Kinder im Reality-TV - Wer schützt sie?

vom 27.06.2021, 21:50 Uhr

Einige werden vielleicht den Streit von Ikke Hüftgold und Sat 1 mitbekommen haben, denn er ging ja recht wild durch verschiedene Medien. Kurz zusammengefasst ging es darum, dass psychisch traumatisierte Kinder im Alter von 8 und 10 Jahren in einer Reality-Show auftreten sollten, sie auch während der Dreharbeiten erkennbar traumatisiert waren, denn sie haben sich selbst verletzt bzw. mit Selbstmord gedroht, dies aber wohl niemanden von der Produktionsfirma wirklich gestört hat.

Die Reality-Show ging dabei gar nicht um die Traumata, sondern nur um den Wechsel der Lebensumstände ("Plötzlich arm, plötzlich reich"). Ganz unabhängig nun von diesem konkreten Fall frage ich mich, wer die Kinder, die immer wieder in den verschiedensten Reality-Formaten zu sehen sind, eigentlich schützt? Wenn ich die Eltern so sehe, dann scheinen sie diese Aufgabe nicht unbedingt wahrnehmen zu können und zu wollen. Sie erscheinen mir öfters eher so sehr daran interessiert zu sein, ins Fernsehen zu kommen und dafür vermutlich Geld und Aufmerksamkeit zu bekommen, dass sie alles tun würden, aber nicht ihre Kinder zu schützen.

Wer schützt diese Kinder eigentlich? Gibt es dafür extra Beauftragte, die sich um die Kinder kümmern? Oder liegt das nur im Ermessen der Produzenten und/oder Sender, die aber eigentlich andere Interessen haben? Müsste da von Seiten des Gesetzes eventuell mal etwas geregelt werden?

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Tatsächlich gibt es da schon Regelungen, zu den Arbeitszeiten, zudem müssen Kinder gesund sein und eine Bestätigung vom Kinderarzt vorlegen, dass dieser der Meinung ist das Kind könne teilnehmen. In dem Fall geht es, wenn man es mal realistisch sieht, von einer Arbeitszeit, die absolut nicht im Rahmen liegt und daher hätte man da schon aktiv sein müssen, aber momentan müssen nur die Produktionsfirmen selber auf die Umsetzung achten, so wie ich das mal gelesen habe.

Ich finde schon, dass da auch mal von außen darauf gesehen werden muss und man dann auch klare Regeln braucht, die mit Strafen für den Fall des Nichteinhaltens abgesichert werden sollten. Darüber machen sich aber scheinbar zu wenige Leute Gedanken und wären die Kinder normal gewesen, hätte es Ikke Hüftgold ja auch nicht gestört. Er hat sich ja hauptsächlich darüber aufgeregt, dass die Kinder psychisch krank waren und körperlichen Missbrauch erfahren haben und dass man mit solchen Kindern nicht arbeiten sollte, was richtig ist, aber ich glaube nicht, dass die Beschwerde so auch gekommen wäre, wenn die Kinder sich normal verhalten hätten. Dennoch wären es dann unmögliche Arbeitszeiten gewesen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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