Malariaprophylaxe - Nebenwirkungen

vom 04.09.2009, 09:11 Uhr

Es gibt ja leider noch keine Impfung gegen Malaria und so kann man zur Vorsorge lediglich Tabletten nehmen. Mein Hausarzt hat mir nun empfohlen, mit den Tabletten aber schon eine Woche vor Abreise in das gefährdete Gebiet zu nehmen und dort dann auch jeden Tag eine zu nehmen, anschließend allerdings nochmal 2 Wochen. Insgesamt müsste ich die Tabletten dann über 8 Wochen lang jeden Tag einnehmen. Und ich kann mir zumindest vorstellen, dass das richtige Chemiebomben sind. Wer hat denn schonmal eine Malariapryophylaxe gemacht und kann mir sagen wie anstrengend das für den Körper letztendlich ist?

Wäre es so nicht besser, die Tabletten, die man natürlich zur Vorsorge dabei hat, erst dann zu nehmen, wenn man Anzeichen vespürt? Zumindest werden von Nebenwirkungen wie starken Nierenschäden und extremer Müdigkeit gesprochen, sodass doch ein Reiseverlauf dadurch eh schon total beeinflusst wird.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hallo!

die Tabletten zur Prophylaxe nimmt man nur wenn man wirklich lange in kritische Gebiete geht. Ich flieg jedes Jahr in Länder die nicht Malariafrei bin und hab immer diese Standbys (Malerone) dabei die mir auch von einer Tropenärztin empfohlen wurden.

Die Prophylaxe hab ich noch nie getestet aber genug darüber gehört- und gelesen. Ich würde mir das nicht antun, es sei denn es geht nicht anders.

» Armin » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 04.09.2009, 13:03, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Das heißt, du hast sie dabei, nimmst sie aber nur, wenn du sie brauchst? Ja, so zumindest dachte ich mir das auch, aber jetzt habe ich mich etwas informiert und auch mein Arzt meinte, die wirken nur, wenn man sie vo der Abreise, während der Reise und nacher der Reise permanent einnimmt. Kamen die Tabletten denn dann während deiner Reisen schonmal zum Einsatz und wenn ja, wie gut wirkten sie dann noch?

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ja ich habe sie immer dabei. Die Tabletten nimmst Du dann, wenn du im Ausland unter Malaria erkrankst. Mann muss die dann jeden Tag nehmen bis es vorbei ist (natürlich trotzdem vor Ort zum Arzt/Krankenhaus und in Deutschland weiter beobachten lassen).

Ich bin seit 6 Jahre mit Malarone unterwegs und musste sie noch nie nehmen. Leider sind die recht teuer, so um die 50 Euro.

» Armin » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 04.09.2009, 13:03, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Um was für Tabletten bzw. welchen Wirkstoff handelt es sich denn? Es gibt da mehrere Sorten.

Mit Resochin hatte ich noch nie Probleme. Viele Erreger sind dagegen aber resistent. Lariam gilt als wirksamer, viele sagen aber, dass sie damit Probleme haben. Mir macht das auch nicht viel, aber ein bisschen benommen habe ich mich bei Lariam auch gefühlt. Mit Malarone habe ich keine Erfahrung.

Das Medikament im Nachhinein zu nehmen ist nur Schadensbegrenzung: Denn einmal Malaria, immer Malaria. D.h. es kann später jederzeit wieder ausbrechen.

Neben der chemischen Prophylaxe ist auch die physikalische Prophylaxe sehr wichtig. Denn kein Medikament ermöglicht hundertprozentigen Schutz. Und unter physikalischer Prophylaxe, verstehe ich die Abwehr von Stichen. D.h. ab Dämmerung lange Hemdsärmel und lange Hosen. Außerdem Schuhe/Socken/Hose so verbunden, das nichts reinfliegen kann. Außerdem ein Mückenabwehrmittel verwenden. Ich finde Autan ganz gut, aber diesbezüglich gibt es auch andere Meinungen. Und ganz wichtig: Unter einem Moskitonetz schlafen. Notfalls habe ich immer ein eigenes dabei, inkl. Seilen und Haken zur Befestigung, falls im Hotel keines ist.

Ich war vor Jahren schon einmal in Kenia und habe mich sehr gewundert, dass abends alle halbnackt am Strand herumliefen. Die Leute glaubten einfach, durch die Medikamenteneinnahme wären sie sicher.

Je nach Gebiet verlasse ich mich manchmal auf eine rein physikalische Prophlaxe. Der Krüger Park ist zwar beispielsweise auch Malariazone, aber nicht so extrem wie andere Gebiete. Dort habe ich es zweimal geschafft "stichfrei" zu bleiben. Und dann kann auch nichts passieren.

In anderen Gebieten hat man dagegen gegen die Moskitos keine Chance. Z.B. in Borneo habe ich trotz größter Vorsichtsmaßnahmen ein paar Stiche abbekommen. Die Viecher sind dort unglaublich aggressiv. Dort ist aus meiner Sicht die Kombination von physikalischer und chemischer Prophylaxe ein absolutes Muss, um durch den Doppelschutz das Risko zu minimieren.

» ronald65 » Beiträge: 712 » Talkpoints: 3,45 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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