Wie erklärt man einem Kind woher der Donner kommt?

vom 03.07.2009, 18:51 Uhr

Ich war heute ein bischen vor den Kopf gestoßen. Mein Sohn ist 5 Jahre alt und wollte heute wissen woher der Donner kommt. Heute hat es bei uns ganz schön gekracht. Und mein Kind hatte total Angst. Er hatte sonst nie Angst aber heute hat er sich so erschrocken.

Ich habe ihm das so erklärt, das oben im Himmel kalte und warme Luft zusammenknallt und dann donnert es und das es nicht gefährlich ist wenn es donnert, nur Blitze seien gefährlich. Er hat es aber nicht wirklich verstanden.

Wie hättet ihr euren Kindern das erklärt?

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» lissy02 » Beiträge: 621 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallo

Meine Oma hat uns früher immer gesagt, dass die Engelchen den Kohlenwagen schieben, wenn es so gedonnert hat und erst später, als wir größer waren, haben wir erklärt bekommen, wie Donner entsteht. Wir haben uns dann immer die Engel vorgestellt, wie sie mit dem schweren Kohlenwagen im Himmel gefahren sind, dass hat uns auch die Angst genommen.

Vielleicht solltest du deinem Sohn anhand von Bildern aus dem Internet erklären, was es mit Blitz und Donner auf sich hat. Es gibt doch sicher Seiten, wo kindgerecht beschrieben wird, wie es zu Gewitter kommt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Hallo,

Das ist eine gute Frage, die du da stellst. Ich hätte es einem Kind wohl genauso erklärt.

Dass Kinder sich aber manchmal bei Erklärungen schwer tun, weiß ich auch. Da muss ich dann auch immer erst nachdenken, wie man die Erklärung verständlicher machen könnte. Welchen Weg ich dann einschlage, ist aber auch immer vom Wissensstand und von den Denkweisen des Kindes abhängig, und davon weiß ich bei deinem Sohn ja nichts.

Was aber bei Kindern wohl immer ganz gut funktioniert, ist, Vergleiche aus dem Alltag hinzu zu ziehen und Prozesse zu vereinfachen. Eine bildhafte Erklärung ist auch immer sehr gut. Dein Sohn spielt doch sicher mit Spielzeugautos oder Bauklötzen, oder? Dann könntest du sagen, wenn er die zusammenstößt, dann knallt es eben auch. Und so ist das auch im Himmel, beim Donnern, bloß eben, dass da keine Klötze oder Autos zusammenstoßen, sondern Luft. Und wenn er sagt, dass Luft doch nicht fest wäre, wie ein Bauklotz, dann kannst du ihm ja demonstrieren, zum Beispiel, indem du mit der Hand fächerst, dass Luft eben doch eine gewisse Wucht haben kann. Das ist fachlich nicht ganz korrekt, allerdings ist er dann vielleicht erst einmal zufrieden gestellt, was die Fragen betrifft. ;)

Aber du musst natürlich auch selbst entscheiden, ob du ihm etwas vorflunkerst, von Bauklötzen oder Engeln mit Kohlewagen, oder ob du ihm gleich die Wahrheit sagen möchtest, inklusiver vereinfachter wissenschaftlicher Erklärungen. Ich denke aber, letzteres ist für Kinder vielleicht wirklich zu schwer zu verstehen, jedenfalls in diesem Alter. Viel Erfolg aber auf jeden Fall! :)

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich finde ja Geschichten von Engelchen, Bienchen und Blümchen eher weniger sinnvoll. Ich habe als Kind sehr schnell gemerkt, wenn mir ein Erwachsener versucht hat ein Märchen zu erzählen anstatt ordentlich auf meine Frage zu antworten und ist es nicht auch für das Kind total peinlich, wenn es zu Hause Geschichten von Engelchen erzählt bekommt während andere Kinder schon Bescheid wissen? Da würde es mit seiner Geschichte vielleicht sogar ausgelacht werden.

Aber zurück zum Donner. Der Donner entsteht ja dadurch, dass sich die Luft um die Blitzkanal herum schlagartig ausdehnt, bedingt durch die hohe Temperatur des Blitzes. Ich denke das größte Problem für ein Kind ist sich vorzustellen, dass Luft Substanz hat, egal ob man das richtig erklärt oder etwas von zusammenstoßender Luft erzählt. Mit 5 Jahren ist man in seinem abstrakten Denken ja noch nicht so weit fortgeschritten und das Verstehen beschränkt sich hauptsächlich auf Dinge die man selber sehen oder erleben kann.

