Kunden darauf ansprechen, mit Rauchen aufzuhören?

vom 03.11.2019, 20:10 Uhr

Vor einigen Wochen habe ich mit einer Bekannten gesprochen, die den gleichen Beruf ausübt wie ich. Sie meinte, dass sie Kunden auch mal aktiv darauf anspricht, wenn sie weiß, dass diese rauchen, ob sie nicht besser aufhören möchten, weil es ihnen dann bestimmt besser gehen würde und sie bestimmte Medikamente vielleicht gar nicht mehr brauchen würden. Ich muss sagen, dass ich das nicht gut finde und nicht so handeln würde. Sicher kann ein Denkanstoß schon mal auch dabei helfen, dass man über das Thema nachdenkt, aber ich denke, dass Raucher allgemein doch auch wissen, dass Rauchen eben auch schadet.

Deswegen bin ich bei dem Thema eher vorsichtig, wenn ich das anspreche. Ich würde vielleicht schon sagen, dass Rauchen bei einer bestimmten Krankheit die Sache noch schlimmer macht, aber ich würde nie sagen, dass die Leute doch besser aufhören sollen, auch wenn ich dann vielleicht noch etwas verkaufen könnte, was die Leute dabei unterstützt. Aber ich bin einfach der Meinung, dass das ohne den absoluten Willen zum Aufhören sowieso nicht so leicht ist.

Würdet ihr Kunden aktiv darauf ansprechen, ob sie nicht lieber mit dem Rauchen aufhören wollen, oder würdet ihr das lieber nicht machen, weil es ohne den aktiven Wunsch nicht viel bringen wird und es vielleicht auch immer etwas komisch wirkt, wenn man das so direkt anspricht? Wie würdet ihr euch als Kunde fühlen, wenn ihr so direkt darauf angesprochen werdet, ob ihr nicht lieber mit dem Rauchen aufhören möchtet?

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich würde mich als Mitarbeiterin einer Apotheke nicht dafür zuständig fühlen Kunden darauf anzusprechen bzw. empfinde ich das fast schon als zu große Einmischung in die Privatsphäre.

Ich glaube ein Raucher weiß das wirklich selbst auch und hört das oft genug vom Arzt oder der Verwandschaft /Bekannten. Er erwartet sicher keine Gesundheitsberatung von der Apothekerin, außer er würde selbst konkret nach Hilfsmitteln fragen.

Sagen würde ich vielleicht nur etwas, wenn die Wirkung des Medikaments dadurch nicht vollständig gewährleistet wäre bzw. die Wundheilung einschränkt. Bei Zahn-OP´s z.B. sollte man ja das Rauchen erstmal lieber lassen. Dann würde ich eventuell sagen dass eine "Raucherpause" empfehlenswert wäre.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ganz ehrlich: Ein Raucher wird doch schon sowieso ständig hören müssen, ob er nicht mit dem Rauchen aufhören will. Und noch dazu wird er es ja wohl auch selbst wissen, dass Rauchen nicht gerade förderlich für die Gesundheit ist und es besser wäre, wenn er damit aufhören würde. Aber wenn er Raucher ist, dann wird er sich davon nicht beirren lassen und es weiterhin tun.

Das heißt, dass es unnötig ist, wenn man ihn als Apotheker oder so noch gezielt darauf anspricht. Ich kann mir nur vorstellen, dass diese Personen dann einfach nur genervt reagieren, weil sie sich so etwas in der Art ständig anhören müssen und nie sicher vor entsprechenden Sprüchen sind. Ich denke auch nicht, dass man sie dazu bewegen kann, damit aufzuhören.

Man kann ja meinetwegen eine ganz kurze Anmerkung machen, aber wenn, dann nur dezent und nicht belehrend. Alles andere finde ich dann doch zu viel und es wird ja eben auch nichts Neues für den Raucher sein. Von daher sollte man sich so etwas im Zweifel lieber sparen, wie ich finde.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich halte das eigentlich gar nicht für ungewöhnlich oder fehlplatziert, wenn man im Gesundheitswesen arbeitet und einen Kunden aufs Rauchen anspricht. Vom Hausarzt, im Krankenhaus oder in der Apotheke kann man das doch hören, auch wenn den meisten Raucher diese Sprüche und Einwände nur noch raushängen und man eventuell mit einem genervten Seufzer konfrontiert wird. Man muss auch keine stundenlange Predigt halten, aber warum nicht? Natürlich sollte niemand ohne Beweise ausgefragt werden, aber wenn sich die Situation ergibt, dann kann es angesprochen werden.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9223 » Talkpoints: 23,42 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Sehen wir das Ganze doch mal aus der anderen Perspektive. Man selber weiß, dass das Rauchen nicht gut ist, man kann aber nicht aufhören und bekommt mit Sicherheit vorher vom Arzt schon eine Standpauke um dann in der Apotheke auch noch eine zu bekommen. Würde man da noch seine Medikamente abholen oder würde man wechseln?

Ich würde da definitiv nicht mehr rein gehen, egal wie wahr das Ganze ist, man möchte es dann doch sicherlich nicht noch mal hören. Man holt dann ja auch vielleicht immer wieder Medikamente und da jedes Mal eine Belehrung zu bekommen nervt auch. Der Kunde sollte immer König sein und daher würde ich mir solche Sprüche klemmen, egal wie sehr sie stimmen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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