Altenheim: Wie teuer darf Pflege sein?

vom 28.07.2009, 21:33 Uhr

Hallo

Ich habe heute doch tatsächlich einmal den Fernseher eingeschalten und bin ber der Sendung "Brisant" hängen geblieben, wo es gerade in einem Bericht um eine Anfang 40jährige Mutter und Ehefrau ging, die durch einen Kreislaufzusammenbruch ins Wachkoma gefallen ist. Die Frau ist in ein Heim gekommen, wo man ihr eine spezielle Therapie bieten konnte, die tatsächlich auch Fortschritte gezeigt hat.

Da die Kosten der Therapie aber so hoch sind, will die Krankenkasse nichts mehr bezhalen und die Frau wird wahrscheinlich in ein stinknormales Altersheim gebracht, wo sie ganz sicher nicht dieselben Zukunfts - und Heilungschancen hat. In dem Bericht wurde die Frage gestellt: "Wie teuer darf Pflege/eine Therapie sein?"

Da frage ICH mich doch: darf man denn diese Frage überhaupt stellen? Wir haben kranke Menschen und wir haben Möglichkeiten sie wieder gesund zu machen, wieso scheitert letztendlich immer alles am Geld, wo wir doch jeden Tag einfach neues drucken könnten, wenn es denn nötig ist?! Ich halte das für eine riesige Schweinerei und kann es einfach nicht nachvollziehen, dass man in einem modernen Land wie Deutschland die Menschen noch unter das Geld stellt was die Wichtigkeit betrifft.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Nein, diese Frage sollte man eigentlich nicht stellen. Aber in einem Land, wo viele Menschen von Geld getrieben werden, taucht sowas eben auf.

Man rechnet sehr wohl aus, ob es sich bei einem Menschen lohnen würdn - von den Kosten her - ob man ihn pflegt. Sprich, wie hoch sind die Chancen, dass jemand aus dem Koma wieder aufwacht. Bei einem Altenheim ist es natürlich so, dass die Patienten sterben werden. Eine 40-jährige Frau in ein Altenheim zu geben, weil es zu teuer wäre, wenn man sie ausreichend behandeln würde ist natürlich eine Frechheit und absolut unmenschlich.

Sieht man es aus Sicht der Famiie ist das eine Tragödie. Kaum jemand kann derartige Kosten aus eigener Tasche bezahlen. Sieht man es aber andersherum, dann sieht man nur, was man mit dem Geld einer einzelnen Person machen kann, wenn man ihr keine Spezialtherapie verschafft, sondern mehr oder weniger sich selbst überlässt.

Die Familien, denen das zu gute kommt, weil sie eben Zuschüsse für ihre Wurzelbehandlungen bekommen oder was weiß ich, die sind natürlich froh - aber steht das im Verhältnis? Ein Menschenleben für eine Wurzel? Auch wenn man von dem Geld sicher 1000 Wurzelbehandlungen durchführen kann, so sollte die Frau meines Erachtens schon eine Chance bekommen.

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» winny2311 » Beiträge: 15003 » Talkpoints: 2,07 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


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