Sollte man einem Senioren ein Jungtier schenken?

Ich habe vor kurzem bei Facebook mitbekommen, wie ein Video geteilt worden ist. Dort ging es um einen Senioren, schätzungsweise 80 Jahre oder älter. Laut Information hatte dieser wohl vor kurzem nicht nur seine Ehefrau verloren, sondern auch das gemeinsame Haustier. Dementsprechend soll seine Familie eine Überraschung geplant haben.

Die Familie schenkte ihm einen jungen Hunde-Welpen, worüber er sich sehr gefreut hat. Ich finde es gut, wenn man Menschen eine Freude machen kann, aber ich frage mich gleichzeitig auch, ob es so sinnvoll war, ihm so einen jungen Welpen zu schenken. Denn die müssen ja auch erzogen werden und kosten viel Zeit, Arbeit und Kraft. Da ich den Senioren nicht persönlich kenne, weiß ich gar nicht, ob dieser damit zurecht käme oder ob er mit einem Welpen überfordert wäre. Also meinem Großvater würde ich in diesem Alter keinen Welpen schenken, der wäre komplett überfordert damit. Würdet ihr einem Senioren einen jungen Welpen schenken oder eher ein älteres Tier? Was wäre besser in euren Augen und warum?

Ich habe mal einen ähnlichen Beitrag geschrieben, leider finde ich diesen gerade nicht, sonst hätte ich gerne verlinkt. Da ging es um eine ältere Dame, die wohl von ihrer Tochter einen Welpen bekommen hat. Allerdings war die ältere Frau mit dem Hund offensichtlich überfordert. Sie ist wohl sogar über den Hund gestolpert und da musste er dann wieder weg, bevor doch etwas schlimmeres passiert und sich die Frau etwas bricht.

Ich denke, dass man es immer vom Zustand des Senioren abhängig machen sollte. Wenn er noch sehr fit und mobil ist, ist es vielleicht auch möglich, dass er sich einen Welpen anschafft. Man sollte dann vielleicht generell schon eine eher ruhigere Rasse wählen und nicht ein quirliges Hündchen. Ich denke aber, dass es viele ältere Menschen lieber haben, wenn sie bereits ein etwas älteres Haustier nehmen. Das eben sie ihnen und ihrem Tempo passt und nicht so viel Arbeit wie ein Welpe oder ein Kitten macht.

Kommt doch immer darauf an. Der eine Senior ist munter wie ein Turnschuh und rennt den lieben langen Tag draußen herum, während ein anderer eine Kartoffel ist und nicht mehr aus dem Bett kommt. Auch die Interessen sollten dabei beachtet werden, denn nicht jeder kann sich für ein Haustier dann auch begeistern auch wenn man es ihm auf die Pelle drückt indem man ihm das schenkt.

Meine Großeltern hättest du damit nicht ködern können, selbst wenn es ein älteres Tier gewesen wäre. Sie wären gar nicht mehr in der Lage gewesen mit einem Hund vor die Tür zu gehen oder diesen zu halten. Mit Mühe und Not konnten diese mit dem Rollator noch aufs Klo, hinterher auch das nicht mehr und waren die meiste Zeit im Bett. Was brauchst du da ein Haustier? Da hast du echt andere Probleme und kümmern kannst du dich auch nicht, selbst wenn es nett zum ansehen ist. Sprich es muss ohnehin dann jemand anderes machen.

Ich verschenke grundsätzlich keine Tiere, denn wenn sich jemand ein Tier anschaffen will, dann kann er es auch alleine. Warum sollte ich jemanden Verantwortung anschaffen, die er vielleicht gar nicht möchte und braucht? Das ist jedem seine Entscheidung und ich finde es schon sehr bevormundend, wenn man Opa einen Hund schenkt damit er Oma schneller vergisst, anstatt ihm seine Zeit zu lassen. Vorschlagen kann man es, aber einfach holen und absetzen als Geschenk mit einem "da kümmer dich drum" geht absolut nicht.

Je nach körperlicher und geistiger Verfassung können sich auch Senioren noch gut um ein Jungtier kümmern. Vor der Anschaffung sollte jedoch geklärt werden, ob der Beschenkte überhaupt ein Tier möchte und wer sich im Pflege- oder Todesfall um das Tier kümmert. Nichts ist trauriger als ein Tier, das nach dem Tod seines Herrchens ins Heim gegeben werden muss.