Die beste Strategie bei Kindern und Drogen?

vom 11.10.2008, 19:57 Uhr

Hallo,

Ich habe mich heute gefragt, wie ich mit dem Drogenthema bei meiner Schwester oder meinen zukünftigen Kindern umgehen sollte. Natürlich möchte man nicht, das die kleinen Drogen nehmen und absacken. Aber wenn man ihnen das Verbietet machen sie es doch erstrecht aus Trotz. Wenn man aber sagt, dass Drogen okay sind, würden sie Drogen nehmen weil es ja nicht so schlimm ist.

Wie wäre es denn, wenn man die Kinder über die Risiken aufklärt aber gleichzeitig sagen würde, dass sie die leichten Drogen wie z.B. Kiffen mal Probieren könnten. Probieren würden sie es sowieso und wenn man dann noch ein gutes Vertrauen zu den kleinen hat, würden sie einem vielleicht sogar erzählen wie es gewesen ist. Was meint ihr?

» AppleFan08 » Beiträge: 521 » Talkpoints: -1,68 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallo!?

Du willst Kindern sagen, dass sie "leichte" Drogen probieren können? Ihnen quasi die Erlaubnis geben, dass sie es dürfen? Du als Erziehungsberechtigter erlaubst deinen Kindern illegale Sachen? Warum erlaubst du dann nicht gleich, dass sie sich mit 15 hinters Steuer eines Autos setzen können? Das Risiko dabei einen Schaden zu bekommen ist doch gar nciht so schlimm, oder?

Man sollte Kinder und Jugendliche natürlich über die Drogenproblematik aufklären und mit Hilfe einer Drogenberatung wird das heute schon in der Schule gemacht. Aber man muss sie nciht noch dazu "verführen", indem man ihnen sagst "Kannste ruhig probieren".

Klar werden sie EVT. mal probieren. Aber doch nicht mit Erlaubis der Mutter oder es Vaters. Wo kämen wir denn dann hin?

Kiffen ist meines Erachtens auch nicht unbedingt auf die leichte Schulter zu nehmen. Ein labiler Mensch kann durchaus auch abhängig davon werden. Wenn auch nciht körperlich, aber seelisch. Und ich denke, dass man es als Erwachsener nie Jugendlichen oder gar Kindern erlauben darf. Als Erwachsener ist man dazu verpflichtet sie aufzuklären.

Und was bringt es einem Erwachsenen, wenn die Kinder dann kommen und erzählen, wie sie sich auf dem Tripp in die Drogenwelt gefühlt haben?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Diamante hat geschrieben:Kiffen ist meines Erachtens auch nicht unbedingt auf die leichte Schulter zu nehmen. Ein labiler Mensch kann durchaus auch abhängig davon werden. Wenn auch nciht körperlich, aber seelisch.

Auf keine Fall sollte man Kindern solche Ammenmärchen erzählen, denn dadurch wird nur die Motivation gesteigert und die Droge verharmlost wenn es die die es besser wissen ihnen sagen dass das Unfug ist - dann entsteht der Eindruck, dass es ja doch nicht so schlimm ist und man es ruhig probieren kann.

Drogen, egal welche, sind prinzipiell nichts für Kinder sondern für Erwachsene - einfach weil die Gefahr der körperlichen Beeinträchtigung zu groß ist. Allerdings ist dies Kindern in einer Gesellschaft mit Doppelmoral wie der unseren kaum zu vermitteln wo man schon im Jugendalter "einen Sekt zum anstoßen" in die Hand gedrückt oder alkoholhaltige Lebensmittel (und sei es nur das Mon Cheri)bekommt und so zum Konsum direkt aufgefordert wird. Da würde ich als Kind auch fragen, warum man einerseits (als Kind / Jugendlicher) Drogen (Alkohol) nehmen darf, aber dann wiederum nicht, was im Grunde keinen Sinn macht und Kinder verständliche Regeln brauchen.

