Blutkonserven werden knapp - Spender gesucht

vom 20.08.2009, 13:48 Uhr

Hallo!

In der letzten zeit lese ich immer wieder, dass das Blut langsam knapp wird. Die soll unter anderem am medizinischen Fortschritt liegen, da nun immer schwerere Operationen möglich sind. Es müssten viel mehr Menschen Blut spenden, sagt die Uni Leipzig.

Es gehen nur etwa 4 % der Deutschen regelmäßig ihr Blut spenden aber 2/3 wären am mindestens einmal im Leben auf eine Blutkonserve angewiesen. Der Spender hat auch Vorteile, da sein Blut auch erst auf mögliche Krankheiten untersucht wird und er sozusagen einen gratis Gesundheitscheck bekommt. Man kann zwischen dem 18. und 68. Lebensjahr zur Blutspende gehen.

Ich habe hier schon mehrfach in den Zeitungen gesehen, dass Aufrufe zum Blutspenden gemacht wurden. Ich wollte eigentlich auch immer mal gehen, aber das erste Mal hatte ich zu wenig getrunken und der Arzt ließ mich nicht spenden. Und ich konnte dann bei meinem Freund zusehen, wie so eine Spende abläuft. Normal habe ich keine Angst vor Spritzen oder Nadeln, aber diese Nadel war so dick, dass mir wirklich anders wurde und ich schon ein bisschen froh war, dass ich nicht spenden konnte. Merkt man den Einstich eigentlich sehr? Ich würde gerne spenden gehen, gerade wo das Blut im Moment so knapp ist, möchte ich auch helfen. Aber ich habe eben Angst vor den Nadeln.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



moin Nelchen,

ich gehe auch regelmäßig Blutspenden und würde es auch öfter tun, leider bietet sich bei uns nie öfter die Möglichkeit. Den eigentlichen Einstich im Arm merke ich eigentlich nie, viel schlimmer finde ich bei der Voruntersuchung der Piks mit dem die menge an roten Blutkörperchen im Blut bestimmt wird.

Das ist für mich jedes mal so ein unangenehmes Gefühl, wenn ich weiß gleich kommt wieder der kurze Stich. :lol: Andere können Quietschen auf einer Tafel nicht ab, ich hasse eben diesen Einstich.

Das erste war ich wirklich aufgrund der Blutuntersuchungen beim Spenden, ist ja auch schön wenn man Gewissheit hat nicht irgendwelche Krankheiten mit sich herumzuschlagen. Inzwischen ist es für mich zur Gewohnheit geworden.

Früher hat mich meine Mutter (Goldspenderin beim DRK) immer mit zum Blutspenden genommen, heute nehme ich meinen Sohn mit, der es immer toll findet wie er auch auf einen liege darf. Sein obligatorischer Kommentar "Papa aua" lockert grundlegend die gesamte Stimmung im Saal auf.

Das Blutkonserven allerdings knapp werden, würde ich als einfachen Aufruf der Spendenorganisationen abtun. Natürlich ist es wichtig auch weiterhin Blutkonserven bereit stellen zu können, aber die Panikmache soll halt eher Nichtspender dazu anregen Blutspenden zu gehen.

Auf der Gegenseite gibt es auch immer wieder Stimmen, die die Organisationen nieder machen, sie würden die Krankenkassen/Kliniken/etc. bei Blutkonserven und überhöhte Preise verlangen, oder sie gar Erpressen. Allerdings ist der DRK nun mal auch nur ein Unternehmen, welches seine Kosten decken muss.

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Nelchen hat geschrieben:Merkt man den Einstich eigentlich sehr? Ich würde gerne spenden gehen, gerade wo das Blut im Moment so knapp ist, möchte ich auch helfen. Aber ich habe eben Angst vor den Nadeln.

Um die keine falschen Vorstellungen zu vermitteln, ja den merkt man. Du merkst es doch auch, wenn du dich mal irgendwo mit einer kleineren Nadel stichst. Aber es ist jetzt kein höllischer Schmerz und es kommt auch immer etwas darauf an, wieviel Glück die Schwester beim Stechen hat. Mal erwischt man einen kleinen Hautnerv, dann schmerzt es schon etwas, mal kommt man gut durch, dann merkst du kaum etwas.

