Neue Gelenke bei Arthrose irgendwann unabdingbar?

vom 06.09.2019, 12:35 Uhr

In meinem rechten Knie habe ich eine fortgeschrittene Arthrose. Der Arzt meinte schon, dass ich wohl um ein künstliches Kniegelenk irgendwann nicht herumkommen werde. Ist denn ein künstliches Gelenk bei Arthrose unabdingbar oder kann man auch ohne eine solche Operation auskommen? Welche Erfahrung habt ihr da gemacht bei euch oder vielleicht im näheren Umkreis?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Es kommt dabei ganz darauf an, welches Ziel du hast. Willst du Arthrose an sich beseitigen, dann hilft am Ende des Tages wirklich nur ein neues Gelenk. Arthrose lässt sich nicht rückgängig machen. Zwar gibt es allerlei Therapien von Injektionsbehandlung mit Hyaluronsäure oder angereichertem Blut oder Knorpeltransplantationen oder auch kleinere Eingriffe wie Arthroskopien, wo man noch einmal versucht den Körper dazu zu bewegen neuen Ersatzknorpel (aber weniger belastungsfähig) zu bilden oder kleinere Meniskusprobleme zu beheben bis hin zu großen Eingriffen wir Knochenumstellungen. Aber am Ende des Tages behebt nichts davon nachhaltig die Arthrose.

Die Frage ist daher viel mehr ob es überhaupt das richtige Ziel ist, keine Arthrose mehr zu haben. Denn das ist nicht erreichbar, sofern man nicht einfach das Gelenk ersetzt. Aber natürlich braucht nicht jeder mit Arthrose immer einen Gelenkersatz. Denn viele Menschen haben einfach ein anderes Ziel. Ihre arthrotischen Gelenke alltagstauglich zu machen. Das bedeutet für viele eben einfach nur, dass ihre Schmerzen einigermaßen erträglich sind und sie wieder größere Strecken gehen können.

Und dafür können eben viele der oben genannten Maßnahmen helfen, so dass man entweder lange ohne Gelenkersatz auskommt oder sich sogar soweit arrangieren kann, dass man sogar gar keinen braucht. Zudem gibt es auch keine einheitliche Schmerzwahrnehmung und -verarbeitung. Das heißt, dass es durchaus auch viele Menschen mit arthrotischen Gelenken gibt, die davon wenig bis nichts merken, obwohl man von Röntgenbildern oder MRT-Aufnahmen denken würde, dass man da eigentlich besser gestern als heute ein neues Gelenk eingebaut hätte.

Im Endeffekt kommt es also auf die subjektive Wahrnehmung an. Wie sehr ist man im Alltag beeinträchtigt und was genau erwartet man noch von seinen Gelenken. Der eine sitzt eben im Alter nur noch in seinem Sessel und der andere macht noch eine große Bergwanderung.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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