Ist es gut, wenn Apotheker impfen dürfen?

vom 01.12.2019, 21:59 Uhr

In der letzten Zeit wird ja darüber geredet, dass es einige Impfungen, vor allem die Grippeschutzimpfung, zukünftig auch in Apotheken geben könnte. Natürlich müssten die Apotheker dann vorher auch eine entsprechende Ausbildung machen, aber dann wäre es möglich, wenn das Gesetz so kommt. Experten sind sich unschlüssig, weil befürchtet wird, dass den Ärzten die Patienten abgeworben werden. Das Problem sehe ich nicht so gravierend, da den Ärzten so auch wieder mehr Zeit bleibt, wenn sie einige Impfungen nicht mehr machen müssen.

In anderen Ländern ist es schon länger so, dass in Apotheken geimpft werden darf und es ist wohl so, dass die Impfbereitschaft der Menschen dadurch zum Teil deutlich gestiegen ist, weil es eben einfacher ist, eine Impfung zu bekommen. Ich bin sehr gespannt, wie es in Deutschland sein wird und ob bald auch bestimmte Impfungen von Apothekern durchgeführt werden dürfen. Wie seht ihr das? Würdet ihr es gut finden, wenn Apotheken auch impfen dürften? Oder würdet ihr doch lieber zu einem Arzt gehen und euch dort impfen lassen?

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich finde es durchaus okay, da die Arztpraxen voll sind. Allerdings kann das Impfen eben auch mal schiefgehen und da sehe ich dann das Problem, da der Apotheker dann vielleicht weniger machen und schlechter reagieren kann wie der Arzt. Mit einer entsprechenden Ausbildung sollte dies aber durchaus möglich sein und sicherlich würde das die Praxen etwas entlasten und vielleicht auch dazu führen, dass man mehr Personal beim Apotheker einstellt, wer weiß. Ich denke schon, dass das eine machbare Sache ist und ich würde das durchaus auch nutzen, wenn ich eine Impfung brauchen würde. Bei den Kindern würde ich das aber eher nicht nutzen, da man da vielleicht noch die ein oder andere Frage hat, die man beim Impfen stellen kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich frage mich gerade wie das mit der Abrechnung dann funktioniert. Ich musste nämlich schon mal einen Impfstoff in der Apotheke holen und habe dafür ein Rezept von meinem Arzt mitbekommen. Ich weiß nicht ob alle Impfstoffe verschreibungspflichtig sind, aber wenn man erst zum Arzt muss für das Rezept spart man ja keine Zeit. Aber rein technisch gesehen ist impfen ja keine große Sache. Das könnte so ziemlich jeder, weil man ja nur in den Muskel spritzen muss.

Ich habe übrigens noch nie von einem Hausarzt gehört, der über zu wenig Patienten klagt und dringend auf die Patienten, die zum Impfen kommen, angewiesen ist. Es gibt doch eher zu wenig Ärzte, oder? Aber Ärztemangel bedeutet meistens auch Apothekenmangel, also würden Leute in Regionen wo es keinen Hausarzt mehr gibt vom Impfen in Apotheken eher nicht profitieren.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



So soll das Problem mit der Abrechnung liegen? Man nimmt die Grippeschutzimpfung aus der Rezeptpflicht, sofern der Apotheker direkt impft. Abgerechnet wird per Versichertenkarte oder Rechnung für Privatpatienten. Auf dem Rezept stehen auch keine anderen Daten.

Auch dass Ärztemangel flächendeckend mit Apothekenmangel einhergeht, gilt nicht flächendeckend. Hier bei mir findest du in direkter Nachbarschaft vier Apotheken und kaum einen Hausarzt, die sind überfüllt oder schließen ohne Nachfolger.

Ich sehe ganz andere Probleme. Schließlich sind Apotheker eben keine Ärzte. Wie sollen die korrekt eine Anamnese aufnehmen, das Risiko bewerten und im Notfall reagieren? Das ist einfach nicht ihr Gebiet. Ich bin Risikopatientin und seit es hierzulande keinen Impfstoff ohne Huhn mehr gibt, prüft kein Hausarzt die Adrenalinbestände, lässt mich eine halbe Stunde in der Praxis und hält einen langen Vortag, wann ich einen Arzt brauche.

» cooper75 » Beiträge: 13327 » Talkpoints: 498,02 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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