Freunden beibringen, dass man keine Geschenke machen will?

Während meiner Zeit an der Uni habe ich natürlich auch viele Freundschaften geschlossen und inzwischen muss ich zugeben, dass mir das auch ein wenig über den Kopf wächst. Es gibt Leute in meinem aktuellen Semester, die ich gut kenne und täglich sehe. Dann gibt es Leute die länger als die Regelstudienzeit studieren und mit denen ich aber auch noch regelmäßig Kontakt habe, da man gleichzeitig begonnen hat. Dann gibt es auch noch die Leute die die Fachrichtung gewechselt haben und die man auch noch einige Male im Jahr sieht.

Alle Gruppen haben aber ein Gemeinsames, man macht sich Geschenke zum Geburtstag. Eine Person organisiert dann das Geschenk und sammelt Geld von den anderen Leuten ein. Da es aber nun schon so viele Leute sind, nervt es mich inzwischen richtig, da es fast jeden Monat jemanden gibt, dem ich Geld geben muss. Teilweise sind die Geburtstagskinder dann Leute, mit denen ich heute gar nicht mehr so viel zu tun habe.

Kennt ihr diese Situation und wie kommt man da wieder raus? Es fällt mir schwer meinen Freunden einfach ins Gesicht zu sagen, dass ich an den Geburtstagsgeschenken nicht mehr teilhaben will. Wie habt ihr das Problem gelöst, was würdet ihr mir raten?

Feiern diese Personen denn alle ihren Geburtstag und laden dich dazu ein? Ich beteilige mich nur noch an Geburtstagsgeschenken oder kaufe welche, wenn das Geburtstagskind auch feiert und mich dazu einlädt. So gesehen tausche ich ein Geschenk oder die Beteiligung am Geschenk für Essen und Getränke aus, was es ja meistens gibt, wenn jemand seinen Geburtstag feiert. Dabei spielt für mich keine Rolle, ob ich die Person näher kenne und mehr mit ihr zu tun habe oder nicht. Umgekehrt gilt aber dasselbe, ich will nur ein Geschenk, wenn ich meinen Geburtstag auch feiere, das wäre ja sonst unfair.

Also ich beteilige mich an Geschenken wirklich nur dann wenn ich mit der Person auch noch in Kontakt stehe. Jeder kennt das doch, das man mal irgendwo gefeiert hat, oder arbeiten war und neue Leute kennengelernt hat. Dann wechselt man den Job und kennt sich nur noch über Facebook. Warum sollte ich denn da Geld dazu geben? Habe ich mit der Person aber noch Kontakt, weil man sich eben auch in der Freizeit privat gut verstanden hat, dann gebe ich selbst verständlich auch etwas dazu.

Das mache ich auch wenn die Person nicht feiert, denn ich selbst feier ja auch nicht jedes Jahr meinen Geburtstag. Wenn du ein Problem damit hast, dann würde ich es auch offen und ehrlich sagen. Wenn du nachher mehr Geld für andere Geburtstage ausgibst, als für alles andere, ist das ja auch nicht Sinn und Zweck der Sache oder?

Generell mache ich das nicht nur davon abhängig, ob die Person Geburtstag feiert oder wie intensiv mein Kontakt zu ihr ist, sondern auch von der Höhe des Betrages. Wenn es nur ein paar sehr wenige Euros sind, beteilige ich mich generell daran. Ab einem gewissen Betrag sehe ich das aber auch nicht ein.

Ich würde einfach klar kommunizieren, dass ich nichts geben mag und vor allen Dingen auch den Grund. Wichtig finde ich, dass man auch den Grund nennt und nicht einfach nur "Nein" sagt. Ich glaube nicht, dass man auf Unverständnis stößt, wenn man einen nachvollziehbaren Grund angibt, vor allen Dingen wenn die Freunde wissen, das man selbst nicht gerade viel Geld hat.

