Agentur für Arbeit - dreistes Verhalten

vom 20.05.2009, 08:54 Uhr

Hallo,

ich war gerade bei einer Sachbearbeiterin bei der Bundesagentur für Arbeit, um das einmal verständlicher zu machen die Vorgeschichte:

Letzte Woche habe ich einen Termin versäumt, ich gebe ja offen zu das ich den einfach verpennt habe bzw. zwischen den Telefonischen und persönlichen Bewerbungen (die allesamt besser waren als die Alternative von der Agentur) vergessen habe.

Daraufhin habe ich auch ein Schreiben erhalten das ich mich heute einfinden sollte, hier kurz ein Ausschnitt aus dem Text

Ich möchte mit Ihnen über Ihr Bewerberangebot bzw. Ihre berufliche Situation sprechen. Bei diesem Gespräch haben Sie nochmals die Gelegenheit, sich zu dem versäumten Termin zu äußern

Ich war pünktlich da, und wartete. Doch nun stand auf einmal nicht "meine" Sachbearbeiterin vor mir, sondern eine komplett fremde Person. Soweit habe ich mir noch nichts gedacht, vielleicht eine Urlaubsvertretung.
Nachdem ich dann platzgenommen hatte, wurde mir ein Schreiben zugeschoben auf dem ich mich zu meinem verpasstem Termin äußern sollte, auch bis hierhin noch alles in Ordnung.

Ich habe das Schreiben dann erstmal ignoriert und wollte mit der guten Frau sprechen um ihr meine Gründe zu schildern (wurde ja schließlich ein Gespräch in meinem Schreiben erwähnt). Ich erzählte auch darauf los während sie unmotiviert an Ihrem PC rumtipperte. Mitten im Satz fiel sie mir dann ins Wort: Schreiben Sie auf, ich leite das dann weiter!

Zähneknirschend hab ich den Wisch dann ausgefüllt und Ihr zugeschoben. Gut, das war es dann auch schon sagte Sie dann kurz und knapp. Das Fragezeichen in meinem Gesicht war denke ich mal nicht zu übersehen, wo war bei dem ganzen jetzt mein Bewerberangebot oder meine berufliche Situation geblieben, von meinem Gespräch wegen des verpassten Termins mal ganz zu schweigen?!

Mein Hinweis auf das Schreiben was ich bekommen hatte, hat Sie kurz mit: "Das ist ein Standarttext, (kurze Pause) Tschüß!" beantwortet. Ich war zu diesem Zeitpunkt bereits "stinkendsauer" aber auch irgendwie unfähig irgendetwas zu antworten angesichts dieser Dreistigkeit. Jetzt bin ich wieder zuhause, und bin am überlegen ob ich dieses Schreiben was ich da ausgefüllt habe nicht einfach hätte zerreißen sollen, die 7 Tage Sperre kassiere ich so oder so.

Ist das nur bei mir jetzt ein Ausnahmefall, oder hat das noch jemand anders in ähnlicher Weise erlebt?

» RavenThunder » Beiträge: 1315 » Talkpoints: 11,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Nein das ist kein Einzelfall. Auch das Amt, zu dem wir Ende 2007 gingen, arbeitet so. Dort bekam mein Mann z.b. ein ganz ähnliches Schreiben. Damit man natürlich alle "Auflagen" des Amtes erfüllt, fuhr er hin. Da der Termin morgens um 9 Uhr ist, Busse allerdings erst ab 8.30 Uhr fahren, wäre dies zu spät gewesen. So fuhr ich ihn hin.

Im Gespräch dann fragte ihn der Mitarbeiter nur, wie es ihm gehe, ob alles ok sei, mehr nicht. Kein nachsehen im PC nach offenen Stellen oder nachfragen wo mein mann sich denn z.b. schon beworben hatte. Quasi überprüfen ob er sich auch von sich aus um eine neue Stelle bemüht. Im Gegenteil, er bekam sogar noch zu hören "Ich schreib ihnen mal nicht vor wie, wo und wieviel sie sich bewerben müssen, sie machen das schon". Scheinbar sind diese Schreiben und auch die Gespräche in den Ämtern standard.