Aber das beste ist immer, einfach den Moment wegzugucken oder vielleicht mit jemand anderem zu erzählen. Wenn du etwas Angst hast, solltest du aber auf keinen Fall zugucken beim Stechen, dann tut es gleich doppelt weh. Ist ja oft so, dass Verletzungen erst weh tun, wenn man sie sieht. Der Mensch ist in solchen Sachen halt doch recht einfach gestrickt ;)

Und die Nadel kommt ja auch nach spätestens 10 Minuten wieder raus, das ist auf jeden Fall auszuhalten. Nicht sehr viel schlimmer als das normale Blutabnehmen beim Arzt. Da merkt man ja auch manchmal gar nichts und beim nächsten mal tut es wieder ganz schön weh beim Einstich.

Und Julix als Panikmache würde ich das nicht bezeichnen. Gerade in den Sommermonaten werden Blutkonserven tatsächlich immer etwas knapp. Die eh schon nicht so zahlreichen Spender gehen da lieber mal an den Strand oder fahren in den Urlaub statt zur Spende zu gehen. Auch will nicht jeder bei brütender Hitze spenden gehen, weil er denkt es tut dem Körper nicht so gut. Da fallen schon einige Spender und damit Konserven weg und müssen dann von irgendwo anders eingekauft werden.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ja, ich habe auch eine Karte bekommen von da wo ich immer Plasma spenden gehe. Da stand auch drauf, dass nun in der Ferienzeit (die ja nun vorbei ist) dringend Menschen gesucht werden, die Blut spenden.

Das Problem ist ja sowieso, dass man als Frau nur maximal alle drei Monate spenden kann. Als Mann glaube ich ein bischen öfter. Und das ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass man auch "nur" 500ml spenden kann. Das ist im Grunde viel für den Moment, wenn man es gerade spendet - aber wenn man bedenkt, wie schnell das weg ist, wenn es einer braucht? Da kann ich sehr wohl verstehen, wenn mehr Menschen gesucht werden. man braucht eben viele um das abzudecken.

Wenn ich aber da bin werd ich dann nicht gefragt, ob ich statt Plasma lieber mal Blut spenden will. Tja.
Ich muss aber auch sagen, dass ich mir nicht anschauen kann, wenn die die Nadel reinmachen. Da schau ich immer weg. Und beim herausziehen auch. Aber sonst geht es. Und wenn man damit anderen und vlt. auch mal sich selbst helfen kann? Dafür lohnt sich das doch.

Leider gehen ja meistens nur Studenten hin. Nur für diese ist das bisher schmackhaft wegen der Entlohnung.

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» winny2311 » Beiträge: 14987 » Talkpoints: 4,75 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Eigentlich ist es doch fast in jedem Jahr im Sommer wieder so, dass die Meldung kommt, dass Blutkonserven knapp werden.

Dies hat in meinen Augen genau zwei Gründe: zum einen sind viele Personen, die sonst eventuell regelmässig spenden gehen im Urlaub und da Konserven nur eine bestimmte Zeit haltbar sind, ich glaube sechs Monate, macht sich dann natürlich bemerkbar, wenn weniger Spender vorhanden sind.

Der andere und in meinen Augen auch noch schwerwiegendere Grund ist, dass es in der Urlaubszeit aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkommens auf den deutschen Strassen auch zu mehr Unfällen als normalerweise kommt und dadurch einfach mehr schwere Operationen von Nöten sind, wodurch mehr Blutkonserven verbraucht werden.

Ich persönlich habe noch kein Blut gespendet bisher. Ich wollte zwar immer mal hingehen, aber dann hatte ich zum einen doch wieder nicht ganz die traute und war ein wenig zu schissig wegen der Nadel. Es ist bei mir schon immer ein Problem bei einer normalen Blutabnahme beim Arzt eine Vene zu finden und dann auch noch daraus etwas Blut abzapfen zu können. Zum anderen gehöre ich zu einer sogenannten Risikogruppe und da ich schon von vielen, auch von Bekannten beim DRK gehört habe, dass diese Blutkonserven sowieso weggeschmissen werden, hatte ich nie die motivatin die Prozedur des Spendens über mich ergehen zu lassen.

Ich könnte natürlich bei dem Fragebogen, den man wohl beim ersten Spenden ausfüllen muss, einfach nicht angeben, dass ich homosexuell bin, aber das möchte ich eigentlich nicht. Und diese Regelung, dass wir damit in eine risikogruppe gehören,die kein Blut spenden darf, finde ich sowieso total überholt und diskriminierend.

Alleine des Geldes wegen würde ich allerdings auch nicht spenden gehen. So viel kriegt man nun auch nicht dafür, soweit ich weiss deutlich weniger als beim Plasmaspenden, und Geld solte meiner Meinung nach kein Antrieb sein, etwas gutes zu tun.

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» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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