Wasserverbrauch - 25 Badewannen täglich

vom 06.08.2009, 17:50 Uhr

Sicher fragt Ihr Euch jetzt, wer um Himmels willen so viel Wasser verbraucht!? Im Schnitt jeder einzelne Bundesbürger! Ich wollte es auch nicht glauben, ging ich doch auch immer von gut 120 Litern aus. Wer kommt also, vor allen Dingen wie, auf diese wesentlich höhere Zahl?

Der WWF hat diese Menge nicht nur mit Hilfe des Wasserzählers ermittelt, er hat auch "virtuelles Wasser" berücksichtigt. Das ist Wasser, dass bei der Herstellung eines Produktes benötigt, verschmutzt wird oder aber verdunstet. So kommt es auch, dass die Hälfte des Wassers, dass jeder von uns so verbraucht, importiert wird - und das aus Ländern, in denen ohnehin Wassermangel herrscht.

Derzeit wird übrigens an einem Etikett gearbeitet, dass duelich macht, wie viel Wasser bei der Produktion eines Produktes (ganz egal ob Lebensmittel oder Gebrauchsgegenstand) denn verbraucht wurde.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Was heißt eigentlich "verbraucht" bei Wasser? Ist es danach "weg", für immer unbrauchbar oder muss es gegebenenfalls nur wieder gereinigt werden?

Sorry, aber mir klingt das zu reißerisch. Man muss sicherlich mit der Ressource Wasser vorsichtig und sparsam umgehen, aber diese "Verbrauchsangaben" sind doch völlig nichtssagend und rein reißerisch.

» ronald65 » Beiträge: 712 » Talkpoints: 3,45 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo Ronald, sicher ist das ganze auch eine etwas reißerische Meldung. Aber wenn Du gelesen hast, ist ein Teil des verbrauchten Wassers tatsächlich weg, weil es eben im Produkt steckt. Das verdunstete Wasser oder Brauchwasser steht sicher irgendwann wieder zur Verfügung, aber es ist auch erst mal weg.

Und dass der Wasserexport ganze Ökosysteme in Gefahr bringt, sollte eigentlich nachvollziehbar sein. Gerade in Ländern, in denen im Sommer Trockenperioden herrschen und die eh schon sehr mit Wasser haushalten müssen. Beispielsweise wird nunmal Baumwolle und Kaffee aus Indien oder Brasilien importiert, Länder die im Sommer unter Trockenperioden leiden und denen das Wasser dann durchaus fehlt.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Vielleicht sind die Zahlen wirklich etwas reißerisch, aber die Kernaussage ist schon richtig. In Deutschland muss man sich kaum einen Gedanken machen viel Wasser zu sparen, es sei denn man legt wert auf niedrige Kosten bei den Stadtwerken. (Mal abgesehen von den Energiekosten der Klärung.) In Deutschland gibt es genug Wasser und das wird auch in Zukunft so bleiben.

In anderen Ländern hingegen sieht es deutlich schlimmer aus. An Wasser ist nur sehr schwer zu kommen. Die teils armen Länder verfügen nicht über die Mittel um entsprechende Brunnen, insofern überhaupt ausreichend Wasser vorhanden, zu bohren. Aber oftmals ist es so, dass Fabriken in solchen Ländern Produkte für den Westen produzieren und dadurch einiges an Wasser verbrauchen bzw. unbrauchbar machen. Die Umweltrichtlinien sind oftmals sehr niedrig, sodass es zu enormen Wasserverlusten kommt.

Nennenswert sei auch eine Coca Cola Fabrik in einer Wüste Indiens. Dort ist Wasser gesetzlich sehr günstig, trotz großer Knappheit, sodass die Bevölkerung versorgt werden kann. Coca Cola nutzt dies aus, um in einer Wüste seine Produkte abzufüllen!

Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft und deshalb ist der eigene passive Ressourcenverbrauch einfach um ein Vielfaches höher, als der aktive.

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» mich » Beiträge: 665 » Talkpoints: 2,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ganz ehrlich: Das kann nicht sein. Mal ganz ohne den Verbrauch bei der Produktion von irgendetwas, gehe ich davon aus, dass ich so um die 120 Liter verbrauche-höchstens, und für mich sind da schon duschen und Wäsche waschen mit enthalten. Ich glaube schon, dass der Wasserverbrauch pro Person schon riesig ist, aber nicht so hoch.

