Noten der Kinder immer schlecht reden kontraproduktiv?

vom 02.02.2020, 22:08 Uhr

Als Kind kannte ich dieses Verhalten, welches ich jetzt durch die Mutter einer mit anvertrauten Jugendlichen, gerne hier zur Diskussion vortragen möchte.

Wenn die Tochter zum Beispiel eine 3- mit nach Hause bringt, wird nicht gesagt, das hast du gut gemacht oder besser als eine 4, 5 oder eine 6, sondern es wird direkt gesagt:“Wieso keine 2?“ oder auch „fast eine 4, wieso keine 3+“.

Selbst bei einer 1- wird noch immer von dieser Mutter gemeckert. Das Ergebnis ist, dass die Jugendliche sich über keine gute Note freut. Eine 1+ hat sie bisher nie geschrieben. Selbst, wenn sie sich erheblich von einem 4er Durchschnitt verbessert hat, was ich anerkennen kann, ist sie nicht glücklich.

Sie ist seither stets bei Prüfungen und Arbeiten sowie Tests nervös. Sie hat immer Angst, dass da eine schlechte Note ist, die zum Meckern anregt. Doch gleichwohl sie weiß, dass selbst eine 2+ noch schlecht mit den Worten:“Wieso dann keine 1“ geredet wird. Sie ist einfach nicht mehr mit sich zufrieden.

Ich finde das mütterliche Verhalten kontraproduktiv, weil ich das auch persönlich von meiner Mutter kannte. Es ist grausam, und ich habe es der Mama auch so kommuniziert. Sie versteht es nicht und möchte bewusst den Druck aufrechthalten, weil sie der Meinung ist, nur so würde ihre Tochter etwas werden.

Jetzt frage ich mich, wie Ihr mit Euren Kindern bei entsprechenden Noten umgeht und ob Ihr das Verhalten der hier beschriebenen Mama nachvollziehen oder gar nachempfinden könntet? Wie denkt Ihr darüber?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Die Mutter traut dem Kind eben nichts zu und zweifelt an dessen Intelligenz. Vielleicht ist sie ja selbst nicht die hellste. Ich wusste, wie intelligent meine Tochter war/ist und hatte demzufolge keine Zweifel. Seit der siebenten Klasse war ich nur noch zum Unterschreiben von Tests und Klassenarbeiten zur Stelle. Würde meine Unterstützung aber gebraucht, wäre ich immer sofort bereit gewesen. Das war aber nie nötig und die Leistungen waren immer gut im Gymnasium.

Und welch blöde Frage ist das denn? Eine Drei, wieso keine Zwei? Weil die Leistungen eben nicht ausreichten für eine Zwei, so einfach ist das. Aus einem Kind, das stets nur Leistungsdruck und nie Erfolge verspürt, wird eine Maus und eher nicht das werden, was die Mutter für es wünscht. Ein Gespräch bringt da rein gar nichts. Das wurde ja schon bewiesen. Sie sieht es nicht ein und stellt Druck über alles, sie ist selbst nur eine Maus.

Das Kind muss mit seinen Leistungen zufrieden sein, nicht die Mutter. Denn es muss mit seinem späteren Leben auch zufrieden sein, sollte es jedenfalls. Nachvollziehen kann ich das Verhalten der Mutter. Selbst hat sie nicht viel auf die Reihe bekommen und versucht nun alles negative, damit das Kind bessere Leistungen hat, als sie früher.

Diese ewig unzufriedene Nörglerin wäre mir ein echter Graus. Das Kind sollte mit der Klassenleiterin reden und die sollte der Mutter vermitteln, dass das Kind halt aufgrund seiner Intelligenz keine besseren Leistungen bringen kann. Oder sie lässt ihr Kind eben auf seine Intelligenz testen, dann weiß sie genau, was verlangt werden kann von dem Kind und was eben nicht.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Kätzchen14 hat geschrieben:Selbst, wenn sie sich erheblich von einem 4er Durchschnitt verbessert hat

Bist du für die Nachhilfe zuständig und denkst, dass die Verbesserung daran liegt? Denn wenn nicht würde das ja bedeuten, dass das ständige Nörgeln der Mutter schon Erfolg gezeigt hat.

Grundsätzlich halte ich immer schlecht reden für genauso kontraproduktiv wie immer schön reden. Wenn alles, was du machst, schlecht ist oder wenn du in den Augen deiner Mutter überhaupt nichts falsch machen kannst bekommst du doch überhaupt kein realistisches Bild davon vermittelt was du eigentlich kannst und was du nicht kannst.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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