Sophie-Scholl-Vergleich als Eklat bei Corona-Demo

vom 23.11.2020, 00:10 Uhr

Bei einer Querdenker-Demo hat eine Rednerin sich mit Sophie Scholl verglichen. Einer der Ordner hat daraufhin seine Warnweste, die er dort trägt, abgegeben und an der Bühne erklärt, dass er diesen Vergleich für total falsch hält. Das haben dann auch die anderen Zuhörer gehört, die aber die Aussagen der Rednerin beklatschten, also eher deren Ansicht teilten.

Das Thema geht gerade durch die Nachrichten. Ich finde diesen Vergleich mit Sophie Scholl ja auch übertrieben, aber dass da so ein Drama daraus gemacht wird, halte ich auch für zu viel. Dass die Redner sich da ein wenig hineinsteigern in ihre Botschaft, ist ja nun nicht verwunderlich und als andere das neue Corona-Schutzgesetz mit dem Ermächtigungsgesetz verglichen, war ja auch nur mal kurz in den Nachrichten und dann hatte sich das Grummeln wieder gelegt.

Ich finde, man muss solche Aussagen nicht groß bewerten oder aufgreifen. Manche Menschen fühlen sich durch die Maßnahmen eben sehr eingeschränkt und sehen sich da vielleicht wirklich wie so eine Art Freiheitskämpfer gegen die staatliche Macht. Wenn man das dann medial immer so auswertet, bekommen die ja auch noch mehr Aufmerksamkeit.

Wie empfindet ihr solche Aussagen? Regt euch das auf? Oder seht ihr das auch als Entgleisung, die nun aber keine besondere mediale Aufmerksamkeit erlangen sollte, um den Akteuren nicht noch mehr Popularität zu bieten?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Man muss natürlich wissen, was man tut, wenn man Parallelen zum Nationalsozialismus zieht. Dass man sich mit so etwas den Medien zum Fraß vorwirft, die dankbar alles aufgreifen, um gegen die Demos zu wettern, muss einem einfach klar sein. Dennoch denke ich, hier wird viel Luft um Nichts gemacht und das Potenzial zu einem ernsthaften Skandal ist so marginal, dass es rasch im Sande verlaufen wird.

Für die Frau allerdings muss ziemlich hart sein, was dort gerade abläuft, da sie ja offensichtlich kein allzu starkes Nervenkostüm hat. Ergebnis wird aber wohl sein, dass sie sich bestätigt fühlt, noch mehr engagiert und wohl bereits jetzt eine Prominente in der Bewegung ist.

Die Außerkraftsetzung der verfassungsmäßigen Grundrechte und die Ausschaltung der Parlamente, beides ohne bestimmte zeitliche Begrenzung, ist in jedem Fall eine hammerharte und befremdliche Nummer, egal wie es begründet wird; um Corona oder Masken geht es bei den Demos sowieso schon lange nicht mehr. Ob eine überlebende, heute 99-jährige Sophie Scholl sich nicht erschreckend an ihre Jugend erinnert fühlen würde oder ob sie als junge Frau nicht selbst dort auf der Bühne gestanden wäre, weiß man natürlich nicht. Bei einer derart freiheitsliebenden Persönlichkeit tendiere ich aber eher zu ja.

» Paulie » Beiträge: 554 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge


@ Paulie, du vergleichst die Gesellschaft und die Einschränkungen von damals also auch mit denen von heute? Sie hat damals um ihr Leben gekämpft, Gerechtigkeit und den Fakt, dass sie nicht sehen wollte, dass unschuldige Menschen sterben. Freiheitsliebend bestimmt, aber in einem ganz normalen Maß und ich glaube ehrlich nicht, dass sie so doof wäre solche Sachen zu denken nur weil sie eine Maske tragen müsste. Menschen zu retten war ihr ja offensichtlich wichtig.

