Vatermonat - seid ihr dafür?

vom 07.09.2009, 20:04 Uhr

In Österreich wird immer wieder über ein sogenanntes Vatermonat diskutiert. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um ein bezahltes Monat Auszeit vom Job, direkt nach der Geburt des Kindes. Es soll die Beziehung zwischen Baby und Vater stärken und die Mutter etwas entlasten. Auch soll die Familie zusammenwachsen und Zeit haben sich an die neue Situation zu gewöhnen.

Wie findet ihr die Idee dieses Vatermonats? Ich finde die Idee absolut toll und hätte mich wahnsinnig darüber gefreut, wenn mein Mann die ersten vier Wochen im Leben unseres Sohnes komplett erleben hätte dürfen. Auch hätte es eine wahnsinnige Erleichterung bedeutet und auch ich hätte mich ein wenig ausruhen können.

Ich denke, dass dieser fixe Vatermonat für viele Väter die einzige Chance auf eine gemeinsame Zeit mit dem Kind wäre. Es gibt viele Berufe, in denen man sich den Urlaub nicht flexibel einteilen kann und dieser unter Umständen schon vorbei ist bzw. noch gar nicht da ist, wenn das Kind kommt. Unser Sohn hat sich beispielsweise sehr viel Zeit gelassen und kam ganze 11 Tage über dem Termin zur Welt. Mein Mann konnte sich damals seine zwei Wochen Urlaub glücklicherweise flexibel einteilen und erst antreten, als unser Sohn da wird. Wäre das aber nicht gegangen, wäre sein Urlaub bereits vorüber gewesen, ohne das wir einen Tag gemeinsam als Familie verbringen hätten können!

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



In Deutschland nennt sich das ja Elternzeit und kann dabei natürlich auch vom Vater in Anspruch genommen werden, allerdings ist das länger angedacht als nur ein Monat. Ich finde es trotzdem schön, dass über so etwas zumindest mal diskutiert wird. Trotzdem ist es komisch, dass es das nicht schon längst gibt. Natürlich die sind ersten 4 Wochen nach Geburt etwas Besonderes, aber ich finde, wenn der Mann danach dann wieder arbeiten geht, dann wird ja indirekt schon wieder erwartet, dass die Mutter danach daheim bleibt und eben NICHT wieder arbeitet.

Und das ist genau das, was ich so befremdlich finde. Normalerweise habe ich mir das für später immer so gedacht, dass ich nach der Geburt noch maximal 4 Wochen zu Hause sein möchte, danach aber dann wieder arbeite - Genauso wie mein Partner. Wer das Kind dann versorgt, ob das Schwiegereltern oder eine Nanny übernimmt, spielt dabei jetzt mal keine Rolle. Es geht nur darum, dass dieses Konzept schon wieder völlig ausschließt, dass das auch einfach ein 'Elternmonat' sein kann. Alleine schon durch den Namen, hat man als Frau dann das Gefühl, es wäre doch selbstverständlich, dass der Mann sich nur 4 Wochen Zeit nimmt (wenn überhaupt) und die Frau die übrigen Wochen und Monate zu Hause sitzt.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


In Österreich besteht durchaus die Möglichkeit, dass der Vater in Karenz geht und bei dem Kind zu Hause bleibt. Es gelten hierbei die selben "Regeln" wie bei der Mutter. Der Vatermonat sollte aber dafür da sein, dass Vater und Mutter die ersten vier Wochen im Leben des Babys gemeinsam genießen können. Die Mutter bekommt in dieser Zeit Wochengeld (etwa die Höhe des letzten Gehaltes) und der Vater bekäme seinen ganz normalen Lohn.

Ist die Elternzeit so geregelt, dass Vater und Mutter gemeinsam zu Hause bleiben können? Oder können sich auch hier die Eltern aussuchen, wer zu Hause bleiben möchte?

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ja die Elternzeit ist so geregelt, dass Vater und Mutter zusammen zu Hause bleiben KÖNNTEN, jedoch ist die Zeit in der Elterngeld gezahlt wird auf 12 (ein Bezieher) und 14 Monate (wenn der Partner ebenfalls 2 Monate zu Hause bleibt) begrenzt.

