Homosexualität unter Tieren?

vom 04.09.2009, 08:38 Uhr

Hallo!

In diesem Thema hier Wieso wird bei Homosexualität nach Gründen gefragt? kam man darauf zu sprechen, dass es auch homosexuelle Tiere gibt. Da ist bei mir doch die Frage aufgekommen, wer so was wissenschaftlich bewiesen hat. Ich habe noch keinen wissenschaftlichen Bericht darüber gelesen, dass es in der Tierwelt auch Homosexualität gibt.

Wenn jetzt jermand hier kommt und meint, dass er zwei Kaninchenrammler hat, die ständig miteinander rammeln, dann muss man dazu sagen, dass die Tiere erstens in Gefangenschaft leben und aus der Not eine Tugend machen und zweitens bei allen Tieren dieses Aufreiten ein Dominanzgehabe. Auch gleichgeschlechtliche Hunde reiten auf, weil sie damit ihre Dominanz zeigen wollen. Diese Hunde sind keineswegs homosexuell. Denn Tiere reiten sogar beim Menschen auf, wenn sie ihm zeigen wollen, dass sie der Boss sind.

In der Natur gibt es meines Wissens keine homosexuellen Tiere. Wenn man den angeblichen Sexakt in der Natur beobachtet hat zwischen 2 gleichgeschlechtlichen Tieren, dann kann das genausogut Dominanzgehabe sein und was mit den Tieren in der Gefangenschaft ist, ist das einfach nicht mit der Normalität in der Tierwelt zu vergleichen. Und wenn zwei männliche Katzen miteinander schmusen, dann ist eben kein andersgeschlechtlicher Partner in der Nähe. Und in der Natur wärmt man sich gegenseitig, egal, ob männlich oder weiblich. Aber deswegen kann man kein Tier als homosexuell bezeichnen.

Meint ihr, dass es in der Natur wirklich homosexuelle Tiere gibt? Wenn ja, habt ihr eine Quelle, die das beweist?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo Diamante!

Ich denke auch nicht, dass es homosexuelle Tiere gibt. Das Rammeln, wie du schon schreibst, ist bei den meisten Tieren, die das selbe Geschlecht haben, eben ein Dominanz - Verhalten. Man sieht das ja auch häufig bei zwei Rüden, die sich begegnen. Aber sogar die Hündin meiner Eltern macht dieses Anrammeln bei meinem Rüden. Sie zeigt damit einfach, dass sie der Chef ist.

Ich habe auch noch in keiner Tiersendung oder in Büchern davon gelesen, dass es wirklich Homosexualität bei Tieren gibt. Und wissenschaftliche Studien sind mir da auch noch nicht bekannt. Sicherlich, gibt es mal zwei Rüden oder zwei Hündinnen oder auch noch andere gleichgeschlechtliche Tiere, die sich sehr gerne mögen. Aber das würde ich dann ehr mit einer Freundschaft vergleichen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Wieviele Quellen sollen es denn sein? Ich begrenze es mal auf die, die andere zusammenfassen, für über 10.000 Links zu Studien und Forschungsarbeiten bin ich zu faul ;). Und wissenschaftlich bewiesen haben soetwas: Wissenschaftler! Und das ist auch keine Frage von Meinung, sondern ein Fakt, den man nicht wegdiskutieren kann!

Mal als kleine Sammlung mit Kurzbeschreibung:
- Geo.de - knapp 450 Arten bei denen homosexuelles Verhalten nachgewiesen wurde und das als Normalverhalten! Hier bildete die Fortpflanzung mit einem Weibchen in der Brunft eher die Ausnahme von der Regel - hier wird auch deine Vermutung widerlegt, dass es sich um aggrosexuelles Verhalten handelt. Homosexualität im Tierreich wird sogar als evolutionärer Vorteil gesehen.
- Universität von Kalifornien - Homosexualität und homosexuelles kann bei fast allen Tierarten festgestellt werden.
- Hier mal was gegen die Gefangenschaftsthese - schwule Tiere, die auch in freier Wildbahn schwul waren haben sich weiter schwul verhalten, nachdem man ihnen Weibchen vor die Nase gesetzt hat in einem engen Gehege.
- Nature Nature, Band 443, Seite 895: Männliche Giraffen versuchen sich, ohne Mangel an weiblichen Partnern, gegenseitig zu penetrieren oder männliche Wale, die gleiche machen.