Das mein Mann in dem Moment schon 2 Stellen sogut wie in der Tasche hatte, erwähnte er allerdings nocht nicht. Wir hatten es mal, da wollte die Dame vom Amt doch uns weißmachen, sie müssten einen Arbeitsvertrag erst überprüfen, bevor wir ihn unterschreiben dürften (und das wo wir damit sowieso aus den Leistungen herausgefallen wären). :lol:

Benutzeravatar

» Mandylein » Beiträge: 1521 » Talkpoints: 10,39 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo,

so wie das klingt und so wie das im Brief geschrieben war ist das ja nicht nur die Agentur sondern noch schlimmer die ARGE, oder? Von der Agentur habe ich eigentlich noch nicht soviel gehört, aber was ich und auch andere mit der ARGE erlebt ist einfach unglaublich. Ich könnte eigentlich ein Buch darüber schreiben wie mies man dort behandelt wird. Im Prinzip kommt man rein und gibt seine Würde am Eingang ab.

Man sollte sich das nicht gefallen lassen und sich genau über seine Rechte informieren und im Notfall auch einen Anwalt zu Rate ziehen, denn es ist eine Frechheit wie eben in deinem Fall. Dies ist trotzdem noch eine Behörde, deren Gehalt sind ebenfalls Steuergelder. Und dann wir man so abgespeist und es hört einem nicht mal jemand zu.

Schlimm genug, dass du trotzdem Sanktionen auferlegt bekommst, obwohl du den Termin nur nicht wahrgenommen hast, weil du mit deinen Berwerbungen beschäftigt warst. In Zukunft würde ich aber empfehlen, die Zeit frei zu schaufeln und hin zu gehen. Das spart einem eine Menge Ärger!

» SariKari » Beiträge: 371 » Talkpoints: 2,63 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das ist ja schön zu hören dass es nicht nur hier in München so auf dem Amt für Arbeit zu geht. Ich hatte das auch schon hinter mir. Letztes Jahr hab ich im Februar meine Lehre abgeschlossen und wurde nicht übernommen. Da ich jedoch ab Oktober studieren wollte (oder besser gagt auch getan habe) und ich wußte, daß mich kein Arbeitgeber für 6 Monate nehmen würde, bin ich aufs Arbeitsamt gegangen.

Nach der ganzen Aufnahmeprozedur hab ich vier Wochen später meinen Beratungstermin bekommen den ich auch wahrgenommen hab. Das Arbeitsamt hat mich dann erstmal auf so ne Art "Bewerbungskurs" geschickt in dem man nichts macht. Man sitzt da und schaut im Internet nach Stellenangeboten und wenn man fragen hat, werden sie nicht wirklich beantwortet. Naja geholfen hat es nicht viel, aber das Arbeitsamt konnte sagen, sie haben versucht mir zu helfen.

Beim zweiten Gespräch wurde mir dann gesagt, daß ich irgendein Job annehmen muß (es waren mittlerweile nur noch vier Monate bis zm Studium). Da vielen von meinem Sachbearbeiter so aussagen wie: "Regalauffüller, ja das wäre was für Sie, da brauchen Sie keinen Kopf dafür sondern nur zwei gesunde Hände...". Ganz ehrlich solche Aussagen sollten nicht fallen.

Um zum Schluss zu kommen, es war viel Ärger und Aufwand um nichts, helfen konnten Sie mir nicht wirklich, mußte mir blöde Sprüche von meinem Sachbearbeiter gefallen lassen und am Ende hab ich mich in mein Studium verabschiedet. Ich hoffe es ergeht nicht jedem wie mir.

Schönen Tag noch

» bertl83 » Beiträge: 4 » Talkpoints: 1,99 »



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^