Nicht mehr aktuelle Hobbys im Lebenslauf erwähnen oder nicht

Was schreibt man am besten in die Sparte „Hobbys“ am Ende des Lebenslaufes? Ich habe schon mehrfach erlebt, dass in Vorstellungsgesprächen auch auf diesen Aspekt des Lebenslaufes eingegangen wurde, dass das entweder als Warm-Werd-Frage am Anfang auftauchte oder auch nachdem das Wesentliche besprochen wurde etwas in Small Talk abgleitete und dann thematisiert wurde, wo ich herkomme, was ich gerne mache usw. Also einfach weglassen würde ich die Sparte „Hobbys“ nicht. Früher habe ich auch mal selbst in der Personalauswahl gearbeitet und wenn sich dann Leute beworben hatten, die die Sparte im Lebenslauf nicht erwähnt hatten, fand ich das auch immer komisch, als hätten die etwas zu verbergen. Ich kann also nachvollziehen, dass der potentiell Arbeitgeber schon auch wissen möchte, was ist der Bewerber privat für ein Mensch.

Nun ist diese Sparte in meinem Lebenslauf mit nicht mehr aktuellen Informationen gefüllt. Ich habe damals als Absolvent viel überlegt, was ich da schreiben soll und hatte auch solche Bewerber-Coachings, da wurde einem gesagt, man sollte am besten etwas schreiben, was auch positiv wirkt, etwas Geselliges und halbwegs stimmen sollte es aber, falls Fragen dazu kommen. Damals habe ich dort zwei Vereine genannt, in denen ich war. Die gibt es aber inzwischen gar nicht mehr. Also eigentlich steht schon seit Jahren in meinem Lebenslauf ein nicht mehr existentes Vereinsleben und wenn mal jemand die Vereine googelt, dann findet er das auch heraus. Übrigens googeln das manche wirklich.

Jetzt frage ich mich, was ich in die Sparte „Hobbys“ am besten schreiben sollte. Einfach weglassen scheint ja nicht so gut zu sein oder wirkt komisch. Aber eigentlich habe ich keine Hobbys. Ich bin in keinem Verein mehr, ich mache auch keinen Sport (vielleicht mal irgendwann, aber gerade nicht) und eigentlich verbringe ich meine Freizeit mit Fernsehen, mal mit Kumpels, mal alleine. Aber „fernsehen“ kann man ja nicht als Hobby im Lebenslauf aufführen. Wenn ich nun lüge und mir was ausdenke, dann hätte ich auch die Befürchtung, dass mal nachgefragt wird und man verstrickt sich in Widersprüche. Was würdet ihr da nennen?

Ich habe gerade mal nachgeschaut, wie ich das immer handhabe und ich habe die Sparte "Hobbys" komplett weggelassen und das schon seit vielen Jahren. Ich bin nie auf die Hobbys angesprochen worden und in meinen Augen war das immer irrelevant. Bei meinem Lebenslauf erkennt man auch so einen roten Faden und was für Interessen ich habe, da brauche ich keine Hobbys zu erwähnen. Bei mir kam das auch nie irgendwie negativ an oder so.

Ich habe im Studium sehr gute Jobs gehabt und bei zwei Koryphäen gearbeitet und viel von ihnen gelernt. Die Menschen sind eher darauf fixiert, wenn ich mich irgendwo bewerbe, weil das sehr prestigeträchtige Arbeitgeber gewesen sind, wo ich beschäftigt war. Wie gesagt, für meine Hobbys oder Interessen hat sich nie jemand wirklich interessiert und es kam nicht mal im Small Talk eine Frage dazu. Wenn Small Talk kommt, dann wird eher gefragt, wie ich her gefunden habe und ob es Probleme mit der Anreise gab, mehr aber auch nicht.

Dass ich teamfähig und ehrgeizig bin, sieht man schon an meinem Lebenslauf, der eher untypisch für Menschen "meiner Sorte" ist. Meine Teamfähigkeit sieht man schon an der Auswahl der Nebensjobs, die ich im Studium hatte. Da brauche ich keinen Mannschaftssport als Hobby anführen, weil man in sämtlichen meiner Jobs ohne Teamfähigkeit gar nichts erreicht.

Früher habe ich Hobbys mit angegeben und da war ich dann einfach ehrlich und habe das geschrieben, was damals eben meine größten Hobbys waren. Nun wird der Lebenslauf ja aber immer länger, je mehr Praktika und Jobs man schon gemacht hat, und deshalb habe ich die Hobbys dann irgendwann raus genommen, genau wie einige Sachen, die ich während des Studiums gemacht hatte und die mit zunehmender Berufserfahrung irrelevant wurden.