Ganz abgesehen davon finde ich es schon schlimm, dass man so einen Vergleich herunterredet. Man soll möglichst zu Hause bleiben, eine Maske tragen, wieso stört das so viele Menschen? Das ist doch Quatsch und sich dann so hinzustellen als würde man in einer Diktatur leben ist etwas, was mir extrem widerspricht, was ich auch nicht klein finde, denn sie hat offensichtlich auch nicht genug Bildung genossen um kapiert zu haben um was es damals ging. Das ist ja auch schon mal ein Fakt, der echt erschreckt. Man möchte keine Nazis und bildet die Kinder in der Schule nicht mal mehr so, dass sie wissen was Sophie Scholl wirklich gemacht hat und wofür sie stand.

Es ist eine Sache in einem Sozialstaat zu einer Demo zu gehen und dort Mist vom Stapel zu lassen oder jeden Tag mit der Angst zu sterben zu leben, weil man eine eigene Meinung hat. Die junge Frau kann sagen was sie will, ihre Meinung haben und wird dafür maximal bei ganz schlimmen Sachen eine Weile im Gefängnis sein, mehr aber nicht und deswegen sollte sie nicht ihre Klappe so aufreißen und sich mit Personen vergleichen, von denen sie keine Ahnung zu haben scheint.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



@Ramones, es geht nicht im Mindesten ums Daheimbleiben oder Maske tragen, das ist ja wohl das geringste Problem, zumal kein Mensch daheim bleiben muss. Es geht darum, dass die Regierung eine in der Bundesrepublik beispiellose Rechtssituation geschaffen hat, wie sie seit 1933 nicht mehr da war. Wenn der Regierung danach wäre, könnte sie nach dem Willkürprinzip am Parlament vorbei alles veranstalten, was ihr in den Sinn kommt, ohne dass es jemand stoppen kann. Der Sinn der Verfassung war zu verhindern, dass genau das überhaupt jemals wieder möglich wird. Natürlich wird es nicht auf eine Diktatur hinauslaufen, aber die Demokratie dermaßen zu beschädigen ist nun mal in sich indiskutabel, Pandemie hin oder her.

Wir haben aktuell keine Grundrechte mehr. Die gröbsten Rechtsbrüche konnten bisher noch auf dem Rechtsweg aufgehoben werden. Diese offenbar lästige Kontrollinstanz wurde einfach ausgeschaltet. Alles, was du in deinem Leben über deine Rechte als Staatsbürger gelernt hast, existiert bis auf Weiteres nicht mehr, ohne Möglichkeit, sich zu wehren. Nicht mal mehr die Unverletzlichkeit der Wohnung ist, anders als vorletzte Woche, noch gegeben. Die Polizei kann einfach ohne Beschluss bei Oma Gertrude einbrechen, wenn sie auch nur vermutet, das sich dort verbotenerweise 3 Haushalte zum Kaffeekränzchen treffen (am Arbeitsplatz dürfen natürlich beliebig viel Haushalte aufeinander stoßen, Steuern werden ja gebraucht und das Virus ist ja intelligent und hält sich dort zurück). Man kann doch nicht den größten Eingriff in die Grundrechte seit Gründung der Bundesrepublik über Nacht zusammenschustern und nach eineinhalb Stunden Debatte im Parlament durchpeitschen und abnicken. Geht gar nicht!

Man betrachte mal das Vorgehen gegen die Proteste am 18. November. Menschen demonstrieren in Deutschland für ihre Freiheitsrechte und es werden Wasserwerfer (das Wasser war mit Reizgas versetzt), Knüppel und Hunde eingesetzt. Das waren keine Reichsbürger oder so etwas, das waren stinknormale Leute, teils mit Kindern, alte Menschen und Behinderte. Und kein Mensch von denen "leugnet" Corona, darum geht es kein bisschen. Die Live-Streams waren unfassbar, niemand hat irgendwie Gegenwehr geleistet und es gab laut Augenzeugen auch keine Ausschreitungen, wie die Presse konstruiert. Wenn der Staat versucht seine Entscheidung mit so einer Brutalität durchzupeitschen und jede Gegenwehr brachial zu ersticken, ja nicht mal eine Debatte zuzulassen, dann kann man völlig berechtigt die Frage stellen, ob das überhaupt noch eine Demokratie ist.