Dass Luft existiert und eine Substanz hat, auch wenn man sie nicht sehen kann, lässt sich relativ einfach veranschaulichen. Wenn man die Hand zum Beispiel schnell bewegt merkt man den Luftwiderstand und wenn man eine Spritze unten zuhält und versucht den Kolben ganz runterzudrücken merkt man, dass in der Spritze etwas ist, dass verhindert das man den Kolben ganz nach unten bekommt. Ich würde glaube ich erst mal solche Experimente mit einem Kind machen bevor ich von ihm erwarte aufeinander treffende Luftmassen oder sich ausdehnende Luft zu verstehen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Also mir wurde früher immer erklärt, dass die Toten im Himmel kegeln, wenn es donnert. Zum Beispiel hat dann mein verstorbener Opa mit der verstorbenen Tante meiner Mutter gekegelt. Und wenn es besonders laut gedonnert hat, hatte jemand alle neune getroffen. Ich fand diese Vorstellung sehr amüsant, wusste aber eigentlich, dass das nicht so sein kann. Trotzdem hatte ich dadurch keine Angst vor Gewittern. Ich bin sogar ein absoluter Gewitterfan geworden... :)

» bassklarinettinchen » Beiträge: 22 » Talkpoints: 0,16 »


Hallo,

Ich muss sagen, ich finde die hier vorgestellten "Erklärungen" schon irgendwie amüsant. :) Ob ich sie als Kind geglaubt hätte, oder nicht, weiß ich nicht. Das ist wohl sehr vom Alter abhängig. Mit drei oder vier Jahren lässt man sich ja auch noch eine Menge weiß machen, später wird man dann schon kritischer und merkt es, wenn etwas irgendwie unlogisch ist und gar nicht sein kann.

Wenn ich so an meine Kindheit zurückdenke, dann weiß ich noch, dass mein Vater mir das Gewitter insgesamt wirklich korrekt naturwissenschaftlich näherbringen wollte. Ich habe nicht alles verstanden, aber das hat sich über die Jahre ergeben. Und das, was ich bei der ersten Erklärung soweit verstand, hat mich dann auch schon ruhig genug gestellt.

Gewitter mag ich übrigens auch sehr, wenngleich ich heute nicht mehr ganz so lebensmüde bin, bei Gewitter draußen auf der Straße herumzulaufen, wenn es vermeidbar wäre. Früher habe ich das aus verschiedenen Gründen durchaus getan, heute aber bleibe ich lieber drinnen und sehe mir das Ganze durch das geschlossene Fenster an. Auch sonst vermeide ich alle Möglichkeiten, irgendwie durch Blitzschlag gefährdet zu sein. Aber ich fotografiere auch gerne Blitze. Vielleicht könnte man mich deswegen auch ein wenig als "Gewitterfan" bezeichnen, wie bassklarinettinchen.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Also ich weiß von einer Freundin, dass ihr Mutti ihr früher immer erzählt hat, dass wenn es Donnert, die Engel im Himmel kegeln. Die Erklärung finde ich recht süß und denke auch, dass sie ein Kind beruhigen könnte, aber es könnten auch neue Fragen aufkommen wie "Mama, was sind Engel?". Eine rein wissenschaftliche Erklärung finde ich, ist für ein Kleinkind noch zu kompliziert.

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» nickyleinchen » Beiträge: 387 » Talkpoints: 3,87 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe von einer Bekannten auch schon gehört, dass deren Tochter im Glauben aufwächst, bei Donner spielen die Engel Fußball. Wirklich eine recht amüsante Vorstellung, allerdings würde ich nicht wollen, dass mein Kind fest daran glaubt.

So habe ich meinem Kind auch erklärt, dass bei einem Donner kalte und warme Luftmassen mit enormen Druck aufeinander treffen. Das ist zwar stark vereinfacht, aber das kann sich ein knapp 4-Jähriger (mein Sohn wollte es erstmals in dem Alter wissen) schon vorstellen.

Sicher ist es recht abstrakt sich vorzustellen, dass Luft eine solche Kraft besitzt und derartige Lautstärken verursachen kann. Allerdings hat mein Kind recht bewusst Kyrill erlebt und seitdem ist ihm schon klar, dass Luft schon recht stark sein kann - bei uns gab es in der unmittelbaren Nähe zwei kleine Tornados. Aber selbst ein mittlerer Sturm kann schon einiges bewegen und auch ziemliche Geräusche verursachen. Die Erfahrung haben meist auch schon jüngere Kinder gemacht und können sich dann vorstellen, dass der Donner wirklich von Luft verursacht wird.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ganz ehrlich: Ich wüsste nicht, wie ich das einem Kind erklären könnte, ich würde es genauso machen wie du. Den so ist es nun einmal, auch wenn es das vielleicht noch nicht versteht. Vielleicht würde ich ihm das so erzählen, wie es ist, ihm aber dann auch sagen, dass es das bestimmt versteht, wenn es älter ist. Darüber hinaus würde ich aber auf jeden Fall auch auf die Gefahren verweisen.

Denn von solche Geschichten wie „Die Engel spielen Fußball“ halte ich auch absolut nichts. Erst einmal ist es schlichtweg falsch. Da erzähle ich lieber gar nichts anstatt völligen Mist. Den ein Kind glaubt einem nun einmal, wenn man ihm etwas erzählt und möchte mit seinen Fragen sicher auch ernst genommen werden.

Außerdem sollten Kinder meiner Meinung nach einen gewissen Respekt vor dem Gewitter behalten. Erzählt man ihm, dass die Engel Fußball spielen, hätte es sicher keine Angst mehr davor. Aber vor offensichtlichen Gefahren ist eine gesunde Angst sicher ganz gut. Den so ein Blitz kann durchaus gefährlich werden und ich würde nicht wollen, dass man Kind sein Leben riskiert, weil ich ihm die Angst vor dieser Gefahr genommen habe.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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