Streit mit Großeltern, weil sie vor den Kindern rauchen

vom 02.09.2018, 18:37 Uhr

Die Kinder einer Bekannten, zwei Mädchen im Alter von einem Jahr, sollen nicht mehr zu denn Großeltern gehen. Selbst mit den Kindern geht meine Bekannte nicht mehr zu den Großeltern. Denn die Großeltern haben sich angewöhnt in der Wohnung zu rauchen.

Bis vor kurzem sind sie noch auf den Balkon zum Rauchen gegangen. Aber seit dem es so heiß war, haben sie das Rauchen in die Wohnung verlegt und wollen auch nicht mehr für jede Zigarette raus gehen. Da die Großeltern auch in der Wohnung meiner Bekannten nicht mehr raus gehen wollen zum Rauchen und lieber dann gar nicht kommen, sehen die Kinder die Großeltern nicht mehr. Und das schon seit ca. 2 Monaten.

Die Großeltern sind die Eltern des Lebensgefährten meiner Bekannten und er sieht das nicht so eng uns so gibt es immer wieder Streit zwischen den Eltern der beiden Mädels. Denn der Vater will mit den Kindern zu den Großeltern fahren und die Mutter will es nicht, weil die Kinder da dem Rauch ausgesetzt sind. Die Großeltern sind uneinsichtig und die Mutter ist auf das Wohl der Kinder bedacht.

Im Moment ist alles festgefahren und der Streit zwischen den Eltern ist auch nicht aufzuhalten. Und somit ist es dann auch nicht nur der Streit zwischen den Eltern und den Großeltern, sondern auch zwischen den Eltern. Die Großeltern argumentieren damit, dass früher auch die Eltern vor den Kindern geraucht haben und da ist kein Kind dran gestorben.

Wie würdet ihr mit rauchenden Großeltern umgehen? Denkt ihr, dass meine Bekannte es zu eng sieht und den Kindern es schon nicht schadet? Würdet ihr eurem Partner verbieten mit den Kindern zu dessen Eltern zu fahren, wenn ihr wisst, dass die Kinder Rauch ausgesetzt sind? Wie würdet ihr reagieren und wie kann man diese Situation entschärfen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Meine Schwiegermutter raucht leider auch. Für ihre Gesundheit ist das aus vielerlei Gründen sehr schlecht und wenn wir da sind, dann hat sie striktes Rauchverbot. Wir sind Nichtraucher und haben einen 2,5 jährigen Sohn und eine 6 Monate alte Tochter. Gerade bei ihr, würde ich es nicht zulassen dass vor ihr geraucht wird. Ich meine draußen kann man das nicht immer verhindern, aber da verteilt es sich auch eher in der Luft, wenn man durch die Straßen geht und da Leute rauchen.

Würde sich meine Schwiegermutter nicht daran halten, würde ich sie auch ganz klar nicht mehr besuchen. Mein Mann und ich sind uns da einig, da wir dann auch immer in der Wohnung von ihr und ihrem Mann schlafen und das einfach ein No Go für uns ist. Sie akzeptiert das und raucht auch nicht, wenn wir da sind, was ihr zwar sichtlich schwer fällt, aber das kann ich dann ja auch nicht ändern.

Kinder haben bei Rauch eine viel größere Empfindlichkeit als ein erwachsener Mensch. So kann es bei Kleinkindern und Babys durchaus auch zum plötzlichen Kindstod kommen, beziehungsweise erhöht sich dadurch das Risiko. Das würde ich einfach auch nicht provozieren wollen. Natürlich passiert es und man kann kaum etwas dagegen tun, aber die paar Dinge, die man unternehmen kann, mache ich dann eben auch.

Die beiden sind in dem Fall zwar schon ein Jahr alt, aber auch hier besteht dieses Risiko und deswegen würde ich meinem Partner an ihrer Stelle dann einfach entsprechendes Material zum Lesen geben. Es spricht ja auch nichts dagegen, dass die Großeltern mal auf Besuch kommen, wenn sie mit frischen Sachen kommen. Wenn einem das wichtig ist, dann sollten das auch die Großeltern so akzeptieren, finde ich.