Ich hatte schon Bewerbungsgespräche, in denen ich nach Hobbys und Freizeit gefragt wurde, aber nicht nach dem Motto "sie haben in der Bewerbung ja keine Hobbys angegeben, das ist aber komisch, möchten sie etwa ihre Fernsehsucht verbergen?". Nachgefragt wurde da teilweise aber tatsächlich und wenn ich gelogen hätte wäre ich da sicher ins schlingern gekommen.

Ich bin zum Beispiel mal an einen Hobbykoch geraten, der mich direkt gefragt habe, was ich im Moment am liebsten koche und der von der französischen Küche geschwärmt hat. Oder ich wurde mal nach meiner Fotoausstattung gefragt und welche Kamera ich empfehlen würde.

Ich bin mittlerweile zu der Erkenntnis gelangt, dass man bei Bewerbungen abgesehen von den absolut grundlegenden Qualifikationen, sprich, dass man die Tätigkeit gelernt und/oder zumindest etwas Vergleichbares schon mal gemacht haben muss, absolut im Nebel stochert, was das "Drumherum" angeht. Jedes Hobby kann man positiv wie negativ auslegen, und ich bin mir sicher, dass auf jeden Personalmenschen, der sich denkt: Nanu, wieso hat die Bewerberin keine Hobbys angegeben? mindestens einer kommt, dem es gar nicht auffällt und einer, der von den ewigen sorgfältig gewählten, geselligen und teamfähigen Hobbys schon lange die Schnauze voll hat.

Von daher könnte man theoretisch sogar punkten, wenn man "vegetieren vor dem Fernseher" oder "Spielzeug für den Hund basteln" als Hobbys angibt, weil das zumindest erfrischender klingt als der ewige Kassenwart im Verein. Ich arbeite in einer drögen Bürolaufbahn, wo sich schon etliche schräge Gestalten ansammeln, weswegen ich als Hobby ehrlich "Lesen, Kino und Museen" angegeben habe. Das ist zwar alles todlangweilig, aber letzten Endes musste ich die Leute sowieso vor Ort überzeugen, dass ich keinen allzu tiefen Sprung in der Schüssel habe.

[Mod]

Jetzt frage ich mich, was ich in die Sparte „Hobbys“ am besten schreiben sollte. Einfach weglassen scheint ja nicht so gut zu sein oder wirkt komisch.

Eigentlich ist es gar nicht mehr "angesagt", Hobbys im Lebenslauf zu nennen. Ich habe es bei meinen letzten Bewerbungen auch nicht mehr gemacht. Wenn du dir also Sorgen machst, die Angabe falscher Hobbys könnte im Vorstellungsgespräch zu Widersprüchen führen, kannst du das auch getrost weglassen.

Ich wurde lediglich einmal nach meinen Hobbys im Lebenslauf gefragt und meinte dann auch geradeheraus, dass ich dachte, dass man das heutzutage nicht mehr angibt. Aber es handelte sich halt um eine junge Agentur, meine Gesprächspartner waren Anfang 20 und einfach interessiert. Zum Glück konnte ich da aber Einiges erzählen.

Ansonsten kannst du die Angabe Hobbys auch mit "Interessen" ersetzen. Oft wird das ja auch einfach unter "Hobbys und Interessen" zusammengefasst. Dann kannst du sowas wie "Politik und Zeitgeschehen" oder so reinschreiben und im Gespräch erzählen, dass du viel Zeitung liest oder so. Oder "Kultur und Kunst" und im Anschluss sagen, du schaust dir gerne Ausstellungen an.

Ich kenne es auch nur so, dass man die Hobbys mittlerweile gar nicht mehr in den Lebenslauf reinpackt und habe die Sparte daher auch komplett weggelassen. Ich denke, dass das einfach gar nicht mehr zeitgemäß ist, wobei ich auch oft auf verschiedenen Seiten wie Xing gelesen habe, dass man so etwas nun lieber nicht mehr aufführen sollte.

Der Lebenslauf ist ja so immer schon recht lang, so dass man frühe Schulen weglassen sollte genauso wie Nebenjobs, die irrelevant sind für die Stelle, für die man sich bewirbt. Mein Lebenslauf ist so aber schon lang genug, so dass ich ihn nicht unnötig in die Länge ziehen möchte.

Wenn ich bei einem Vorstellungsgespräch nach meinen Hobbys gefragt werden würde, würde ich mich auf jeden Fall freuen, so eine einfache und lockere Frage beantworten zu dürfen. Da würde ich auch direkt wahrheitsgemäß antworten, da ich durchaus einige Hobbys habe, die sicher auch gut ankommen und ich da nichts verbergen möchte.

Ich finde, dass Hobbys eher nicht in einen Lebenslauf gehören, es sein sie haben wirklich einen Nutzen für den Arbeitgeber. Wenn du keine Hobbys hast würde ich sie auch weglassen.