Für Training zu Hause mehr Motivation brauchen?

vom 07.04.2019, 18:07 Uhr

Ich mache Sport in einem Verein, aber auch alleine zu Hause. Ich muss sagen, dass mir beides von der Motivation nicht schwerer fällt. Ich kann mir ebenso gut zum Training alleine zu Hause motivieren, als auch eben in der Gruppe. Manchmal gefällt es mir auch besser, wenn ich mein Training alleine absolvieren kann und dabei vielleicht auch einfach noch etwas entspannen kann.

Findet ihr es schwieriger, euch für ein Training zu Hause zu motivieren? Meint ihr, dass dafür mehr Motivation nötig ist, als wenn man in einem Verein ist, ins Fitnessstudio geht oder einen Kurs belegt hat? Oder macht das für euch keinen Unterschied?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Meiner Ansicht nach vergleichst du Äpfel mit Birnen. Wenn man intrinsisch motiviert ist, spielt der Ort doch gar keine Rolle und man wird sich immer sehr leicht zu etwas motivieren können. Bei extrinsischer Motivation ist das was völlig anderes und schon schwieriger, gerade wenn die notwendigen Rahmenbedingungen nicht stimmen und man nicht "gezwungen" ist, etwas zu tun. Manche schaffen es ja auch nur dadurch, sich extrinsisch zu motivieren, wenn sie den Sport mit jemandem zusammen machen, weil sie sich dann nicht trauen abzusagen. Wenn man intrinsisch motiviert ist, fällt dieser Aspekt weg.

Wie kommst du auf die Idee, deine intrinsische Motivation mit der extrinsischen Motivation deiner Freundin zu vergleichen? Das eine hat mit dem anderen doch absolut gar nichts zu tun. Wie Äpfel und Birnen eben. Ich verstehe nicht, was man da großartig diskutieren soll.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Meinst du, dass die soziale Kontrolle praktisch eine Art Motivation darstellt und der Wegfall dann mehr Motivation erfordert? Das funktioniert ja nur wenn man sich durch soziale Kontrolle tatsächlich motivieren lässt, was bei mir aber eher nicht der Fall ist. Vor allem nicht bei Dingen, die ich völlig freiwillig in meiner Freizeit mache.

Wobei es aber natürlich auch andere Erklärungsansätze geben kann, je nach Sportart. Wenn ich alleine Laufen gehe kann ich natürlich meine Zeit und alles tracken und es gibt auch Apps für das Intervalltraining, die die Intervalle ansagen, aber wenn ich mit anderen trainiere und mich direkt vergleichen und meine Geschwindigkeit anpassen kann ist das schon irgendwie motivierender als so ein Stück Technik. Bedeutet aber nicht, dass ich nicht auch mal gerne alleine laufen gehe.

Bei anderen Sportarten fehlt beim Training zu Hause vielleicht die direkte Rückmeldung des Trainers. Das kann ja auch demotivierend wirken, wenn man zum Beispiel bei vielen Yoga Positionen einfach nicht weiß ob man sie richtig macht oder nicht, weil man am Rücken halt keine Augen hat und nicht über einen Raum mit Spiegelwand verfügt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich kann mir schon vorstellen, dass sich manche Menschen leichter motivieren können, in einer Gruppe zu trainieren und dass es dann erst mal nicht so leicht ist, zu Hause zu trainieren, wenn das Sofa lockt. Bei mir ist es eher so, dass ich zu Hause motivierter bin, weil ich einfach in meinem Tempo trainieren kann und es auch keiner sieht, wenn ich mich bei einer Übung vielleicht auch nicht so schnell verbessere, wie ich das gehofft hatte.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Zu Hause in meinen eigenen vier Wänden mache ich ab und zu Sport, ansonsten gehe ich noch regelmäßig alleine draußen joggen. Das ist ja aber trotzdem in dem Sinne "Training zu Hause", weil ich den Sport ja auch alleine ausübe, in keinem Verein bin und mich quasi niemand kontrollieren kann.

