Magenspiegelung nur noch ohne Narkose - Warum?

vom 26.01.2012, 16:57 Uhr

Die Oma meines Partners bekommt nächste Woche eine Magenspiegelung gemacht. Sie sagt, dass sie schon große Angst davor hat, weil sie keine Narkose-spritze bekommen würde. Sie hat in einigen Krankenhäusern in der Umgebung angerufen und nach einer Narkose gefragt, aber überall wurde ihr gesagt, dass dies leider nicht mehr machbar ist, da sie es nicht mehr dürften. Ich kann die Ängste der Oma gut verstehen und mir würde es ganz genauso gehen. Sie macht sich nun Sorgen, wegen dem Brechreiz den sie dann haben wird und das sie alles eben direkt mitbekommen wird. Sie bekommt wohl lediglich ein Betäubungsspray in den Rachenraum, welches dann etwas betäuben soll.

Ich frage mich nun, warum die Krankenhäuser keine Narkose mehr für eine Magenspiegelung geben dürfen. Es muss ja ein Grund dahinter stecken. Warum ist das nun so? Die Uroma meines Freundes bekommt bald eine Darmspiegelung. Dabei wird noch eine Vollnarkose gegeben. Die Oma meines Freundes sagte, dass sie auch bei der Magenspiegelung eine Narkose bekäme, wenn sie sich von ihrem Hausarzt ins Krankenhaus einweisen lassen würde. Dann müsste sie aber mindestens 3 Tage dort stationär bleiben und das nur wegen einer Magenspiegelung.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich denke, dass der Grund dafür eine Magenspieglung ohne Narkose durchzuführen in erster Linie bei finanziellen Mitteln liegt. Vollnarkosen sind 1. sehr teuer 2. Risiko-gefährdet (da der Patient in eine Art Koma versetzt wird, bei dem das Schmerzempfinden abgestellt wird und bekanntermassen gibt es häufig Fälle bei denen Patienten nicht mehr aus der Narkose aufwachen oder danach Beschwerden haben).

Vor ein paar Jahren habe ich selber mal eine Magenspieglung gehabt. So etwas läuft viel glimpflicher ab, als du denkst. Ich bekam ein Spray in den Hals gesprüht, woraufhin mein ganzer Rachen taub wurde. Danach wurde ich mit einem kleinen Zaubermittel (tut mir Leid, weiß nicht mehr was es war) in einen traumatischen Zustand versetzt, an den man sich danach fast gar nicht mehr erinnern kann.

Desweiteren ist eine Darmspieglung wesentlich unangenehmer als eine Magenspieglung. Keine Angst, die Spieglung ist im Handumdrehen vollzogen und danach geht es dir nach nur wenigen Stunden wieder prächtig.

» iFox » Beiträge: 2 » Talkpoints: 0,78 »


Eine Freundin von mir hat erst kürzlich eine Magenspiegel hinter sich gebracht und dafür eine Narkose bekommen. Dass mittlerweile Narkosen bei Magenspiegelungen abgelehnt werden, ist mir davon abgesehen allerdings auch absolut neu, und was mein Vorredner gesagt hat, ist natürlich Quatsch. Es gibt nicht „häufig Fälle“, in denen Patienten nicht mehr aus Narkosen erwachen oder danach Beschwerden haben, das ist doch völliger Unsinn. Das Verlangen der Großmutter Deines Partners nach einer Narkose bzw. einem Sedativum ist auf jeden Fall gut nachvollziehbar und ich wundere mich sehr darüber, dass ihr angeblich mehrere Krankenhäuser gesagt haben wollen, dass sie dies ablehnen oder nicht anbieten.

Vielleicht gibt es in Eurer Umgebung eine gastroenterologische Praxis, die diese Magenspiegelungen bei sich im Hause durchführt? Frag doch dort einmal für die Oma Deines Freundes nach, ob man Magenspiegelungen in diesen Praxen in irgendeiner Art von betäubtem Zustand erledigen kann. Ich bin mir sicher, dass Du fündig werden wirst.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Die Oma meines Partners hatte eine Adresse von einem Arzt, der auch Magenspiegelungen durchführt. Dort war vor kurzem noch eine Bekannte von ihr und hat unter Narkose eine Spiegelung bekommen. Sie hat dort natürlich auch angerufen und nachgefragt, aber selbst dort machen sie die Spiegelung nur noch ohne eine Betäubung.

Das Menschen aus der Narkose nicht mehr aufwachen, passiert sicherlich mal, aber sicher nicht häufig. Ich habe schon ca. 6 oder 7 Vollnarkosen bekommen und ich lebe immer noch.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich nehme an, dass immer mehr Leistungen der Krankenkassen gestrichen werden. So fängt man eben bei solchen, verhältnismäßig kleinen Dingen an zu sparen. Diese Magenspiegelungen können auch ohne Betäubung gemacht werden, sind dann aber für den Patienten wesentlich unangenehmer zu verkraften, besonders bei empfindlichen Personen. Ich weiß, dass bei meiner Schwester eine Magenspiegelung mit Narkose gemacht wurde. Vielleicht entscheidet man da auch, wie es mit dem Gesundheitszustand des Patienten beschaffen ist. Bei einer Magenspiegelung mit Narkose wird man sicherlich auch nicht am gleichen Tag entlassen und muss stationär mindestens zwei Tage im Krankenhaus bleiben. Das könnte ich mit vorstellen. Dann kostet es mehr Geld.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Mein Mann hat vor einigen Wochen erst eine Magenspiegelung gemacht bekommen und er konnte sich aussuchen, was er will. Er hat sich freiwillig gegen eine Narkose entschieden. Er war auch froh, dass er es gemacht hat. Denn eine Narkose ist wirklich nicht notwendig. Er hat ein Spray in den Hals bekommen, damit der Rachen etwas betäubt ist und dann wurde die Magenspiegelung gemacht.