Klar, ein Verbot macht Drogen attraktiver und weckt Neugier, aber die direkte Motivation ist kaum besser. Wichtig ist offen darüber zu reden und den Kindern am besten zu sagen was "da passiert und wie man sich fühlt" und nicht allzu einseitig wie "Macht gute Laune, aber am nächsten Tag hat man einen Kater, den steckt man aber locker weg" oder "Davon wirst Du krank und süchtig." sondern offen und ehrlich und nichts übertreiben oder unter den Tisch fallen lassen, egal wie gut / schlecht man es findet! Im Grunde ist das beste Mittel die Neugier der Kinder zu befriedigen und Fragen auszuräumen, so dass das Verlangen zu wissen "wie das ist" schon im Vorfeld befriedigt wird - im Grunde genauso wie beim Sex :wink:.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Wie wäre es denn, wenn man die Kinder über die Risiken aufklärt aber gleichzeitig sagen würde, dass sie die leichten Drogen wie z.B. Kiffen mal Probieren könnten.

Mit anderen Worten, du würdest es ok finden wenn sich dein Kind am Bahnhof oder sonstwo in einschlägigen Kreisen rumtreibt um von einem Dealer was zum rauchen zu kaufen und von diesem Dealer vielleicht völlig gratis und unverbindlich eine Pille angeboten bekommt? Das Problem mit dieser Droge ist doch nicht nur die Substanz selber, sondern die Tatsache, dass sie in Deutschland illegal ist und deshalb nur von den entsprechenden Leuten gehandelt wird und da besteht doch immer die Gefahr, dass die nicht nur daran interessiert sind ihren Kunden Haschisch zu verkaufen sondern sie auch für ihre anderen Produkte zu begeistern. Und auch wenn du in Holland wohnen würdest, wo man ja zumindest die Dealer Problematik nicht hat - was würdest du machen wenn das Kind nach dem "mal probieren" beschliesst, dass Kiffen eine tolle Sache ist und das es noch ein paar Mal mehr "mal probieren" will? Dann zurückrudern und es verbieten würde dich doch total unglaubwürdig machen.

Ich glaube auch nicht, dass bei diesem Thema so viel von den Eltern abhängt. In dem Alter wo man normalerweise anfängt legale und illegale Drogen zu probieren sind die Freunde doch viel wichtiger und eine viel grössere Autorität als die Eltern. Von daher denke ich, dass es am wichtigsten ist, wenn das Kind das Gefühl hat mit den Eltern über alles reden zu können und wenn es schon früh lernt, dass man nicht alles mitmachen muss was die Freunde gut finden und dass es völlig ok ist seine eigene Meinung zu haben und auch mal nein zu sagen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Hallo!

Ich finde, daß ein Verbot nichts bringt. Aber alles verharmlosen, ist auch nicht richtig.

Bei meinem Sohn , der bald 20 Jahre alt würde, habe ich es so gemacht: Ich habe offen mit ihm über dieses Thema gesprochen. Wenn ich gemerkt habe, daß er darüber nicht sprechen wollte, habe ich das Thema wieder fallen lassen. Irgendwann kam er dann von selbst auf mich zu und sprach darüber. Ich habe ihm gesagt, wie ich darüber denke. Ich habe ihm auch die Risiken erklärt, aber alles ohne den erhobenen Zeigefinger.

Er hat mir dann später gestanden, daß er das Kiffen mal ausprobiert hat, aber es nichts für ihn gewesen ist. Für diese Ehrlichkeit bin ich dankbar. Ich denke, das hätte er mir nie erzählt, wenn ich mit Verboten gearbeitet hätte.

Wenn man darüber geredet hat, hat man schon viel getan. Die Jugendlichen müssen ihren Weg dann selber finden. Und viel spielt die Erziehung im Elternhaus eine Rolle. Wenn sie selbstbewußt genug sind, werden sie nein sagen können und ihre eigene Meinung zum Ausdruck bringen können, ohne Angst zu haben, von den anderen Freunden ausgeschlossen zu werden.

Mein Sohn jedenfalls hat einen großen Freundeskreis. Niemand stört sich daran, daß er nicht raucht und nur selten mal über den Durst trinkt. Im Gegenteil, er wird so akzeptiert und gemocht, wie er ist.

LG lorelei911

» lorelei911 » Beiträge: 237 » Talkpoints: 0,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo,

niemand in meiner Familie hatte jemals Drogenprobleme aber dennoch machen sie sich immer wieder Sorgen um die Kinder die gerade in der Pubertät sind, weil sie halt da vielleicht was probieren und vielleicht dabei bleiben. Ich habe mitbekommen, wieviel Angst alle hatten, dass ich bloss nicht drogenabhängig werden würde, etc. Zu dem Zeitpunkt war ich erst 14 oder so und hatte damit nichts am Hut, noch nicht mal Alkohol habe ich probiert ^^.

