Tod Soleimani's ein Erfolg für die anstehenden Wahlen?

vom 05.01.2020, 14:06 Uhr

Wahrscheinlich habt Ihr es natürlich mitbekommen, einer der größten Terrorköpfe und des iranischen Regimes namens „Soleimani“ ist tot. Von den USA als Terrorist eingestuft und sicherlich auch von vielen anderen, ist das Geschrei über diesen „Alleinakt“ allerdings groß.

Gleichzeitig steht aber auch im November die große Wahl in den USA an, sodass viele sich dazu hinreißen lassen zu behaupten, dass dieses Manöver auch gezielt dazu genutzt wurde, um zu zeigen:“US-Bürger euer Präsident schützt euch“.

Nebenbei liegt ein „Amtsenthebungsverfahren“ vor, sodass auch dieses Manöver gegen Soleimani ohne Zivilisten gefährdet zu haben, eine Ablenkung sein kann.

Glaubt Ihr denn auch, dass dieser Tod eines erneuten Terroristen nach dem IS-Chef Al Baghdadi für Donald Trump positive Ergebnisse bei den anstehenden Wahlen im November bringen kann? Meint Ihr wirklich, dass dies eine erneute Wahl beeinflussen könnte?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich glaube dass so ziemlich alles, was irgendwie mit der Erhaltung der Macht von Donald Trump zu tun, wohl durchdacht und geplant ist. Ob der Tod dieses Terroristen dafür eingeleitet oder befohlen wurde um damit positive Stimmung für Trump zu machen, bleibt aber spekulativ. Dass es aber dazu nun benutzt wird um alles auf eine Wiederwahl zu lenken des Präsidenten zu lenken, daran habe ich keinen Zweifel. Dafür braucht der gute Mann nicht mal einen Berater. Der ist Geschäftsmann eine Imperiums, der weiß schon welche Hebel er drehen und ziehen muss, damit alles so läuft, wie er es gerne hätte.

Genauso spekulativ bleibt aber auch, ob dieser Soleimani wirklich ein Terrorist war. Die Amerikaner verstanden es schon immer ganz gut irgendwelche Gerüchte in die Welt zu streuen, die am Ende aber nie wirklich bewiesen werden konnten. Die Amerikaner waren schon immer sehr gut daran sich als Weltpolizei aufzuspielen, manchmal hat es durchaus seine Berechtigung, manchmal aber auch unter dem Vorwand bewusst falscher Aussagen.

Was völlig klar ist, dass Trump den USA nicht gut tut, die Amerikaner zum großen Teil aber nicht in der Lage sind das zu erkennen. Obama war wirklich gut für die USA, hat viel gutes getan und war Außenpolitisch auch immer einer mit dem man sich an einen Tisch setzen konnte und auch wollte. Trump ist da eher typisch amerikanische Axt im Walde. Alles was er sagt ist richtig und hat immer Hand und Fuß, völlig unabhängig davon was er außenpolitisch mit seinen Aussagen bewirkt. Ich finde das kann man in der heutigen Welt, die immer näher zusammenrückt und auch zusammenrücken muss, nicht mehr machen. Die Welt muss zusammenrücken, allein schon deswegen was uns Klimatechnisch noch so bevorsteht und da kann man eben nicht immer nur seinen eigenen Kopf durchsetzen.

Aber um die ursprüngliche Frage mal kurz und knapp zu beantworten. Ob es alles geplant war um damit den Wahlkampf positiv zu beeinflussen bleibt dahingestellt, dass es aber so verkauft wird um positive Propaganda damit zu betreiben ist zweifellos eine Tatsache.

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde es höchst besorgniserregend, was insbesondere die Regierung Trump derzeit im Nahen Osten so anstellt. Dabei will ich jetzt gar nicht so tun, als wäre Soleimani ein feiner Kerl gewesen und es hätte da einen Unschuldigen getroffen. Das war wohl eher nicht der Fall und als Kopf der Al-Qudz Brigaden dürfte er schon in viele Terrorplanungen oder zumindest Beteiligungen der Unterstützung von Terrororganisation involviert gewesen sein. Aber nun gut, dass waren die Amerikaner ja auch schon oft, wenn man an den Aufstieg Bin Ladens denkt.

Was mir viel mehr Sorgen macht, ist der zumindest augenscheinlich fehlende große Plan hinter dem Anschlag. Ich kann einfach bisher keinerlei nachvollziehbare Strategie für den Nahen Osten hinter den Handlungen der US-Regierung seit Amtsübernahme durch Trump erkennen. Vielleicht gibt es sie ja und wir verstehen sie nur noch nicht. Aber bisher wirkt das doch irgendwie planlos, was die Amerikaner da machen und man sieht nur Einzelfallentscheidungen.