Und auch den Wasserverbrauch für die Produktion von Gütern halte ich für ein wenig weit hergeholt. Außerdem kann man meiner Ansicht nach auch nicht immer von „Wasserverbrauch“ reden. Es ist ja nicht so, dass das Wasser einmal genutzt werden würde und dann weg wäre. Es wird ja immer wieder aufbereitet, von allem Schmutz befreit und schließlich wiederverwendet.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kann diese Wassermengen zwar auch nicht so ganz glauben, aber ich habe ähnliche Ergebnisse ebenfalls schon in Fernsehberichten und Zeitschriften gesehen. Vielleicht ist da also wirklich was Wahres dran?

Aber ob die Zahlen nun genau stimmen oder nicht, bin ich schon der Meinung, dass die meisten von uns zu verschwenderisch mit Wasser umgehen. Ein Leben ohne Wasser - oder zumindest mit Wassermangel - kann man sich bei uns ja gar nicht mehr vorstellen.

Für mich klingen ja Erzählungen meiner Mama ja schon extrem abenteuerlich, wenn sie mir erzählt, dass sie in ihrer Kindheit anfangs noch nicht einmal fließendes Warmwasser hatten! Das ist ja noch gar nicht so lange her!

Für die meisten ist es einfach selbstverständlich, dass Wasser aus dem Wasserhahn kommt. Noch dazu Trinkwasser! Welch Luxus das eigentlich ist! Und was man selbstverständlich sieht, damit geht man in der Regel auch nicht so sorgfältig um, beziehungsweise bedenkt man oft nicht, wo man eigentlich Wasser benötigt. So gesehen kann ich mir die Zahlen dann doch wieder ein wenig vorstellen.

Wassersparen wäre aber auf jeden Fall sinnvoll. Ich habe mir zum Beispiel auch einen Wassersparer in die Wasserhähne einbauen lassen. Hat gar nicht soviel gekostet und der Wasserstrahl wird dann irgendwie mit Luft vermischt und so braucht man weniger Wasser. Hat meiner Meinung nach sogar den positiven Nebeneffekt, dass der Wasserstrahl dadurch weicher wird.

Diese Sparmaßnahme macht zwar nicht überall Sinn. Wenn ich mir eine Badewanne voll Wasser zum Baden einlasse, bringt so ein Wassersparer rein gar nichts, aber beim Dusch oder Händewaschen und dergleichen ist es durchaus rentabel.

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» tournesol » Beiträge: 7750 » Talkpoints: 66,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


25 Badewannen Wasser als täglicher Verbrauch jedes Einzelnen finde ich nun auch sehr viel und würde das so nicht glauben, zumal meine Familie und ich sehr sparsam sind, was den Wasserverbrauch angeht. Wir sparen, in dem wir Regenwasser zum Blumen gießen verwenden. Die Toiletten sind mit Spartasten ausgestattet, zum Spülen verwende ich nur das Nötigste an Wasser, es wird geduscht (und das auch nur jkurz; zum Einseifen wird das Wasser abgestellt) anstatt gebadet.

Wie man auf solche Zahlen kommt, ist mir unbegreiflich. Bei Einzelfällen kann das garantiert einmal der Fall sein, aber die große Mehrheit wird wohl doch mit weniger Wasser auskommen.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



JulietMay hat geschrieben:Und auch den Wasserverbrauch für die Produktion von Gütern halte ich für ein wenig weit hergeholt.

Und wieso? Ich weiß nicht, in welcher Branche Du arbeitest, aber das kann durchaus sein. Ich arbeite seit einiger Zeit in der Nahrungsmittelindustrie. Den Produktionsprozess sehe ich zwar auch nicht täglich, aber da das Unternehmen für das ich arbeite IFS-zertifiziert ist, werde ich auch regelmäßig geschult. Es ist fast unglaublich, was da für Wasser tagtäglich benötigt wird, damit sichere Nahrungsmittel produziert werden. In anderen Branchen ist das mit Sicherheit ebenso.

JulietMay hat geschrieben:Außerdem kann man meiner Ansicht nach auch nicht immer von „Wasserverbrauch“ reden. Es ist ja nicht so, dass das Wasser einmal genutzt werden würde und dann weg wäre. Es wird ja immer wieder aufbereitet, von allem Schmutz befreit und schließlich wiederverwendet.

Das habe ich ja weiter oben schon erwähnt: sicher steht das (Brauch-)Wasser früher oder später wieder zur Verfügung, aber erst mal ist es für eine Zeit lang weg.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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