Haben weiße Katzen fast immer Probleme mit dem Gehör?

Neulich habe ich im Fernsehen eine Sendung gesehen, in der Tiere aus dem Tierheim vermittelt worden sind. Es wurde eine weiße Katze vorgestellt und die Leiterin des Tierheims meinte dann, dass diese Katze taub ist, so wie die meisten weißen Katzen. Offenbar leiden weiße Katzen fast immer an Gehörproblemen und sind nicht selten sogar ganz taub. Entsprechend handelt es sich dabei auch um reine Wohnungskatzen die man in Einzelhaltung halten muss und die meist sensibler sind, als andere Katzen.

Wusstet ihr, dass weiße Katzen häufig Gehörprobleme haben? Woran liegt es und warum werden diese Katzen trotz dieser gesundheitlichen Probleme immer noch weiter vermehrt?

Wenn man weiß, was man tut, dann kann man das Risiko für Taubheit stark minimieren. Dazu muss man allerdings relativ fit in Genetik sein und bei möglichen Zuchttieren in Gentests investieren und dann auch mögliche Zuchttiere, die bis dahin nicht unerhebliche Kosten verursacht haben, verwerfen. Seriöse Züchter tun das, aber die sind in der Minderheit.

Taubheit bei weißen Katzen wird in den allermeisten Fällen durch das Weißscheckungsgen verursacht. Das ist unproblematisch, wenn der Weißanteil nicht zu hoch ist. Deshalb ist das Gen sehr weit verbreitet. Aber die Verpaarung einer weißen Katze mit einem Tier mit Weißscheckung führt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu tauben Nachkommen in Weiß. In dem Fall geht der hohe Weißanteil mit Veränderungen am Innenohr einher.

Aber auch die Augenfarbe spielt eine Rolle. Farbige Augen gehen seltener mit Taubheit zusammen. Unterschiedlich gefärbte Augen sprechen oft für einseitige Taubheit und einen degenerierten Sehnerv. Bei zwei blauen Augen kommt es auf die Genvariante der Augenfarbe an. Hat eine Katze kein Weißscheckungsgen und blaue Augen vom Siamgen, hört sie sehr häufig normal.