Freie Aschenverwendung nach dem Tod

vom 06.09.2009, 22:23 Uhr

Hallo!

Ich habe nun schon oft gehört, dass es im Ausland wohl auch erlaubt ist, zum Beispiel die Asche, nach dem Tod in alle Winde verstreuen zu lassen oder sie auch in einer Urne in der Wohnung zu verwahren. In manchen Filmen ist es auch so, dass die Leute die Asche der Angehörigen im eigenen Garten verstreuen oder eben im Garten vergraben.

In Deutschland ist es ja nicht erlaubt, oder? Warum ist es eigentlich nicht erlaubt? Wird das irgendwann mal lockerer gesehen oder gibt es einen wirklich triftigen Grund dafür, dass man teure Urnen in teuren Gräber vergraben lassen muss. Ich finde, dass es durchaus pietätvoller ist, wenn man die Asche in alle Winde verstreut, als wenn sie in einem Grab eingegraben wird, wo keiner mehr hingeht und das Grab ungepflegt ist.

Ausserdem sind die Gräber immer nur für ein paar Jahre "gekauft" und danach kommt wieder eine Urne in das Grab, wenn es nicht zurückgekauft wird. Ist es da nicht eigentlich würdiger, wenn man zum Beispiel den letzen Wunsch eines Verstorbenen akzeptiert und mit der Asche das macht, was der Verstorbene sich gewünscht hat?

Mein Opa wollte immer, dass seine Asche mal in seinem Garten verstreut wird. Er hat sich das sehr gewünscht. Aber diesen Wunsch konnte und durfte man ihm nicht erfüllen. Wißt ihr, was dagegen spricht, wenn man dieses Gesetz wirklich mal überdenkt? Oder findet ihr es gut so, dass man die Asche nicht frei verwenden darf?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich kann mich da deinen Ansichten eigentlich nur anschließen. Meine Mutter würde gerne in einen Fluss geschüttet werden, wenn sie mal stirbt und ich würde auch lieber als Asche unter einem Baum enden, als ein Grab mit ständig wechselnden "Besetzern" zu teilen. Irgendwie widerstrebt mir der Gedanke.

Hier in Deutschland ist das leider nicht wirklich möglich. Warum genau, kann ich dir leider nicht sagen, allerdings schätze ich mal, dass es einfach mit Geldmacherei zu tun hat. In anderen Ländern läuft das schließlich auch wunderbar. Wieso sollte es dann nicht hier möglich sein.

Eine Alternative wäre es, den Betreffenden in Deutschland einäschern zu lassen und dann von einem Schweizer Bestattungsinstitut abholen zu lassen. Die haben nämlich andere Gesetze dies betreffend und es gibt da sehr schöne Angebote, je nachdem, wie viel man denn ausgeben möchte. Bestattung in einem Fluss, einem Wald, unter deinem eigenen Baum oder auch aus großer Höhe abgeworfen über die Berge. Wenn dich das wirklich interessiert, im Internet gibt es haufenweise Informationen darüber.

» Ashyja » Beiträge: 101 » Talkpoints: 1,54 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Für mich steht fest, daß ich nach meinem Tod verbrannt werden möchte. Zum Glück ist wenigstens das erlaubt. Die Verehrung von Gräbern, in welche die Überreste des Verstorbenen liegen, fiel mir schon immer schwer. Wenn ich an meine Lieben denken möchte, dann kann ich das überall machen und muß mich nicht vor ein Pflanzenbeet stellen.

Wenn ich sehe, wie manche Gräber verwarlosen, dann finde ich diese Sitte noch zusätzlich sehr traurig. Manchmal haben die gestorbenen Menschen keine Hinterbliebenen, die sich anständig um ein Grab kümmern können oder möchten. Das sieht man irgendwann, mehr wie deutlich, am Grab. Da wäre es doch viel schöner, wenn man, wie du so schön sagst, in alle Winde versteut wird. Wenn man Glück hat, lebt man in den Erinnerungen der Kinder und Kindeskinder weiter.

Ich habe eine interessante Entdeckung für eine Möglichkeit in der Schweiz gemacht. Dort kann man nach der Einäscherung aus der Asche einen Diamant herstellen lassen. Natürlich ist das mit Kosten verbunden. Aber die Vorstellung, daß aus "meiner Wenigkeit" ein Schmuckstück gemacht wird, gefällt mir. Das gilt auch für meinen Mann. Falls er, was natürlich keiner möchte, vor mir gehen muß, wäre er auch für die Diamantengeschichte. Auf jeden Fall will keiner von uns in einer Kiste enden.

Natürlich steht da eine schöne Einnahmequelle dahinter. Es ist schon richtig, daß damit Geld verdient wird. Aber es gibt eben auch genug Menschen, für die eine Grabstelle wichtig und nötig ist. Wahrscheinlich ist das auch die Mehrheit. Ich könnte mir vorstellen, daß das Verbot schneller abgeschafft werden würde, wenn sich dafür auch mehr Leute einsetzen würden. Aber so bleibt alles, wie es ist. Zumindest, vorerst!

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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