Wie geht man mit hypochondrischen Menschen um?

vom 11.05.2009, 11:35 Uhr

Hallo!

In meinem Bekanntenkreis ist eine Frau, die wirklich alles hat. Denach dürfte sie nciht mehr leben. Sie geht kaum bis gar nicht zum Arzt, hat aber Beschwerden, die kaum zu beschreiben sind. Wenn ich Kopfschmerzen habe, dann hat sie die auch. Wenn ich mich irgendwo gestoßen habe und einen blauen Felck habe, dann sind ihre Schmerzen von einem uralten blauen Fleck viel größer und sie ist fast dem Sterben nahe.

Wie geht man mit solchen Menschen um? Meine Mutter war ähnlich, als sie noch lebte. Sie hat in jungen Jahren schon immer, wenn Probleme aufgetaucht sind Herzbeschwerden vorgegeben. Zum Arzt ist sie kaum gegangen und ist 80 Jahre alt geworden und war eigentlich bis dahin bis auf kleinere Zipperlein gesund. Wei haben immer ein wenig gelästert. Denn man konnte ihr auch Prostatabeschwerden einreden habe ich immer gesagt. Denn alles, was andere hatten war bei ihr auch da und noch um einiges schlimmer.

Kennt ihr auch solche Menschen? Und wie verhaltet ihr euch diesen Menschen gegenüber?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Oh je, genauso ist mein Freund. Also vielleicht nicht ganz so schlimm, aber ich glaub manchmal, dass er schon ein kleiner Hypochondor ist. Mir fällt es sehr schwer damit umzugehen, weil es mich einfach aufregt und nervt, dass solche Typen nicht einfach mal froh darum sein können, dass es ihnen gut geht und stattdessen versuchen, immer Mitleid zu erregen und sich Krankheiten und Schmerzen auszudenken. Das Schlimmste war wieder am letzten Wochenende: Er behauptet, er habe sich einen Nerv eingeklemmt und könne nicht mehr richtig gehen, stöhnt und jammert am laufenden Band, nimmt Schmerztabletten, geht gebückt und stöhnt bei jedem Schritt. Ich biete ihm an, ihn in Krankenhaus zu fahren, denn es war spät und Wochenende. Er lehnt ab mit der Begründung, der könne da ja eh nichts machen und ins Krankenhaus wolle er auch nicht. Da warte er lieber bis kommende Woche.

Mir ist dann der Kragen geplatzt weil ich es nicht ertragen konnte. Seine gespielten Schmerzen und sein Getue. Weisst du, wenn ich richtige Schmerzen habe, dann lasse ich mich behandeln, dann sorge ich dafür, dass ich zu einem Arzt komme. Egal wieviel Uhr es ist oder sonst was. Ich hab ihm das dann gesagt. Ich habe gesagt, ich glaube ihm nicht und dass ich denke, dass er nur schauspielert und so tut als habe er Schmerzen. Dann war er natürlich beleidigt, aber das war mir egal.

Genauso wie er ständig alles noch zehnmal schlimmer haben muss als ich. Ich sag 'ich habe Bauchschmerzen' und er antwortet 'Mir gehts auch den ganzen Tag schon schlecht'. Das können die Leute einfach nicht, einfach mal akzeptieren, dass es nicht immer nur um sie geht. Ich habe mittlerweile aufgegeben und mache es jetzt nur noch so, dass ich ihm bei jedem seiner Anfälle sage, dass ich ihm kein Wort glaube. Das verletzte ihn vielleicht, aber es ist die Wahrheit. Ich möchte ihm nicht noch das Gefühl geben, dass ich ihn ernst nehme.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Hypochonder und Menschen, die sich irgendwelche Krankheiten ausdenken um Aufmerksamkeit oder was auch immer zu bekommen sind nicht das selbe. Denn ein Hypochonder fühlt sich ja wirklich schlecht und hat in der Regel auch schon ganz viele Ärzte besucht und leidet darunter, dass niemand etwas feststellen kann und dass er von seiner Umwelt als Lügner oder schlechter Schauspieler angesehen wird. Diese Menschen dann auch noch zusätzlich unter Druck zu setzen indem man ihnen sagt, dass man ihnen nicht glaubt und dass sie aufhören sollen zu jammern ist ungefähr genauso kontraproduktiv wie wenn man einem depressiven Menschen sagt, er soll sich mal einen lustigen Film anschauen.

Aber der zweiten Kategorie sage ich schon mal sehr deutlich, dass sie doch zum Arzt gehen sollen und wenn sie das nicht wollen, kann es ja nicht so schlimm sein wie sie tun. Das lustigste Erlebnis hatte ich mal mit einer ehemaligen Kommilitonin. Ich hatte entzündete Stimmbänder als Nachwirkung einer Grippe und sie meinte dann, sie hätte das auch. Leider hat sie dabei übersehen, dass man mit entzündeten Stimmbändern nicht sprechen kann und das vom Arzt aus auch dann noch nicht soll, wenn die Stimme langsam wieder zurückkommt. Sie hatte dann eine wundersame Heilung auf einer Party.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Mein Chef ist ein Hypochonder, manchmal ist das wirklich zum weglachen. Das beste Beispiel war letztens wieder, er hüstelte und schnupfte etwas rum, und war dann auch direkt beim Arzt und hat Antibotika verschrieben bekommen. Als es nach zwei Tagen noch nicht besser war, meinte er: Ach ich muss noch mal meine Freunde fragen ob nicht doch jemand in Mexiko war.

:lol: Ich wäre nie auf die Idee gekommen das ich die Schweinegrippe habe, wenn ich mal ein wenig erkältet bin, den Grippe hatte er nicht. Oder er hatte letztens Magenprobleme, ich meinte zu ihm das es bestimmt am Stress liege, da meinte er, nein er glaubt da stecke schon was ernsteres hinter, und er hat auch nächste Woche eine Magenspiegelung (bei der natürlich nix rauskam).

Ich erzähl ihm meistens das ich diese Krankheit auch schon überlebt habe, und das sogar ohne Medikamente. Großartig was ändern kann man allerdings nicht.

Mein Vater ist allerdings von seinem Arzt kuriert worden, er war damals wohl auch häufig da und irgendwann hat er Vitamintabletten statt "richtiger" Medikamente verschrieben bekommen. Als die Symptome seiner Krankheit besser wurden, erzählte der Arzt ihm das er nur Vitamine bekommen habe, da nichts ernsthaftes vorlag. Seitdem ist mein Vater "geheilt" :lol:

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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