Wann ist eine Sportart eine Extremsportart?

vom 13.12.2009, 17:41 Uhr

Ist eine Risikosportart auch (fast immer) eine Extremsportart?

Umfrage endete am 27.12.2009, 17:41
Ja
1
33%
Nein
2
67%
 
Abstimmungen insgesamt : 3

Da habe ich mich letztlich länger mit einigen Freunden drüber unterhalten und mir fiel auf, wie weit die Ansichten doch auseinander gehen. Nun bin ich selber auch nicht ganz unvoreingenommen, da ich eine Sportart ausübe, die von manchen als Extremsportart angesehen wird (und wie immer sehen es die Betroffenen anders). Darum will ich hier auch gar nicht meine Argumente runterkauen sondern einfach unvoreingenommen - und ohne selbst ein Beispiel zu nennen - fragen:

Was sind für Euch wichtige Kriterien, die für eine Einstufung als Extremsport sprechen? Ist für Euch eine Risikosportart automatisch eine Extremsportart? Beispiele?

» Holleried » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 13.12.2009, 17:49, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Meiner Auffassung nach ist eine Extremsportart eine Sportart eine sehr gefährliche Sportart. Jedoch würde ich nicht generell sagen, dass jede Risikosportart eine Extremsportart ist, weil für mich zu einer Extremsportart mehr dazu gehört als nur irgendetwas total Gefährliches (oder dummes) zu machen. Eine Extremsportart ist meiner Meinung nach eine Sportart für die man sehr viel trainieren muss und die auch sehr viel physische Anstrengung fordert und die man nicht einfach mal so zum Spaß machen kann.

» Pacer » Beiträge: 72 » Talkpoints: 0,29 »


Ich würde hier das Eisbaden als eine Extremsportart bezeichnen, denn man muss dazu schon relativ fit sein. Wenn man diese Sportart nicht mit einer gewissen Vorbereitung betreibt, kann man seinen Körper schwere Schäden zu fügen. Auch ein gewisses Restrisiko besteht alleine bei der Ausübung dieser Sportart.

Man sollte sich daher wirklich im Vorfeld ausreichend und gründlich über alle Aspekte des Eisbadens informieren. Die Vorbereitungszeit hierzu sollte mit allen Übungen dazu schon ca. ein Jahr betragen.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Nun, im Prinzip gibt es eine klare Auflistung, was für Sportarten zu den Extremsportarten zählen. Darunter fallen vor allem Sportarten, die man schlicht und ergreifend als gefährlicher ansieht. Desweiteren ist der Adrenalinausstoß auch wesentlich höher, eben weil man sich in Lebensgefahr befindet.

Natürlich können alle Sportarten gefährlich sein, aber es gibt welche, die eben ausgeübt werden, weil sie gefährlicher sind. Desweiteren kann sie nicht jeder ausführen. Während zwar jeder Fußball spielen könnte, kann nicht jeder mal einfach so ohne Vorkenntnisse Fallschirm springen. Während jeder schwimmen gehen kann, kann nicht jeder Apnoe ausüben.

Was für eine Sportart übst du denn aus? Ich habe meine Seminarfacharbeit über Extremsportarten geschrieben...

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Beispiel Motorradfahren. Das wird in der Bevölkerung soweit ich das mitbekomme, nicht als Extremsportart angesehen. Ein nicht unerhebliches Risiko ist jedoch trotzdem damit verbunden. Ich selbst sehe Motorradfahren auch nicht als Extremsportart an, denn auch wenn man sich nicht einfach so draufsetzen kann - jeder halbwegs gesunde Mensch, der gerade auf zwei Beinen stehen kann, kann Motorrad fahren lernen. Eine besondere körperliche Fitness oder außergewöhnliche Fähigkeiten bedarf es dazu nicht.

Beispiel Gleitschirmfliegen: Wird oft als Extremsportart angesehen. Das Risiko ist jedoch mit dem Motorradfahren vergleichbar und die körperlichen Anforderungen sind nicht höher - ich kenne 80 jährige Gleitschirmflieger, die sicher nicht mehr Motorradfahren könnten. Lernen muß / sollte man es genauso wie das Motorradfahren, wobei in der Regel die Ausbildung kürzer ist.

Beispiel Fußballspielen / Fallschimspringen, weil es genannt wurde: Sicherlich ist eine Ausbildung zum Fallschirmspringen nötig, während man sich Fußballspielen selbst beibringen kann. Die körperlichen Voraussetzungen / Belastungen beim Fußballspielen, zumindest wenn wir nicht nur von "auf dem Feld rumstehen und dem Enkel zuschauen" sprechen, sind hingegen wohl fast höher als beim Fallschirmspringen. Die Verletzungshäufigkeit ist beim Fußballspielen auch um mehrere Größenordnungen höher - lediglich schwere Verletzungen dürften unwahrscheinlicher sein. Wo ziehst Du dann hier die Grenze?

Ich kann bisher nur ein Kriterium für "Extremsportarten" erkennen: Das was die Masse nicht kennt, ist Extremsportart?

» Holleried » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 29.12.2009, 15:44, insgesamt 3-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Pacer hat geschrieben:Meiner Auffassung nach ist eine Extremsportart eine Sportart eine sehr gefährliche Sportart. [...] Eine Extremsportart ist meiner Meinung nach eine Sportart für die man sehr viel trainieren muss und die auch sehr viel physische Anstrengung fordert und die man nicht einfach mal so zum Spaß machen kann.