Ereignet sich so etwas aber in Belarus, Korea oder China, ist hierzulande der Aufschrei groß. Victor Orban hat im März eine ähnliche Rechtsgrundlage wie das Infektionsschutzgesetz geschaffen, um gegen Corona vorzugehen. Das Entsetzen unter westlichen Politikern und in der Presse war groß. Verurteilungen noch und nöcher. Skandalös. Da müsse die EU einschreiten. Schärfste Sanktionen wurden gefordert. Ein unmöglicher Vorgang und eine Schande für Europa. Dies ist ein Schritt in Richtung Diktatur. Und und und.

Heute macht Deutschland das Gleiche - in verschärfter Form, nur diesmal dient es der Sicherung der "Demokratie" und wird auch noch bejubelt. Begründung: Wir haben laut heutiger Zahlen des RKI einen Anteil positiv Getesteter unter der Gesamtbevölkerung von insgesamt 0,381 %. Ganz recht, mehr sind es nicht, kann jeder, der in diesem Land noch des Selberdenkens fähig ist, nachrechnen. Und wegen dieser Zahl wird uns eingeimpft, an jeder Ecke könnte ein Infizierter lauern und ein Klima aus Dauerangst, gegenseitigem Misstrauen und Denunziation geschaffen. Freunde im Ausland fragen mich, was hier eigentlich los ist und ob die Deutschen komplett wahnsinnig geworden sind. Ich glaub ja, mehr fällt mir auch nicht dazu ein.

Ramones hat geschrieben:Man möchte keine Nazis und bildet die Kinder in der Schule nicht mal mehr so, dass sie wissen was Sophie Scholl wirklich gemacht hat und wofür sie stand.

Dass über die Weiße Rose nur verhalten unterrichtet wird, liegt eventuell daran, dass sich die Überlebenden der Gruppe bis zu ihrem Lebensende irritierenderweise dem rechtsextremen Spektrum zuwandten. Beide waren Mitglieder der Republikaner und hielten bis zuletzt enge Kontakte zur rechtskonservativen Szene. Die letzte Überlebende unterstützte nach dem Tod ihres Bruders bis zu ihrem Ende die rechtspopulistische Bewegung Pax und engagierte sich gegen den Islam und die deutsche Asylpolitik. Dass die Leute die Massenmorde, diktatorische Strukturen und den zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu gewinnenden Krieg bekämpften, heißt nicht, dass sie Linke waren, die Dinge sind nicht immer schwarz und weiß. Ich denke mal, die Weiße Rose spaltet bei näherer Betrachtung und das Thema ist zu komplex für den Unterricht.

» Paulie » Beiträge: 554 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Paulie hat geschrieben:Man betrachte mal das Vorgehen gegen die Proteste am 18. November. Menschen demonstrieren in Deutschland für ihre Freiheitsrechte und es werden Wasserwerfer (das Wasser war mit Reizgas versetzt), Knüppel und Hunde eingesetzt. Das waren keine Reichsbürger oder so etwas, das waren stinknormale Leute, teils mit Kindern, alte Menschen und Behinderte.

Wo bitte hast du denn diese Informationen her? Gerade weil so viele Kinder dabei waren, wurden die Teilnehmer nur berieselt. Und das ohne dass das Wasser mit irgendwas versetzt war. Es wurden auch dabei keine Knüppel oder Hunde eingesetzt. Ich habe viele Berichte dazu gesehen von verschiedenen Sendern. Auch Videos, welche im Internet kursieren. Aber nichts davon untermauert deine Behauptung.

Und ganz ehrlich, ich sehe mich nicht in meinen Grundrechten eingeschränkt. Ich darf arbeiten, durfte ich auch im Frühjahr schon. Ich dürfte meine Mutter besuchen, was ich im Frühjahr zwar nicht durfte, aber jetzt zu ihrem eigenen Schutz auch nicht mache. Mein Mann darf arbeiten gehen und meine Tochter geht weiterhin zur Schule. Unser Leben läuft also soweit ab, wie immer, nur dass wir halt in bestimmten Situationen eine Maske tragen müssen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Tja, so hat sich die liebe Jana aus Kassel ihre 15 Minuten wahrscheinlich nicht vorgestellt, aber wer Meinungsfreiheit für sich in Anspruch nimmt muss halt blöderweise auch damit leben, dass die anderen das auch tun und, dass ihre Meinung nicht nur positiv ist.

