Fragen bei Plasmaspende: Wann darf man nicht spenden?

vom 28.08.2009, 09:38 Uhr

Da das Thema bei uns aktuell ist, möchte ich das Thema hier aus 2007 noch einmal aufleben lassen. Es hat sich mittlerweile auch viel geändert, was dies betrifft.

Wir waren gestern bei uns in der Stadt im Plasmazentrum, haben uns auch im Vorfeld schon sehr gut informiert. Jedoch war es schon etwas komisch, muss ich ganz ehrlich sagen. Warum ich spenden möchte? Das hat mehrere Gründe, jedoch keinen finanziellen. Ich war schon vor Jahren beim Bayrischen Roten Kreuz Sanitäter entschied mich dann aber irgendwann zur Bergwacht zu gehen. Damals wollte ich eigentlich schon spenden, hatte aber echt zu viel Angst, da ich Nadeln gar nicht leiden kann. Nun ist es aber so, dass das Kind eines Nachbars eine Blutkrankheit hat und man damit wieder in Verbindung des ganzen kam. Als ich sehr viel über ihre Krankheit nun wusste, also nicht nur, dass sie schon seit 14,5 Jahren sich täglich spritzen muss und mindestens einmal im Jahr ins Krankenhaus zur Knochenmarkswasserentnahme muss, dachte ich echt wieder übers spenden nach.

Sagen wir so, ich möchte auf jeden Fall Blutplasma spenden, da dies schonender für einen selber auch ist, denn das Plasma regeneriert sich im Körper binnen 48 Stunden obwohl 760ml reines Plasma entnommen werden. Doch vorher viel trinken und dann noch die 500ml Kochsalzlösung balancieren das ganze sehr gut aus und der Mensch hat ja viel mehr Plasma als der Körper braucht.

Doch nun kommen wir mal zum Verlauf gestern: Personalien aufnehmen und Lichtbild ist ja kein Thema. Dann wiegen, Größe feststellen, Blutdruck und Puls. Danach bekamen wir etliche Seiten zum durchlesen. Aufklärungen über Risiken, Ablauf, Krankheiten etc. Dann musste man noch einen Fragebogen ausfüllen zwecks Krankheiten. Alles mögliche wurde hierbei gefragt. Fragen wie, sind sie ein Mann und homosexuell fand ich schon komisch, genauso wie, können sie ausschließen, dass ihr Partner gleichgeschlechtlichen Sex hatte. Gut ich habe damit kein Problem, doch nachdem dies, nach Herz und Nieren Fragen und allem anderen kam gut.

Danach kam man zum Arzt. Das sind Ärzte die nur für Plasma Zentren arbeiten. Gut es waren keine deutschen Ärzte und auch die Schwestern zum Großteil nicht, was mich nicht weiter stört, doch einiges verstand der Arzt nicht und holte dann den Chefarzt. Dieser hat sich sehr sehr lange mit mir unterhalten. Doch dann kam für mich der Hammer. Mir wurde einmal eine Straftat angetan, welches man nun auch noch acht Jahre danach sieht und dann fragte er mich sehr lange über meinen psychischen Zustand aus. Kein Thema, doch wenn dann die Frage kommt, was erwarten sie sich von einem Spender, wenn sie selber einmal eine Spende brauchen. Meine Antwort war, dass ich möchte, dass der Spender gesund sei. Ja, was das für mich bedeutet. Meinte ich, er soll körperlich gesund sein und auch Psychisch medizinisch gesund sein. Dann kam die Antwort und das glauben sie. Also Entschuldigung, es ist doch egal, wie es einem mal ging, solange es ihm nun gut geht. Wenn einer helfen will, dann sollen diese Menschen doch helfen dürfen.

Ich habe nun auch einige Fragen mal an euch. An die, die sich vielleicht auskennen. Denn bei uns trifft so was eh nicht zu, doch im allgemeinen würde es mich einmal interessieren. Wie sieht es aus? Dürfen auch Homosexuelle spenden? Dürfen Leute spenden, die inhaftiert waren? Denn dies war auch eine Frage auf dem Fragebogen. Ich habe zu dem ganzen auch meinen Freund mit überredet. Er hatte einmal einen Herzinfakt, ist schon lange her. Warum darf er nicht spenden? Ich hatte vor sechs Jahren eine verschleppte Herzmuskelentzündung, gut bei mir müssen erstmal die Test abgewartet werden, jedoch sind die ja in 10 Tagen da. Warum werde ich trotzdem getestet und mein Freund erst gar nicht zugelassen? Also das ganze verstehe ich so nicht.

Vielleicht kann mir der eine oder andere ein wenig was erklären. Kann es auch sein, dass meine Test in Ordnung sind, und die mich trotzdem nicht als Spender haben wollen, wegen dem was mir mal angetan worden ist? Darauf wollte der Arzt mir keine Antwort geben. Er meinte dann nur noch, es werden 14 Test gemacht und die werden dann abgewogen. Ich steh nun echt ein wenig im Wald. Ich möchte nur was gutes machen.

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Als Spender kann man ausgeschlossen werden, wenn es bestimmte Vorerkrankungen gibt oder gab. Dadurch ist das Risiko von Problemen nach einer Spende zu hoch - für den Spender und den Empfänger. Manche werden auch ausgeschlossen, weil sie z.b. ein höheres Risiko für bestimmte Krankheiten haben. So z.b. gleichgeschlechtliche Beziehungen oder Gefängnissaufenthalte. Auch ein Urlaub in bestimmten tropischen Regionen führt zum Spendenausschluss für eine gewisse Zeit. Nach einer OP darf man ebenfalls eine gewisse zeit nicht spenden, da der Körper sich selbst erstmal heilen muss und wieder stark genug werden soll.

Wenn du solche Fragen hast, wieso stellst du die nicht im Spendenzentrum direkt? Dafür sind die Mitarbeiter doch da? Wenn dein Ergebnis der Untersuchung noch nicht bis zu dir durch ist, dann ist das entweder ein gutes Zeichen (alles in Ordnung) oder die Ergebnisse stehen noch aus. Ruf doch am besten kurz dort an und frag nach oder geh gleich hin. Bei mir war es damals so, dass die Ergebnisse nur bei Negativität mitgeteilt wurden und ich nach den 14 Tagen Wartezeit, die für die Tests angesetzt worden waren, zum spenden kommen konnte. Da bis dahin nichts negatives mitgeteilt wurde, war ich also spendenbereit. Leider kann ich heute nicht mehr spenden, da ich erstmal nur am rechten Arm spenden konnte (Venen links nicht gut genug) und dort sich nach einer gewissen Zeit an den Einstichstellen kleine Vernarbungen bilden. Ich musste erstmal ein halbes Jahr pausieren und hätte dann weiterspenden können. Damals zogen wir dann aber gerade um und ein Spendenzentrum war nicht mehr in unserer Nähe. :(

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» Mandylein » Beiträge: 1521 » Talkpoints: 10,39 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Was ich noch sagen wollte, das ganze dauert ungefähr 45 Minuten und dann bekommt man bei uns drei Marken, da kann man unter anderen sich ein Brötchen für holen und was zu trinken und etwas Süßes oder auch Kaffee. Danach verweilt man noch ein wenig im Zentrum, dass die auch sehen, dass es einem gut geht. Also ich finde das schon cool. Denn teilweise ist man ein wenig ausgepowert und das bekommt man dann einfach zurück. Ach, Obst gibt es auch.

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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