Da tritt ein Präsident an, der will alle Truppen zurückziehen, dann fängt er damit langsam an um dann wieder ein Pulverfass zu entzünden um damit zu drohen mehr Truppen wieder hinzuverlegen. Da gibt es ein Atomabkommen, an was er sich offiziell als erster nicht mehr hält um jetzt zu verkünden, dass man ja doch wieder ein Atomabkommen braucht.

Da ballert er den zweiten Mann im Staat Iran ab und wundert sich, dass die Iraner Rache schwören um ihnen dann zu erklären, dass er für den Krieg bereit ist, statt auch nur irgendwie deeskalierend zu wirken um jetzt dann doch wieder zurückzurudern.

Ich verstehe das irgendwie nicht so richtig. Es bleibt einfach das Gefühl, dass da einfach nur völlig impulsiv Entscheidungen getroffen werden ohne an die Folgen zu denken oder eine Strategie zu entwickeln. Auch unter der bisherigen Sichtweise, dass sich die USA seit dem Ende des kalten Krieges eigentlich als letzte Supermacht und Weltpolizist gesehen haben, schwindet ihr Einfluss seit Donald Trump weltweit immer mehr und er macht immer mehr Gebiete auf in die die Chinesen und vorallem Putin hintreten können. Auch jetzt im Iran ist es wieder Putin, der als erster sich dort sehen lässt und versucht scheinbar zu vermitteln um seinen Einfluss weiter auszubauen.

Bisher denke ich tatsächlich, dass Trump entweder zu dumm ist die Tragweite seiner Entscheidungen zu verstehen oder sich mit Leuten zu umgeben, die das können oder das er hier wirklich nur an seine mögliche Wiederwahl denkt. Denn Präsidenten im Krieg werden ja traditionell nicht abgewählt. Und egal was davon zu trifft. Beides ist für die Welt und auch für uns sehr gefährlich.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Man merkt immer und immer wieder, dass hier zu viele einem ein X für ein U vormachen wollen. Würden andere wirklich so viel anders entscheiden wie Trump? Es gab schon unter Obama eine Reihe von Anschlägen, die wohl auf das Konto des getöteten Generals gingen. Zuletzt war der Anschlag auf die saudische Raffinerie, der leicht zu einem Flächenbrand hätte geraten können. Hier war ein klares Signal notwendig. Dies hat Trump gegeben.

Was wäre denn ansonsten anders? Der Iran würde einen schiitischen Halbmond vom Libanon bis nach Afghanistan hinein dominieren. Danach wäre wohl zuerst Israel und dann der böse Westen an der Reihe. Wer will das schon? Das iranische Regime ist für mich keine Partner, dem man vertrauen kann. Ein zweites München bringt doch auch nichts.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Juri1877 hat geschrieben:Man merkt immer und immer wieder, dass hier zu viele einem ein X für ein U vormachen wollen. Würden andere wirklich so viel anders entscheiden wie Trump? Es gab schon unter Obama eine Reihe von Anschlägen, die wohl auf das Konto des getöteten Generals gingen. Zuletzt war der Anschlag auf die saudische Raffinerie, der leicht zu einem Flächenbrand hätte geraten können. Hier war ein klares Signal notwendig. Dies hat Trump gegeben.

Moment mal, bleib mal bei der Wahrheit. Du fragst ob andere anders gehandelt hätten? Sowohl Bush junior als auch Obama hatten wohl ebenfalls mehrfach die Gelegenheit gehabt Soleiman töten zu lassen. Und beide haben es nicht getan, weil sie die Folgen nicht abschätzen konnten und Angst vor einem großen Krieg im Nahen Osten hatten. Und bei Bush junior soll das schon etwas heißen, dass dieser darauf verzichtet hat. Und die angeblichen Beweise scheinen ja nicht so viel zu taugen, wenn selbst republikanische Abgeordnete von einer Farce sprechen, als ihnen in einer einstündigen Unterredung die tollen Beweise vorgelegt wurden.

Welche Strategie verfolgt Trump denn im Nahen Osten beziehungsweise mit welcher Handlung hat er bisher versucht den Konflikt in Syrien, im Irak und jetzt um den Iran zu lösen? Ich habe da wenig mitbekommen außer immer wieder irgendwelchen Tweets, die sinnlose Drohungen abgeben haben und völlig widersprüchliche Handlungen.

Wie schon gesagt, ich will hier weder den Iran noch Soleiman in eine Opferrolle drängen. Da gehören sie auch keinesfalls hin. Aber wenn bei dir zu Hause deine Bude brennt, dann gießt doch auch nicht Öl ins Feuer oder? Erst Recht nicht, wenn weit und breit keine Feuerwehr da ist, die helfen will.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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