Natürlich kann man diesen dämlichen Nazi-Opfer-Vergleich nicht unkommentiert lassen. Nicht in Deutschland, nicht mit der Geschichte, die wir nun mal haben. Damit werden die Naziverbrechen verharmlost und die Opfer werden lächerlich gemacht. Was natürlich das Ziel ist von anti-demokratischen Bewegungen wie Querdenken oder einem Teil der AfD. Je weiter man die Grenze des Sagbaren nach rechts verschiebt desto leichter kann man rechtes Gedankengut bei den Mitläufern salonfähig machen. DAS ist gerade der eigentliche Widerstand, der stattfindet.

Freunde im Ausland fragen mich, was hier eigentlich los ist und ob die Deutschen komplett wahnsinnig geworden sind.

Stimmt, mich auch. Relativ niedrige Infektionszahlen im europäischen Vergleich, relativ milder Lockdown, bei dem es nie Ausgangssperren gab, dazu ein staatliches Milliardenprogramm mit dem vom Studenten bis zum Gastronomen alle finanziell unterstützt werden aber die Covidioten gehen auf die Straße und demonstrieren. Man fragt mich, in welchem Land die den lieber leben würden in der aktuellen Situation und ich habe keine Antwort darauf.

Da hilft wohl nur immer wieder zu erklären, dass das nicht die Mehrheit ist. Die schreien einfach nur am lautesten und reisen mit dem selben Flaggen und Plakaten von einer Demo zur anderen damit es so aussieht als wären sie ganz viele.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Cloudy24 hat geschrieben:Stimmt, mich auch. Relativ niedrige Infektionszahlen im europäischen Vergleich, relativ milder Lockdown, bei dem es nie Ausgangssperren gab, dazu ein staatliches Milliardenprogramm mit dem vom Studenten bis zum Gastronomen alle finanziell unterstützt werden aber die Covidioten gehen auf die Straße und demonstrieren. Man fragt mich, in welchem Land die den lieber leben würden in der aktuellen Situation und ich habe keine Antwort darauf.

Na das stimmt nicht ganz, in Sachsen gab es eine Ausgangssperre und es wurde ein Umkreis vorgegeben, wie weit man sich von der Wohnung entfernen darf. Das war zwar nicht bundeseinheitlich, aber in manchen Bundesländern gab es Ausgangssperren. Ich wurde auch mal kontrolliert, weil ich mit KFZ-Kennzeichen eines anderen Ortes weiter als 5 km weg stand.

Punktedieb hat geschrieben:Wo bitte hast du denn diese Informationen her? Gerade weil so viele Kinder dabei waren, wurden die Teilnehmer nur berieselt. Und das ohne dass das Wasser mit irgendwas versetzt war. Es wurden auch dabei keine Knüppel oder Hunde eingesetzt. Ich habe viele Berichte dazu gesehen von verschiedenen Sendern. Auch Videos, welche im Internet kursieren. Aber nichts davon untermauert deine Behauptung.

In den Nachrichten habe ich auch gehört, dass es Trängengas gewesen sein soll. Und dass du arbeiten gehen darfst...na toll. Das ist doch in Bezug auf die Lebensqualität nicht das Wichtigste, dass man arbeiten gehen darf.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Zitronengras hat geschrieben:Na das stimmt nicht ganz, in Sachsen gab es eine Ausgangssperre und es wurde ein Umkreis vorgegeben, wie weit man sich von der Wohnung entfernen darf. Das war zwar nicht bundeseinheitlich, aber in manchen Bundesländern gab es Ausgangssperren. Ich wurde auch mal kontrolliert, weil ich mit KFZ-Kennzeichen eines anderen Ortes weiter als 5 km weg stand.

