Forciert die Coronakrise die Burnout-Erkrankungen?

vom 04.10.2020, 12:19 Uhr

Laut einer niederländischen Studie sind die Burnout-Erkrankungen im Vergleich zum Vorjahr, von 17% auf fast unglaubliche 56% in diesem Jahr angestiegen. Verantwortlich wird hierfür hauptsächlich die Coronakrise mit all ihren Nebenerscheinungen, wie etwa Existenzängste, Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit gemacht.

Habt ihr solche Erscheinungen auch schon an euch oder anderen Menschen feststellen können und was waren denn die Auslöser dafür? Glaubt ihr, dass dieser Burnout-Trend nur ein kurzes Aufflackern ist oder wird uns dieser noch eine längere Zeit beschäftigen?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



56% Prozent von was? Die Zahlen sagen ohne Bezugsgröße so gar nichts aus, kannst du die Studie bitte mal verlinken, ich finde dazu so spontan überhaupt nichts.

Ich denke schon, dass die Zeit für einige Leute sehr stressig war, vielleicht auch noch ist. Viele haben ihr ganzes Leben wahrscheinlich auf der Verfügbarkeit von Kinderbetreuung aufgebaut und die ist dann praktisch von heute auf Morgen weggefallen und die Lösung war, dass man die Kinder praktisch nebenher mit betreuen soll, während man seinen Job von zu Hause aus erledigt. Dass das nicht funktioniert, kann sollte jedem klar sein.

Oder die Leute, die in der Gastronomie arbeiten und sich wahrscheinlich gerade fragen, wie es im Winter weitergehen soll, wenn sich die Gäste nicht mehr bereitwillig an die Tische auf dem Gehweg setzen. Oder die sich fragen, ob sie ihren Laden überhaupt geöffnet lassen können, wenn sich die Bevölkerung nicht zusammenreißen kann und die Infektionszahlen weiter steigen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich finde den Anstieg psychischer Erkrankungen unter diesen Umständen vollkommen normal. Sehen wir es mal im Betrieb, in dem mein Mann arbeitet. Da sind zu Beginn der Krise viele Leute entlassen wurden. Übrig geblieben sind die, die wirklich gut und schnell arbeiten können. Nun ist man mit dem Wissen um die ganzen Kündigungen und den Stress Arbeitsleistung erbringen zu müssen und dabei fehlende Menschen quasi ausgleichen zu müssen, nicht eben besser drauf. Das schlaucht schon ganz schön. Ende vom Lied waren Überstunden, versprochene Kurzarbeit fand nicht statt, sondern nur bei den Langsamen. Diejenigen, die noch arbeiteten erlebten einen großen Druck. Das schafft psychische Probleme.

Das ist nur eine Branche von ganz vielen und jeder hat seine Geschichte zu erzählen, jeder sein Päckchen zu tragen. Burnout ist da sicherlich nur eine Erkrankung von ganz vielen. Deswegen glaube ich schon, dass das so ist und Existenzängste schaffen nun mal auch keine psychische Gesundheit. Letztendlich ist das aber auch nicht von Dauer, da sich die Situation irgendwann wieder verbessern wird oder man eine andere Stelle findet. Blöd ist es nur, wenn man selbstständig ist und quasi auf seine Pleite zusteuert, aber auch da muss das Leben weitergehen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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