Durch jüdischen Religionsunterricht weniger Vorurteile?

vom 22.04.2019, 12:26 Uhr

Ab Herbst können Schüler in Sachsen das Fach jüdische Religion belegen. Die ersten Grundschulen führen diesen Unterricht nach den Sommerferien ein. Dies soll helfen, um Vorurteile abzubauen. Wie denkt ihr darüber? Meint ihr, dass das tatsächlich helfen kann, wenn es darum geht, Vorurteile zu reduzieren oder gar nicht erst entstehen zu lassen? Sollten andere Schulen und Bundesländer diesem Beispiel folgen und ebenfalls das Fach jüdische Religion einführen? Oder haltet ihr das für wenig zielführend?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich finde das schon sinnvoll gerade in Anbetracht der deutschen Geschichte. Es wäre aber auch mal eine Maßnahme im Fach Religion nicht immer nur über die Bibel zu reden, sondern wirklich detailliert auch mal über andere Religionen, was ich so nicht erleben durfte. Ich finde es kann nicht schaden so etwas anzubieten und interessant ist das sicherlich auch, wenn man mal etwas über andere Religionen erfährt und vielleicht auch die Religion der Klassenkameraden kennenlernt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ist tatsächlich der religiöse Inhalt beim Judentum das Problem, welches zu "Vorurteilen" führt? Das wäre mir neu und ich denke nicht, dass es sich hierbei um eine sinnvolle Sache handelt, welche dem Problem des tatsächlich vorhandenen latenten Antisemitismus gerecht werden kann bzw. auch nur annähernd Antisemitismus bekämpfen würde.

Man stelle sich einfach vor, Kindern würde der Islam näher gebracht (in der Schule) - was würde das bringen, hinsichtlich der Vorbehalte? Soll es das Verständnis dafür fördern, dass radikale Moslems Mann und Frau nicht gleichberechtigt behandeln können? Soll es helfen, Verständnis dafür zu entwickeln, zwischen Gläubigen und Ungläubigen zu unterscheiden?

Bzgl. des Judentums ist ja das Alte Testament schon Bestandteil des "normalen" Religions- und Ethik Unterrichts. Den Schülerinnen und Schülern ist der Inhalt zumindest theoretisch bekannt. Es gibt aber keine Erklärung dafür, warum es Verschwörungstheorien gibt, welche das "Weltjudentum" für alles Böse verantwortlich macht. Es hilft nicht, damit aufzuräumen, dass geglaubt wird, die BRD wäre "Israelhörig". Es hilft auch nicht dem Vorurteil vorzubeugen, Kritik an Israel wäre ein Tabu in Deutschland. Den Antisemiten ficht die Religion am Ende nicht an. Dem ist diese egal.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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