Irgendwann hat meine Mutter dann so gemacht, dass sie mir erzählt hat, wie es war, als sie eine Zeit gekifft hat, als sie in der Uni war und ein ziemlich schlimmes Erlebniss, dass sie vor ein Paar Jahren erlebt hatte. Ihr Freundeskreis hat gekifft und sie und ihr damaligen Freund halt auch und dann haben sie Alkohol getrunken und waren so kaputt, dass beide dachten, sie würden an dem Abend sterben. Das hat mir ganz schön Angst eingejagt und habe mir immer gedacht, ich werde das wohl nie so machen.

Vor ein Paar Monaten, als ich mit meinem langjährigen Ex Schlussgemacht habe, begann ich zu kiffen, so ein mal pro Woche oder so. Manchmal auch mehr oder weniger. Abhängig wurde ich nicht und zu Hause hat niemand was gemerkt. Nur ich. Ich wurde immer am nächsten Tag irgendwie voll aggressiv oder habe dumme Sachen von mir abgegeben. Ich habe mich von diese Freundinnen ein wenig distanziert und ich treffe mich auch nicht mehr mit ihnen, wenn ich weiss, dass wir nur kiffen werden und dumm rumsitzen.

Dass meine Mutter mir ihre Erlebnisse mitgeteilt hat, hat mich sehr geprägt, denn ich habe nie beides "gemischt" an einem Abend, damit mir das bloss nicht passiert. Vielleicht ist das auch ein guten Weg mit viel Vertrauen an die Kinder ranzukommen und es ihnen zwar nicht "offen" lassen, dsas sie es probieren sollten, sondern sagen, dass alles eigentlich sehr sinnlos ist!

Liebe Grüße.

» panikattake » Beiträge: 119 » Talkpoints: 0,20 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke die einzige Strategie kann es sein die Kinder zu mündigem Verhalten zu erziehen, sodass sie sich selbstverantwortlich fühlen. Dumme Panikmache und Polemik (Hyperbel: Wenn du einmal an nem Joint ziehst hängst du in 5 Jahren an der Nadel) sind sicher nicht geeignet ein Kind dauerhaft von Drogen fernzuhalten.

Man sollte illegale Drogen aber auch nicht strenger behandeln nur weil sie illegal sind - das führt dazu, dass man die Kinder zu unmündigen Bürgern erzieht. Vielmehr sollte man sie über die Risiken aufklären oder dafür sorgen das sie sich selbst aufklären. Denn beispielsweise ist es sicherlich schlimmer Tabak zu rauchen als Kath zu kaufen, regelmäßig Alkohol zu trinken als einmal im Jahr nen Pilztrip zu schieben.

Das Problem ist, das viele Eltern noch durch die Anti-Drogen-Propaganda geprägt sind und so gar nicht in der Lage sind neutrale Informationen an ihre Kinder weiterzugeben. Ich sehe die Eltern hierbei in der Pflicht sich aktuelle Informationen zu beschaffen und ihre Kinder so neutral zu informieren.

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also ich würde dir empfehlen, deinen Kindern das Buch "Christiane F.- Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" zu kaufen. Dies hat auch mich abgeschreckt und ich rutschte Gott sei Dank nicht in die Drogenszene ab, was viele in meinem Alter ja leider sind. Natürlich ist es nicht leicht, Kinder von den Drogen weg zu nehmen, bzw. davon abzuhalten. Allerdings denke ich, wenn zu Hause immer alles gepasst hat, sind die Kinder so oder so weniger gefährdet, wie wenn sie eine schlechte Kindheit gehabt haben.

Es geht einfach darum, den Kindern Werte zu vermitteln und dann brauchen sie gar keine Drogen und werden auch nicht hier abrutschen. Dass deine Kinder aber einmal leichte Drogen probieren werden, kannst du sehr wahrscheinlich kaum verhindern. Du kannst aber sehr wohl den Grundstein dazu legen, dass es beim Probieren bleibt, indem du ihnen alles bietest, was gerade junge Menschen in diesem Alter zwar ablehnen, aber in Wirklichkeit dringend benötigen: Liebe, Verständnis und Zuneigung.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Hallo,

Ich denke, unrealistische Panikmachen sind genauso schädlich, wie die ganze Problematik zu verharmlosen.