Bei mir ist das ganz einfach. Ich gebe nichts dazu, nur weil ich eine Person kenne. Das ist ganz simple und mir ist es herzlich egal, was andere von mir denken und was sie über mich denken. Denn ich zahle für niemanden auch nur einen Cent, wenn diese Person mir nicht wichtig ist. Wenn dem so wäre, würde ich jeden Monat Kohle los werden bei der Vielzahl an Menschen die ich kenne und die mir buchstäblich am Arsch vorbei gehen. Sorry!

Guten Freunden gebe ich immer etwas, guten Bekannten, aber selbst Verwandten nicht einmal. Ich spiele auch nicht mit Geschenken vor, dass ich die Person etwa leiden kann. Das mache ich nie und habe ich noch nie gemacht. Das kam also nicht erst im Erwachsenenleben, sondern war ich schon so locker drauf, wenn es in der Jugend so war. Ich unterscheide Personen eben sehr genau und nur weil ich Person X kenne, mit ihr rede, muss ich ihr lange nicht etwas schenken.

Ich bringe somit eigentlich niemanden etwas bei, weil alle wissen, wie ich ticke und mich nicht fragen würden, wenn es keine wichtige Person ist. Wenn eine wichtige Person ist und man irgendwelche Wunschsummen nicht zusammenkriegt, packe ich auch den Rest gerne drauf, selbst wenn ich dadurch den Löwenanteil trage, aber das ist mir dann wirklich egal. Das mache ich gerne.

Doch niemals komme ich auf die Idee, wo anders etwas dazu zu packen, wo es um Personen geht, die mir vollkommen egal sind, die ich beiläufig durch Uni kennengelernt oder Schule kennengelernt habe. Dafür bin ich nicht der Type und da habe ich auch generell keine Lust drauf. Das mache ich nicht und das sage ich auch ohne, dass es mich juckt, was wer dann von mir denkt.

Jeder muss das ja für sich selbst entscheiden, ob er jemandem ein Geschenk machen will oder nicht. Die Entscheidung kann dir keiner abnehmen, wobei für dich feststeht, dass du bestimmten Personen einfach nichts mehr schenken möchtest. Da bleibt dir dann auch nichts anderes übrig, als das offen zu kommunizieren.

Ich würde an deiner Stelle einfach ehrlich sein und sagen, dass mir das mittlerweile einfach zu viel wäre, ständig Geld für irgendwelche Leute ausgeben zu müssen. Dass das mit der Zeit sehr teuer werden kann, wenn man entsprechend viele Leute kennt und auch selbst noch Student ist, kann man ja nachvollziehen. Und ich finde, dass man es auch nachvollziehen kann, dass du Leuten keine Geschenke machen willst, wenn du sie gar nicht so richtig kennst oder nicht mehr so viel Kontakt zu ihnen hast.

Ich glaube nicht, dass dir da jemand böse sein wird. Allerdings musst du dann eben auch bedenken, dass du dann selbst entsprechend auch weniger Geschenke bekommen wirst, Wenn dir das aber im Prinzip nichts ausmacht, dann würde ich das Thema an deiner Stelle schnellstmöglich und bei der nächsten Gelegenheit einmal ansprechen.

Ich war früher in zwei Cliquen und da war es auch üblich, dass man ein Geschenk gemeinsam gekauft hat, wenn jemand Geburtstag hatte. Allerdings war es dann auch meistens so, dass wir auch zu einer Feier eingeladen wurden. Ich würde da einfach sagen, dass mir das zu viel wird, da ich eben viele Kontakte habe. Ich denke, dass mir das nicht übel nehmen wird und es vielleicht einigen anderen ebenso geht, die sich bisher aber nicht getraut haben das anzusprechen oder eben auch nicht wussten, wie sie das am besten sagen. Ich wäre da ehrlich und würde es einfach bei einer Gelegenheit zur Sprache bringen.