Insgesamt ist es sicherlich kein angenehmes Thema, wenn man jemanden seine Sucht verbietet kommt das nie gut an, aber man muss auch mal an die Gesundheit seines Kindes denken und da ist es mir auch egal, wie man von mir denkt und wem das nicht passt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Man verbietet ja niemandem die Sucht, so sehe ich das nicht. Aber es ist ganz klar so: So lange die Großeltern sich selber gefährden, ist das ihre Sache. Wenn sie aber wissentlich die Kinder mit der Raucherei gefährden, dann geht es hier ums Kindeswohl. Da das dann offensichtlich bei den betreffenden Großeltern nicht gegeben ist, würde ich ihnen das Kind unter diesen Bedingungen ebenfalls nicht anvertrauen.

Entweder die Großeltern sehen das ein und hören auf, in der Wohnung zu rauchen, oder aber sie dürfen das Kind einfach nicht mehr alleine zur Aufsicht haben. Wenn es ihnen wichtig ist, ihre Enkel zu sehen, dann werden sie auf diesen Kompromiss eingehen. Wenn sie es nicht einsehen, dann schaden sie sich auf zwei Arten selber. Erstens mit dem Enkelentzug und zum zweiten mit der Raucherei.

Also für mich wäre die Sache klar. Da würde ich überhaupt keine Kompromisse eingehen. Die Großeltern werden dann wohl oder übel sich an die Vorschriften halten müssen, die daran geknüpft sind, das Kind wieder zu sehen. Und es kann auch ganz einfach nachgeprüft werden, ob das Kind oder die Kleidung nach Rauch riecht. So etwas riecht man, vor allem als Nichtraucher, sehr schnell an der Kleidung des Kindes.

Wir leben mittlerweile in einer Zeit, in der es einfach Fakt ist, welchen Schaden vor allem das Passivrauchen anrichtet. Und bei Kindern muss das schon gar nicht sein. Ich weiß jetzt nicht, ob es EU- weit oder nur in Österreich beschlossen wurde, jedenfalls bei uns ist es so, dass im Beisein von Kindern im Auto auch nicht mehr geraucht werden darf. Es sollte so ein Verbot auch für das Haus oder die Wohnung geben. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es so etwas bereits gibt.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ramones hat geschrieben:Meine Schwiegermutter raucht leider auch. Für ihre Gesundheit ist das aus vielerlei Gründen sehr schlecht und wenn wir da sind, dann hat sie striktes Rauchverbot. Wir sind Nichtraucher und haben einen 2,5 jährigen Sohn und eine 6 Monate alte Tochter. Gerade bei ihr, würde ich es nicht zulassen dass vor ihr geraucht wird. Ich meine draußen kann man das nicht immer verhindern, aber da verteilt es sich auch eher in der Luft, wenn man durch die Straßen geht und da Leute rauchen.

Würde sich meine Schwiegermutter nicht daran halten, würde ich sie auch ganz klar nicht mehr besuchen. Mein Mann und ich sind uns da einig, da wir dann auch immer in der Wohnung von ihr und ihrem Mann schlafen und das einfach ein No Go für uns ist. Sie akzeptiert das und raucht auch nicht, wenn wir da sind, was ihr zwar sichtlich schwer fällt, aber das kann ich dann ja auch nicht ändern.

Das hört sich so an, als wenn sie ansonsten in der Wohnung raucht. Und dann meinst du, dass das alles gut und besser ist wenn sie nicht mehr raucht nur weil die Kinder und ihr da seit? Das ganze setzt sich in allem fest, Polster, Vorhänge, Möbel, Tapete und dünstet noch nach Jahren aus. Der Qualm an sich ist es nicht, der das schädliche ist, sondern die Ablagerungen die man an jeder Ecke findet. Es reicht dann auch das ablecken der Möbel, anfassen der Möbel und die Finger in den Mund, dass ein Kind bereits eine Nikotinvergiftung haben kann. Sprich das alleinige Rauchen wenn jemand da ist mit Kind, bringt rein gar nichts.