Ich glaub, dass kommt wohl der eigentlichen Definition noch am nächsten, hier ja zwei Extreme meist gegeben sein müssen:
- ungewöhnlich hohes Risiko
- besondere Herausforderung an der Grenze des machbaren

@karlchen66: Naja, Eisbaden ist jetzt vielleicht nichts was blutige Anfänger machen sollten, aber ein Extremsport? Eisbaden ist meines Wissens doch nur zur körperlichen Ertüchtigung gut, eine reine Freizeitbeschäftigung und kein echter Sport. Würde man Bahnen auf Zeit im Eiswasser schwimmen oder unter einer Eisdecke durchtauchen wäre das wohl wieder etwas anderes.

@Hojjii, zweiter Teil: Gleitschirmfliegen ist doch kein Extremsport, da haben wir früher schon im Segelfliegerclub drüber geschmunzelt, dass das ein Langweilersport ist, da selbst ein Segelflieger einem höheren Risiko ausgesetzt ist. Gleitschirmfliegen ist plump gesagt doch nur ein lenkbarer Fallschirm, da ist nichts extremes dabei.

Gleitschirmfliegen wäre dann ein Extremsport wenn jemand mit dem Gleitschirm von einem Hochhaus in Shanghai oder New York springt und dann durch die Häuserschluchten zu einem Ziel fliegt. Das ist fast das gleiche wie beim Fallschirmsrpingen: Spring aus 8000 Metern Höhe ab - langweilig. Spring aus 80 Meter Höhe ab (mit wesentlich höherem Risiko Matsch zu sein) und es ist ein Extremsport: Base Jumping .

Und z. B. bei meiner ausgedachten Sportart und Base Jumping erkennt man auch den Unterschied: das davor kann jeder Depp, auch 80jährige die kaum noch laufen können - das andere erfordert sehr viel Erfahrung und eine bestmögliche Beherrsung meines Sportgeräts. Ob ich einen Fallschirm in 800 Meter oder 400 Meter Höhe öffne macht vom Risiko her fast keinen Unterschied, wohl aber, ob ich ihn bei 80 oder erst bei 60 Meter öffne (da er verzögert wirkt und abbremst, im schlechtesten Fall theoretisch erst -10 m nach dem Aufschlag).

Und Fußball und Extremsport bzw. ein Spiel welches besondere Voraussetzungen erfordert? Ohne Fußballspieler kränken zu wollen: Alles unter der Oberliga, was 98 % aller aktiven Fußballer betreffen sollte, ist Amateursport und nicht umsonst extrem langweilig da dort eben nicht laufend etwas passiert, sondern eher nach Fußball im Seniorenheim aussieht. Das gefährlichste ist da übertrieben gesagt, wenn mal einer auf dem Platz stolpert.

Dass solche Sportarten keine Massensportarten sind liegt ja teilweise auch daran, dass sie illegal sind oder eben nicht jeder laufend seinen Kopf riskieren will und manche brauchen das halt.

Und nur weil wenige den Sport machen ist es auch kein Extremsport:
- Bobby Car Racing ist z. B. ein Funsport, obwohl hier zwar auch schon ein gewisses Risiko und eine gute Beherrschung verlangt wird - aber auch nicht mehr als beim Skateboardfahren bzw. werden diese Rennen oft mit hohen Sicherheitsmaßnahmen ausgetragen und die Funkomponente steht im Vordergrund. Bobby Car Racing würde ich jetzt nicht als Breitensport sehen.
- Extrembügeln / Extreme Ironing hingegen ist ein Extremsport, da hier zusätzlich zum ohnehin herausfordernden Eiswandklettern oder Klettern noch ein Bügelbrett, Bügeleisen und Bügelwäsche mitgeschleppt wird (wer schon einmal geklettert ist weiß, weil schön jedes Kilo mehr ist) und oft an sehr riskanten Stellen (Klippe einer Steilwand usw.) oder Bügeln beim Base Jumping usw. gebügelt wird.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich denke, dass es nicht zwangsläufig nur darauf ankommt was man für eine Sportart ausübt sondern auch in welchem Umfang. Golf wäre jetzt für mich nicht unbedingt eine Sportart bei der man sich so verausgabt, dass man von Extremsport reden kann aber wenn du es zu deinem lebensinhalt wird, egal ob beruflich oder als Hobby, kann es durchaus einen extremstatus haben. Da sich dein Leben nach deinem Sport richten wird.

Ich habe zehn Jahre Kampfsport betrieben und anschließend vier Jahre American Football gespielt. Beides durchaus Sportarten bei denen man sagen würde, sie könnten zu einer gewissen Form "Exstremsport" gehören. American Football vermutlich noch stärker als Kampfsport. Wenn man es allerdings als Hobby betreibt, in einem "gesunden Verhältnis", sagen wir drei Tage die Woche, ist es ein ganz "normal" zu sehender Sport. Gehe ich hingegen sechs Tage die Woche zum Sport, trainiere anschließend zu Hause noch zwei bis drei Stunden und habe dann am Wochenende noch ein Turnier, ist es eine extreme Ausführung des Sports.

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