Das ist aber keine Ausgangssperre im eigentlichen Sinn. Hier bei uns war es auf der französischen Seite so, dass man das Haus ohne Grund nicht verlassen durfte, in einigen anderen Ländern auch. Es ging nicht darum wie weit du von deinem Haus entfernt warst, du durftest nicht mal eine Runde um den Block drehen wenn du Bewegung gebraucht hast. Die französischen Kollegen waren immer leicht neidisch wenn ich erzählt habe, dass ich gleich in der Mittagspause spazieren gehen kann.

Die mussten damals einen Zettel ausfüllen und den Grund eintragen warum sie auf der Straße waren. Und es gab Fälle von Leuten, die eine Strafe bekommen haben weil auf dem Zettel so was wie "Streit mit der Freundin" stand. Da hätten die deutschen Leerdenker bei uns total am Rad gedreht wenn das eingeführt worden wäre.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


@Zitronengras: Was ist denn für dich eine Ausgangssperre? In Sachsen durften wir im Frühjahr genauso spazieren gehen, wie jetzt auch. Nur dass man eben nur maximal mit dem eigenen Ausstand unterwegs sein durfte. Und das eben in einem Radius von maximal 15 Kilometern von der eigenen Wohnung. Für alles andere war es sinnvoll, wenn man entsprechende Nachweise dabei hatte, wie ein Schreiben vom Arbeitgeber, dass man in einem systemrelevanten Bereich arbeitet.

Übrigens habe ich nicht behauptet, dass es das Wichtigste für meine Lebensqualität ist, dass ich weiterhin arbeiten darf. Aber das muss ich ja nicht irgendwem rechtfertigen.

Und was das angebliche Tränengas angeht. In den Nachrichtensendungen wurde immer nur gesagt, dass die Polizei es hätte nutzen können. Aber da so viele Kinder dabei waren, wurde darauf verzichtet. Wobei die Kinder genau aus diesem Grund mit zu den Demos gezerrt wurden, weil den Eltern klar war, dass dann die Polizei nicht so durchgreift, wie es nötig gewesen wäre.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Punktedieb hat geschrieben:@Zitronengras: Was ist denn für dich eine Ausgangssperre? In Sachsen durften wir im Frühjahr genauso spazieren gehen, wie jetzt auch. Nur dass man eben nur maximal mit dem eigenen Ausstand unterwegs sein durfte. Und das eben in einem Radius von maximal 15 Kilometern von der eigenen Wohnung. Für alles andere war es sinnvoll, wenn man entsprechende Nachweise dabei hatte, wie ein Schreiben vom Arbeitgeber, dass man in einem systemrelevanten Bereich arbeitet.

Eine Ausgangssperre ist für mich, wenn man nicht ohne guten Grund einfach so raus darf. Und so war es auch. Man durfte in Sachsen einkaufen, zur Arbeit, zum Partner und zu hilfsbedürftigen Leuten. Also Freunde besuchen war verboten. Ich kenne Leute, die abends mit dem Auto irgendwo hin fuhren, angehalten wurden und keinen der guten Gründe nennen konnten und eine Strafe bekamen. Das ist für mich eine Ausgangssperre. Oder wenn man, wie es mir passiert ist, von der Polizei kontrolliert wird, weil man mit fremdem Kennzeichen irgendwo parkt.

Und was das angebliche Tränengas angeht. In den Nachrichtensendungen wurde immer nur gesagt, dass die Polizei es hätte nutzen können. Aber da so viele Kinder dabei waren, wurde darauf verzichtet. Wobei die Kinder genau aus diesem Grund mit zu den Demos gezerrt wurden, weil den Eltern klar war, dass dann die Polizei nicht so durchgreift, wie es nötig gewesen wäre.

Das habe ich in den Nachrichten aber anders verstanden, nämlich dass das auch genutzt wurde. Aber ist es nicht schon schlimm genug, Demonstranten mit Wasser/ Wasserwerfern anzusprühen? Das ist ist doch auch nicht gerade toll. Wir hängen uns nun an der Frage auf, ob da Tränengas drin war oder nicht, aber ich finde, dass es auch nicht ok ist, Wasserwerfer einzusetzen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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