VDAX-New

vom 14.07.2009, 12:21 Uhr

Im Jahr 2005 wurde der VDAX-New von der Deutschen Börse AG zum ersten mal eingeführt. Der VDAX-New ist eine Weiterentwicklung des VDAX. Mit dem VDAX-New misst man die implizite Volatilität (erwartete Volatilität) für den Deutschen Aktienindex (DAX). Der größte Unterschied zu dem VDAX ist, dass beim VDAX-New die Volatilität nicht mehr aus fiktiven Optionen besteht, sondern aus tatsächlich, an der Börse Eurex gehandelten Optionen.

Ein anderer Unterschied zum VDAX ist die Laufzeit der errechneten Volatilität. Der VDAX-New bezieht sich nur auf die 30-Tage-Volatilität, d.h. hier kann man die erwartete Volatilität in den nächsten 30 Tagen ablesen. Bei der Berechnung von diesem Index fließen sowohl die Optionen die am Geld notieren als auch die Optionen die aus dem Geld notieren mit ein.

Wenn eine Option am Geld ist, dann ist der Basispreis in etwa auf dem Niveau des Indexstandes. Ist eine Option aus dem Geld, dann liegt bei einem Call der Basispreis über dem Indexstand und bei einem Put unter dem Indexkurs. Da der VDAX-New auch die Optionen die aus dem Geld notieren mit einbezieht ist dieser Index repräsentativer als der Vorgänger, der VDAX.

Zu den verschiedenen Fälligkeitsterminen an der Eurex sind viele verschiedene DAX-Optionen im Geld bis hin zu aus dem Geld. Man kann davon ausgehen, dass pro Fälligkeit 15 bis 20 DAX-Optionen fällig werden. Bevor der VDAX-New richtig berechnet werden kann, werden aus den DAX-Optionen der jeweiligen Fälligkeitstermine die Volatilitäts-Subindizes für acht unterschiedliche Laufzeiten zusammgengestellt und berechnet. Diese umfassen dann einen Zeitraum von einem, zwei, drei ,sechs, neun, zwölf, 18 und 24 Monate.

Damit man den Wert der Subindizes berechnen kann, werden für die jeweiligen Laufzeiten bestimmte Optionen ausgewählt. Diese Optionen müssen bestimmte Liquiditätsanforderungen entsprechen. Hier darf der Spread nicht zu hoch seins, die Optionspreise dürfen aber auch nicht zu niedrig sein. Und anhand der Terminkurse der übrigen Optionen berechnet man dann in einigen anderen Schritten den Wert der Subindizes. Diese Subindizes veröffentlicht ebenfalls die Deutsche Börse AG. Wichtig ist, da die Optionen und Subindizes nur an einem Tag eine Restlaufzeit von 30 Tagen besitzen, muss der VDAX-New den einzelnen Werten der zwei ersten Subindizes interpoliert werden.

Als der VDAX-New eingeführt wurde ist es der Deutschen Börse AG gelungen eine hohe Korrelation von 99,2 Prozent zum VDAX herzustellen. Daher entwickelt sich der VDAX-New fast genau so wie sein Vorgänger, d.h. auf lange Sicht gesehen steigen die Volatilitäten, wenn die Aktienkurse fallen (gleiches gilt auch umgekehrt).

Benutzeravatar

» Julian » Beiträge: 3431 » Talkpoints: 5,77 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^