Man sollte dem Kind wenn möglich, relativ klar erklären, was die Folgen des Konsums der jeweiligen Droge sind. Ich würde dabei gar nicht zwischen legalen und illegalen Drogen unterscheiden, wobei man bei illegalen Drogen natürlich auch auf die rechtlichen Folgen hinweisen kann, falls sie denn mit den Drogen erwischt werden, oder was alles passieren könnte, wenn man mit einigen etwas zwielichtigen Dealern in Kontakt gerät, und so weiter. Übertreiben sollte man dennoch nicht und auch nichts dazu erfinden.

Die Behauptung, dass sowieso jedes Kind einmal illegale Drogen ausprobieren würde, halte ich für schwachsinnig. Das muss ich mal wirklich so sagen. Ich beispielsweise habe wirklich bis heute, und ich bin jetzt 22 Jahre alt und ansonsten leider(?) wirklich kein Engel, noch nie illegale Drogen ausprobiert. Das Rauchen von Tabak interessiert mich auch wenig und in Sachen Alkohol mag ich fast nur Absinth. Da trinke ich pro Monat ein Glas von als Genuss, weil ich den Geschmack so mag, und damit ist das Thema "Alkohol" in meinem Leben abgehakt.

Die Thematik interessiert mich einfach absolut nicht und schon als Jugendlichen hat sie mich nicht interessiert. Aber da ist eben jeder Mensch anders. Meine Eltern haben beispielsweise kein einziges Mal mit mir über Drogen geredet, und in der Schule bekam ich die volle Breitseite an Anti-Drogen-Propaganda mit. Dennoch habe ich mich einfach so entwickelt, wie ich eben bin. Das verläuft bei jedem Jugendlichen anders.

Beispielsweise kenne ich dann auch noch Jugendliche, die genau so aufwuchsen, wie ich, die heute Drogenwracks sind. Solche Personen habe ich auch getroffen und leider dann auch ihren gesamten "Krankheitsverlauf", denn Such nach welcher Droge auch immer ist für mich eine Krankheit, mitbekommen.

Wenn man dem Kind nun den Konsum verschiedener illegaler und auch legaler Drogen in einem bestimmten Maß anbieten würde, dann könnte das gut gehen oder auch nicht. Ich denke, das ist wirklich von der jeweiligen Persönlichkeit des Jugendlichen abhängig. Einer wird dann vielleicht einen Joint rauchen und dann feststellen, dass es nichts für ihn ist. Manches Kind wird vielleicht von sich aus schon ablehnen. Und dann wird es auch Kinder geben, die finden es dann ganz toll und rauchen dann regelmäßig oder versuchen auch mal andere Drogen. Mami und Papi haben ja gesagt: "Einmal probieren ist nicht schlimm." ;)

Ich kenne allerdings wirklich einige Familien, in denen so mit Drogen umgegangen wurde. Und da entwickelten sich wirklich alle Jugendlichen anders. Um mal einige Beispiele aus der Realität einzufügen, um meine These zu belegen: Ein Mädchen beispielsweise bekam von der Mutter ab und zu einen Schluck Alkohol, wenn sie ein Glas trank. Also beispielsweise einen Schluck Wein oder Bier. Das Kind fand den Geschmack widerlich und trinkt heute gar keinen Alkohol mehr, nicht einmal mehr einen Schluck.

Und dann gibt es da ein anderes Mädchen, das durfte, nachdem es von den Eltern beim heimlichen Rauchen erwischt wurde, unter Aufsicht der Eltern einmal pro Woche eine Zigarette rauchen. Nun, wo sie volljährig ist und die Eltern nichts mehr verbieten können, ist die Kettenraucherin. Und von dem Jungen, der ab dem Alter von 13 Jahren schon regelmäßig kiffen durfte, weil die Eltern meinten, das schade ja nicht, der mittlerweile ein richtiges Wrack ist, das wirklich gar nichts mehr auf die Reihe bekommt und dessen Körper richtig mitgenommen aussieht, habe ich ja schon erzählt.

Ein Risiko besteht also, dass das Kind auf den Geschmack kommt, falls es Drogen mal probieren darf. Es muss nicht zwangsläufig so kommen, kann aber passieren. Daher würde ich von dem Vorgehen eher abraten.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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