Man erhält bei uns 12 Monate lang 67% von Durchschnittsgehalt der letzten 12 Monate, bzw. 14 Monate wenn der Partner ebenfalls 2 Monate übernimmt. Der Betrag lässt sich bugetieren, so dass man bis zu 24 Monate Elterngeld beziehen kann.

Ebenfalls wäre es möglich, dass beide Elternteile die Elternzeit komplett gemeinsam verbringen, leider ist dann eben nur eine Geldfrage. Zwar wird mit der Neuregelung der Partner durch die 2 extra Monate gelockt, ebenfalls in Elternzeit zu gehen, in der Praxis sieht das aber oftmals leider anders aus.

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich finde die Idee super und würde mich sehr darüber freuen, wenn diese umgesetzt würde. Als Mutter ist man gerade im ersten Monat nach der Geburt froh, wenn der Vater ein wenig mithelfen kann. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass es auch dem Kind gut tut, gleich den Vater auch um sich zu haben, da eine besondere Bindung auch vom Vater her zum Kind gewährleistet sein sollte. Ich weiß nur, mein Mann hätte sich über solch einen Monat garantiert gefreut und diesen genossen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich finde, dass das eine sehr tolle Idee ist. Zum einen, weil der Vater so eine erste engere Bindung mit dem neuen Kind herstellen kann, aber zum anderen auch, weil es wirklich für die Mutter zu Beginn sehr schwer sein kann, wenn sie die ganze Zeit alleine ist. Vor allem, wenn vielleicht noch ein anderes kleines Kind im Haushalt ist, um das man sich ja irgendwie auch kümmern muss.

Ich lebe in Israel in einem Kibbutz, das ist eine Art gemeinschaftliches, sozialistisches Dorf. Bei uns ist es, dass es nach der Geburt eine "Elternzeit" gibt, die mindestens drei Monate, aber im Prinzip so lange wie individuell nötig dauert. Diese Zeit kann entweder ein Elternteil nehmen - Vater oder Mutter -, sie kann aber auch geteilt werden, das heißt, dass beide Elternteile jeweils die Hälfte der Woche mit dem Kind zu Hause sind und die andere Hälfte arbeiten. Das finde ich auch eine sehr schöne Lösung, weil so beide Eltern die Möglichkeit haben, mit dem Kind zusammen zu sein, das Kind auch etwas Abwechslung hat und beide Eltern außerdem auch "mal raus kommen", ohne dass das Kind zu kurz kommt. Aber das ist natürlich nur in so einer kleinen, speziellen Gemeinschaft möglich.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mein Freund nimmt auch zwei Monate Elternzeit (so heißt es hier in Deutschland), genau in der Zeit in der ich im Mutterschutz bin. Das finde ich total schön, denn gerade am Anfang ist es doch schön wenn man nicht alleine ist mit dem Baby.

Da kann man sich schön aufteilen und gerade die Väter können dann auch was mit ihren Kindern machen, klar ist es am Anfang eigentlich völlig uninteressant, denn schließlich können die ja noch nicht viel, aber gerade auch am Anfang sind die Kleinen sehr zeit intensiv und können die Beziehung zu beiden Elternteilen richtig aufbauen und können auch jeden Körperkontakt mit Mutter und Vater gebrauche. :)

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde das total klasse und würde es gut finden, wenn immer mehr Väter sich so eine Auszeit nehmen würden, um für die (neue) Familie eben da zu sein. Mein Partner und ich haben bereits beschlossen, dass wir beide die erste Zeit auch daheim bleiben würden, wenn wir mal Nachwuchs hätten. Ich finde es gut, wenn sich (angehende) Väter so sehr für den Nachwuchs interessieren. Natürlich muss man bedenken, dass das leider nicht immer finanziell möglich ist, dass eben beide zu Hause dann bleiben.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich finde es sehr wichtig, dass das Vater des Kindes den ersten Monat beim Kind und der Mutter ist. Das ist eine sehr schöne, aber auch belastende Zeit und da macht es Sinn, wenn der Vater da auch unterstützend tätig wird. Außerdem braucht man ja auch kein Kind machen, wenn man dann keine Zeit mit dem Baby haben will. Wenn es also finanziell möglich ist, ist es doch ganz gut die Mama wenigstens am Anfang etwas zu entlasten.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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