Und nur so: Homosexualität ist genetisch bedingt aus Bisexualität aus biologischer Sicht von Milton Diamond, publiziert an der Humboldt Universität.

@Nelchen
Tja, besonders viel gelesen oder gesehen zu haben scheinst Du wohl nicht in deinem Leben wenn dass dein Argument dagegen ist - zumindest die Bonobo Affen, die dem Menschen als am nächsten beschrieben werden, wurden mindestens im Abi und in zig Tiersendungen dutzende Male rauf und runtergeleiert und deren ausgeprägtes homosexuelles Verhalten als soziales Bindeglied beschrieben.

P.S. Homosexuelles Verhalten ist je nach Tierart zu mindestens 2 % (genetisch bedingt) bis zu 75 % festzustellen, da viele "monogame" Tiere nachdem ihr "Paarungspartner" gestorben ist in homosexuelle Beziehungen übergehen, z. B. Delfine (da sind knapp 75 % homosexuell).

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich verweise ja nur ungern auf Wikipedia, weil es sich eigentlich von selbst verstehen sollte, dass man als erstes mal dort nachschaut, bevor man eine solche Behauptung in den Raum stellt. Natürlich ist Wikipedia nicht die Antwort auf alles und liegt auch nicht immer richtig, aber in diesem Fall findet man hier einen Abschnitt zu dem Thema, der mit einer Reihe Quellenangaben (das sind die Nummer in eckigen Klammern, die man anklicken kann) versehen ist.

Dort kann sich jeder, der noch nichts über das Thema gelesen hat weiter informieren und hat dann hoffentlich beim nächsten mal etwas faktisch richtiges zu dem Thema zu sagen. Übrigens bedeutet die Tatsache, dass man noch nichts über eine bestimmtes Thema gelesen oder gesehen hat nicht zwangsläufig, dass es besagtes Thema nicht gibt, es kann auch bedeuten, dass man einfach die falschen Sachen ließt und anschaut. Und man sollte vielleicht auch mal die Einstellung von Menschen hinterfragen, die Theorien über Dominanzverhalten und solche Sachen aufstellen. Sowas spielt auch in der Wissenschaft eine Rolle.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Mein Großmutter hatte ein homosexuelles Nymphensittichpaar. Zuerst lebte "Fritz" alleine im Käfig. Er bekam aber schnell ein Weibchen dazu. Mit dem stritt er sich ständig. Wir mußten die beiden Streithähne trenne. Aber alleine wollte meine Oma des Fritzchen in seinem riesigen Käfig auch nicht lassen. Dann suchten wir im Zooladen nach einem männlichen Genossen.

Vorsichtig entdeckten sich "Peterle" und "Fritz". Es muß Liebe auf den ersten Blick gewesen sein. Die Zwei schnäbelten und beglückten sich, es war eine Wonne. Wir machten manchmal unsere Späße mit den "ungewöhnlichen" Vögeln. Ich war damals noch ein Kind und wußte nichts von der Normalität.

Die beiden Tiere hatten ein sehr langes Leben. Als Peterle zuerst das Zeitliche segnete, wurde der "Witwer" ganz ruhig. Mein Oma wollte keinen neuen Vogel, sie fühlte sich zu alt. Man weiß auch gar nicht, ob das was an der Tatsache geändert hätte, daß auch Fritz kurz danach verstorben ist. Jedoch noch heute erinnern wir uns an das "schwule" Vogelpäärchen.

Als ich älter wurde, bekam ich durch Fernsehsendungen mit, wie nicht außergewöhnlich diese Art von Tierbeziehungen ist. Das ist eigentlich auch nur logisch, wenn man bedenkt, daß der Grundstein dafür nichts mit Erziehung oder Erfahrungswerten zu tun hat.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Gerade das Beispiel der Bonobos sollte doch eigentlich jedem bekannt sein, so populär wie diese Affenart mittlerweile ist. Ich habe schon vor bestimmt fünfzehn Jahren im Geo-Magazin eine Reportage über die Bonobos gelesen. Dort wurden auch Fotos von sexuell aktiven Tieren gezeigt.

Ich frage mich auch, wieso es im Tierreich nicht auch Homosexualität geben sollte. Dass es auch im Tierreich Homosexualität gibt, zeigt, dass es eine genetische Disposition gibt und es kein anerzogenes oder anderweitig gesellschaftlich geprägtes Phänomen bei Menschen ist.

Bei diesem Thema zählen Fakten und nicht irgendein persönlicher (Irr-)Glaube.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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