In dem Krankenhaus, in dem er es machen lies wurde er gefragt, ob er eine Narkose will. Das wurde ihm vom Hausarzt auch selber gesagt, dass er frei entscheiden kann. Das wird hier wohl bei allen Ärzten und Krankenhäusern gemacht, die eine Magenspiegelung durchführen. Ich kann mir das nicht vorstellen, dass es sich geändert haben soll.

Du kannst deine Oma aber beruhigen. Es scheint wirklich nicht schlimm gewesen zu sein. Die Magenspiegelung ohne Narkose hat mein Mann sehr gut überstanden und er ist sogar alleine direkt danach nach hause gefahren. Er hatte ein wenig Schluckbeschwerden, die aber nach einer Stunde so gut wie weg waren. Er konnte auch direkt nach der Magenspiegelung wieder essen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Als ich im Lehrkrankenhaus meiner Uni zuletzt bei Magen- und Darmspiegelungen zugeschaut habe, bekamen sämtliche Patienten eine kurze Sedierung mit Propofol. Dabei handelte es sich zwar um Patienten, die ohnehin stationär im Krankenhaus waren, allerdings muss das in der Regel bei einer solchen Untersuchung nicht sein. Eine komplette Vollnarkose braucht man eigentlich nicht. Mit Propofol bekommt man von der Magenspiegelung auch nichts mit. Als ich bei einem Chirurgen, der ambulante Operationen durchführt, hospitiert habe, wurde dieses Mittel dort auch verwendet. Die Patienten können danach auch wieder nach hause gehen, sofern sie sich von jemandem begleiten lassen und nicht selbst Auto fahren. Eine Magenspiegelung unter Narkose muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass der Patient dann stationär aufgenommen werden muss.

Ich habe noch nie gehört, dass Patienten, die selbst sagen, dass sie Angst vor einer Magenspiegelung haben, die Möglichkeit einer Narkose verweigert wird. Ich persönlich würde auch keine Magenspiegelung ohne Narkose bei mir durchführen lassen. Ich hatte bisher eine Magenspiegelung mit Sedierung. Das war auch in Ordnung. Alles andere stelle ich mir ziemlich gruselig vor, wobei ich es bei meiner Ex auch erlebt habe, dass sie mal eben in der Mittagspause eine Magenspiegelung ohne Betäubung gemacht hat und dann wieder arbeiten gegangen ist. Da ist jeder anders, aber zumindest sollte einem Patienten, der diese Untersuchung auf keinen Fall ohne Narkose durchführen lassen möchte, diese Möglichkeit angeboten werden.

Ich kann gar nicht verstehen, dass mehrere Krankenhäuser die Magenspiegelung unter Narkose bei der Oma deines Partners abgelehnt haben. Ich würde es so machen, wie Moin! es bereits vorgeschlagen hat. Die Oma deines Freundes könnte sich an verschiedene Gastroenterologen wenden. Es gibt bestimmt jemanden, der solche Untersuchungen unter Betäubung durchführt. Wichtig ist, dass die Oma anschließend von jemandem abgeholt wird, der sich dann auch anschließend noch ein bisschen um sie kümmert. Ist sie ansonsten denn weitgehend fit? Sonst wäre es vielleicht sinnvoller, wenn sie stationär im Krankenhaus aufgenommen wird.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Die sogenannte Narkose Spritze hat leider auch einige Nebenwirkungen, die eben nicht jeder Patient so einfach weg steckt. Ich benötigte damals beispielsweise am Abend einen Notarzt, der sehr schnell den Grund für meine Beschwerden fand. Das tritt leider nicht sofort nach einer Spiegelung auf sondern unter Umständen einige Stunden später. Man ist dann schon lange wieder daheim und plötzlich wird einen richtig unwohl. Es trifft zwar nicht alle Patienten mit der gleichen Intensität, allerdings die Prozentzahl ist schon erheblich dabei.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich war erst letztes Jahr zur Magenspiegelung und ich hatte eine Vollnarkose bekommen. Ich wurde zwar gefragt, ob wir es ohne probieren wollen, allerdings habe ich es verneint, da ich es eigentlich noch nicht mal schaffe eine ganze Tablette zu schlucken, ohne zu würgen. Ich könnte so eine Untersuchung gar nicht ohne Narkose machen und ich denke mal so wird es vielen gehen. Eine Abschaffung dieser Leistung wäre wahrscheinlich fatal, da ich es mir nicht leisten könnte, so eine Untersuchung mit Narkose aus eigener Tasche zu bezahlen.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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