Ebenfalls finde ich es lustig, dass ihr der Schwiegermutter ein Rauchverbot auferlegt habt. In ihrer eigenen Wohnung. Enkel hin oder her, bei mir würdet ihr dafür nicht mehr in die Wohnung kommen um dort noch zu nächtigen, sich dermaßen in persönliche Angelegenheiten einzumischen. Vor die Wahl stellen ist das eine, aber solche Verbote aussprechen eine ganz andere.

Ich habe das gleiche Thema mit meiner Schwiegermutter, die in der Wohnung raucht. Ganz klare Sache, das Kind geht nicht zu ihr in die Wohnung, ganz gleich ob vor dem Kind geraucht wird oder auch "Pause" gemacht wird für diese Zeit. Sie kann kommen, hier draußen rauchen mit Überkittel der draußen bleibt und das ist auch das höchste der Gefühle. Sie hat es akzeptiert und damit ist gut. Streit gab es mit ihrem Sohn deswegen auch, da dieser ebenfalls in der Wohnung raucht und das schon in der Beziehung mit gemeinsamer ein riesen Thema war mit Kleinkind.

Bei mir war es aber auch "einfach" da die Verhältnisse über das Sorgerecht klar sind und alleine bei mir liegen. Sprich es ist alleine meine Entscheidung und das ist und war auch mein Hauptargument. Bei Verheirateten sieht es schon anders aus, da hat man auch weniger rechtlich in der Hand solche Fahrten vom Vater mit den Kindern zu seinen Eltern zu untersagen wenn man anderer Meinung ist.

Ich habe auch geraucht, allerdings nur draußen nie in der Wohnung oder im Auto mit Kind. Seine Argumente sind ebenfalls "früher war das normal, da hat auch keiner nach geschrien" und das ist es bis heute, ein eingefahrenes Thema. Er kann sein Kind sehen, bei mir mit gleichen Regeln wie für seine Mutter gelten oder an einem dritten Ort in meinem Beisein. Kommt dort die Kippe in den Hals, hat er sich zu entfernen und nicht neben dem Kind oder vor dem Kind zu rauchen. Denn alleine darf er sein aktuell Kind nicht sehen, eine Auflage vom Jugendamt.

Übrigens findet mein Sohn das rauchen auch gar nicht witzig, bereits als er nicht sprechen konnte hat er gepustet wenn einer auf den Balkon raus ist und seine Abneigung kund getan. In der Zeit hat er auch Blödsinn gemacht, damit man wieder rein kommt. Seit er sprechen kann, kommentiert er das mehr als negativ und geht auch von sich aus auf Distanz selbst zu nahen Angehörigen die gerade rauchen oder gerade eine geraucht haben. Mir hat das zu denken gegeben und ich rauche nicht mehr Zuhause, ab und an eine beim Ausgehen oder im Geschäft aber auch das wird bemerkt von ihm, selbst wenn es Stunden her ist.

Das Gesetz für das Auto wurde übrigens in Deutschland abgeschmettert, da das Fahrzeug ebenfalls der höchstpersönliche Lebensraum ist wie auch die eigene Wohnung, das rauchen legal ist und somit laut BGH das Gesetz unzulässig ist.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Wie man diese Situation entschärfen kann, das weiß ich nicht, weil es schon so wirkt, als wenn die Parteien schon sehr festgefahren in ihren Meinungen sind. Ich würde es aber auch nicht tolerieren, wenn im Innenraum geraucht wird und meine Kinder dann dabei wären. Ich bin selber schon sehr empfindlich und kann es gar nicht haben, wenn ich in einem Raum bin, in dem geraucht wird oder wurde.

Da Kinder da noch einmal empfindlicher sind, finde ich das sehr wichtig, diese nicht auch noch den Schadstoffen auszusetzen. Wenn die Großeltern da nicht einsichtig wären, dann würde das auch bei mir dazu führen, dass sie die Kinder in der Wohnung zumindest nicht mehr sehen würden. Wenn der Lebensgefährte deiner Bekannten auch so uneinsichtig ist, dann macht es die Sache für deine Bekannte natürlich nicht leichter. Aber trotzdem würde ich auf dem Standpunkt beharren, wenn ich an ihrer Stelle wäre.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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