der Kern der Frage und nicht nebensächliche Details der Feier und des Drumherums.

Bei der Entscheidung für oder gegen eine Konfirmation können aber die Eltern sehr hilfreiche Unterstützung bei der (Er-)klärung warum und wozu das ganze eigentlich gut sein soll, leisten. Mir wurde damals vor der Konfirmation von meinen Eltern das Angebot gemacht, dass ich einen entsprechenden Geldbetrag im Falle einer Nicht-Konfirmation dann halt so bekommen hätte.

Ich denke auch, dass dein Sohn diese Entscheidung selber treffen sollte. Dass es den heutigen Konfirmanden manchmal hauptsächlich um die Geldgeschenke der Verwandtschaft zu gehen scheint, habe ich schon öfter mitbekommen. Aber davon sollte dein Sohn es eigentlich nicht abhängig machen, ob er zur Konfirmation gehen möchte. Er sollte es einfach davon abhängig machen, wie er zur Kirche steht und was er von der Konfirmation hält. Dabei sollte es ihm nicht darum gehen, wie viele Gäste kommen und wie viel Geld er von denen bekommt.

Ich würde dir anraten den Sohn zu fragen, was er möchte und ob er eine Konfirmation machen möchte. Es kommt ja auch drauf an, wie gläubig ihr und eurer Umfeld seid. Ist es bei euch eine schlimme Sache, wenn er das nicht mitmacht?

Generell würde ich eine normale Jugendweihfeier einer Konfirmation vorziehen. Dort weiß man, dass es nur um das Geld geht und keiner macht deswegen Probleme. Man kann schon zusammen sitzen und großartig anders ist das auch nicht.