Schönste Frau der Welt von Software berechnen lassen?

vom 18.10.2019, 12:37 Uhr

Laut einer neuartigen Computersoftware ist das 21-jährige Model Bella Hadid zur schönsten Frau der Welt auserkoren worden. Diese Wahl wurde demnach von keiner Jury, sondern einzig und allein von einer Software übernommen. Was haltet ihr denn von so einem Auswahlverfahren? Sollten die „schönsten“ Frauen und Männer nicht doch lieber von einer Jury ausgewählt werden oder liefern doch die Computer die besseren und belastbareren Ergebnisse aus?

» baerbel » Beiträge: 1517 » Talkpoints: 601,73 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Mit der Kategorie "Schönster Mensch der Welt" konnte ich noch nie etwas anfangen, weil meiner Ansicht nach Schönheit ein zum Teil subjektives Kriterium ist, das ja genaugenommen erst in unseren jeweiligen Köpfen wahrgenommen wird. Es gibt zwar einige objektiv als schön wahrgenommene Punkte, wie Symmetrie und glatte Haut, aber vieles ist eben doch subjektiv und wird unterschiedlich wahrgenommen. Sonst gäbe es ja nicht so unterschiedliche Vorlieben, und Menschen würden sich nicht in ganz unterschiedliche Menschentypen verlieben, oder?

Mir persönlich geht es häufig so, dass ich ausgerechnet die als besonders attraktiv bezeichneten Menschen als eher langweilig (weil zu glatt, zu kantenlos) empfinde. Im Gegensatz dazu fand ich schon so manches als hässlich beschriebene Gesicht attraktiv. Es gab mal eine Website, auf der sich Menschen porträtiert hatten, die sich selbst als hässlich bezeichnet hatten. Und beim Durchsehen der Bilder fand ich viele der dargestellten Leute ausgesprochen interessant, sympathisch und auch attraktiv.

Benutzeravatar

» lascar » Beiträge: 4419 » Talkpoints: 783,04 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich sehe in der Wahl des schönsten Menschen der Welt absolut keinen Zugewinn für irgendwen oder irgendwas, egal ob eine Jury oder eine Software die gängigen Schönheitsideale durchnudelt. Gut, wer auch immer gewinnt, bekommt seine Viertelstunde Ruhm und Geld, und letzten Endes verdienen die Sponsoren daran, aber entstünde wirklich ein Verlust, wenn die ganzen Schönheitswettbewerbe von heute auf morgen aufgegeben würden?

Wenn man von den gängigen westlichen Schönheitsidealen ausgeht, ist es natürlich mit ein bisschen Recherche sogar relativ einfach, eine Gesichtserkennungssoftware berechnen zu lassen, wer die kleinste, geradeste Nase, den idealen Augenabstand, die symmetrischste Lippenform und die perfekten Wangenknochen hat.

Dass diese Form der "Schönheit" dann den kleinsten gemeinsamen Nenner des westlich sozialisierten Massengeschmacks darstellt und mit Individualität nichts mehr zu tun hat, ist auch sonnenklar. Aber ist es bei jurybasierten Schönheitswettbewerben denn anders? Da gewinnen auch die, die den meisten Menschen optisch zusagen. Ab da ist es eine Frage der Statistik, und damit kann ein Computer naturgemäß arbeiten.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Natürlich kann man mit Software berechnen lassen, welches Gesicht den voreingestellten Parametern am nächsten kommt. Genau so funktioniert Gesichtserkennung schließlich. Und wenn man diese Parameter als "Schönheit" bezeichnet, dann ist die Software auf jeden Fall objektiver als Menschen, die sich vielleicht von solchen Sachen wie Haarfarbe ablenken oder von Make-up täuschen lassen.

Ich frage mich nur, was das bringt. Was hat das für einen Mehrwert? Es ist doch allgemein bekannt, dass das, was als "Schönheit" gilt und errechnet werden kann, einfach der westliche Durchschnittsgeschmack ist. Viele afrikanische Frauen fallen da zum Beispiel durch, weil sie eine breitere Nase haben, während Asiatinnen die "falsche" Augenform haben. Ist eine Chinesin weniger schön, weil sie wie eine Chinesin aussieht? Natürlich nicht.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^