Fitnessstudios sind rein gar nichts für mich und auch dem Vereinssport kann ich nichts abgewinnen. Ich hasse es, mich nach irgendwelchen festen Uhrzeiten und Tagen richten zu müssen und verliere sehr schnell die Lust am Sport, wenn ich dann Sport machen "muss", wenn der Termin ist oder weil ich für das Fitnessstudio bezahle. Ich kann es nicht leiden, wenn in dieser Hinsicht eine Art Druck auf mir lastet, auch dann nicht, wenn es um da Trainieren allein im Fitnessstudio geht. Ich merke, dass ich mich dann dazu nicht aufraffen kann und da schnell die Lust verliere.

Wenn ich allein zu Hause Sport mache, dann mache ich das immer dann, wenn ich wirklich gerade die Lust habe und wenn ich das gerade selbst will. Ich bin dann viel motivierter, wenn ich das selbst und spontan entscheiden kann. Ich denke, dass es da aber jedem Menschen anders geht. Jeder ist ja anders und ich kann mir nur zu gut vorstellen, dass es anderen Menschen gut tut, diesen gewissen Druck zu haben, der beispielsweise von festen Sportkursen ausgeht. Sicher gibt es genügend Menschen, die dann motivierter sind und die hingegen nichts tun, wenn sie allein sind, weil sie sich dann nicht dazu aufraffen können.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ob man nun beim Training zu Hause mehr oder weniger Motivation aufbringen muss als in der Gruppe oder im Fitnessstudio, hängt wohl einfach von der eigenen Einstellung oder dem Charakter ab. Wenn man ohnehin regelmäßig Sport macht oder schon eine gewisse Grundmotivation mitbringt, ist es wohl egal, ob man alleine zu Hause Sport treibt oder in der Gruppe. Man wird regelmäßig Sport machen, egal ob man nun gerade Zeit hat ins Fitnessstudio zu fahren oder nicht.

Mir persönlich ist meine tägliche Sporteinheit einfach heilig. Wenn ich über einen längeren Zeitraum keinen Sport mache, fühle ich mich einfach zunehmend schlechter, somit lasse ich so gut wie keine Sporteinheit aus. Manchmal fehlt mir aber natürlich die Zeit ins Fitnessstudio zu fahren oder mich mit Freunden zum Sport zu verabreden. Dann mache ich zu Hause Sport und finde diese Variante in der Hinsicht sogar besser als der Sport in der Gruppe. Schließlich kann ich zu Hause dann Sport machen wenn ich Zeit oder Lust habe, ohne vorher Termine zu verschieben oder zu schauen ob Person XY auch Zeit für mich hat.

Allerdings kenne ich auch sehr viele Menschen, die sich zu Hause nicht zum Sport aufraffen können. Diese Personen brauchen dann tatsächlich verbindliche Termine, wie das Treffen mit Freunden um sich zum Sport motivieren zu können. An und für sich ist es ja egal wie man sich motiviert, Hauptsache man bewegt sich.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Generell habe ich kein Problem damit, mich selbst zu motivieren. Mein Problem wäre sogar eher, wenn mich jemand versucht zu motivieren. Ich mag es nicht, mich beobachtet zu fühlen. Wenn also jemand dabei ist, der die ganze Zeit sagt:“Ja, Kätzchen, weiter“ und selbst wenn derjenige es gut meint, nervt mich das tierisch an.

Ich benötige also keine Motivation, sodass es mir egal ist, ob ich soziale Kontakte ( jetzt in Zeiten zu Corona ) habe oder nicht. Ich muss jedoch wirklich Ruhe haben, um mich dann aufzuraffen. Ich mag es gar nicht, wenn jemand es gut meint und mich motivieren mag. Auch, wenn dies als Hilfe dienlich sein soll, empfinde ich es als störend.

Motivieren kann man sich, so finde ich aber, nur selber. Wer etwas möchte, sollte das Ziel vor Augen setzen und auch erfüllen. Natürlich ist es nicht leicht, den inneren Schweinehund zu überwältigen, aber es ist möglich. Es sollte deswegen auch in Betracht gezogen werden, sich erst einmal in Ruhe selbst zu motivieren.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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