Fehlenden Kontakt zu Artgenossen, Menschenlaute nachahmen?

Man kennt es ja von Wellensittichen, dass sie durchaus sprechen können, wenn man sich viel mit ihnen beschäftigt. Vor allem eben dann, wenn sie keinen Artgenossen haben, der ihnen Gesellschaft leistet. So ähnlich wird es sicherlich auch beim Seehund Hoover gewesen sein, der Anfangs auch ohne einen Artgenossen und nur mit einem Menschen zusammengelebt hat.

Auch Hunde gibt es, die die menschlichen Laute nachahmen oder imitieren können. Diese leben sicherlich auch sehr eng mit ihrem Menschen zusammen. Ich frage mich nun, ob das meistens ein Zeichen von fehlendem Kontakt zu Artgenossen ist, wenn Tiere menschliche Laute nachahmen. Meint ihr dies begünstigst es dann, dass Tiere sprechen lernen? Welche Erfahrungen habt ihr da vielleicht schon gemacht?

Ich denke schon, dass das eine mit dem anderen zusammenhängt. Denn wenn keine Artgenossen vorhanden sind, dann suchen sich schon einige Tiere andere Freunde mit denen sie kommunizieren können. Wellensittich hast du schon als Beispiel gebracht, dort ist es nicht unüblich das diese sich dann näher an den Menschen heranbringen wenn diese keinen Artgenossen mehr haben.

Wirklich Tiergerecht ist das jedoch nicht und ich kann es auch nicht für gut befinden, wenn sich jemand nur ein Tier anschafft damit es irgendwann einmal zu sprechen anfängt da es nur einen selbst als Menschen zum Bezug hat. Gerade wenn es sich um sozialisierte Tiere handelt die ansonsten in Gruppen unterwegs sind, ich spreche hierbei nicht von Einzelgängern. Das ist dann schon ein reichlich verquertes Weltbild, wenn man sich nur für diesen Aspekt ein Tier anschafft weil man es zum sprechen bringen möchte.

Aber es kann auch einfach ein Ausdruck von Zuneigung sein, dass man sich für seinen Rudelführer dann auch interessiert. Denn Wellensittiche fangen auch als Paar oder Gruppe an zu sprechen, wenn man sich intensiv mit ihnen beschäftigt. Untereinander sprechen sie dann jedoch ihre eigene Sprache, aber dennoch kann man in der menschlichen Sprache dann begrüßt werden. Somit schließt das eine das andere niemals komplett aus.

Natürlich ist das miteinander verbunden. Ich würde auch keine andere Sprache lernen, wenn ich diese nicht anwenden müsste oder sie mal gebrauchen könnte und so ist es auch beim Tier. Wenn es sich mit niemanden unterhalten kann, weil es keinen Artgenossen gibt, muss es eben schauen, dass es die andere Sprache versucht zu erlernen um kommunikativ bleiben zu können. Irgendwie muss es sich ja mitteilen und wenn es nicht anders geht dann eben so.

Ich finde so etwas aber eher traurig. Gerade Wellensittiche leben in großen Schwärmen und verkümmern bei vielen in kleinen Käfigen maximal zu zweit. Ich bin da selber als Kind nicht besser gewesen. Erst hatte ich einen einzelnen Wellensittich und später 2. Artgerecht war das auf keinen Fall und heute würde ich das auch nicht mehr machen. Man hat das bei dem einzelnen Tier auch sehr gemerkt wie er versucht hat den Kontakt zu suchen um sich austauschen zu können.