Außerbörslicher Handel

Bekanntlich führen viele Wege nach Rom, doch es gibt nur zwei Wege zu dem gewünschten Zertifikat, Optionsschein, Aktie – die börsliche Order und die außerbörsliche Order. Neben den eigentlichen Transaktionskosten spielt auch die Wahl des Handelsplatzes eine Rolle. Und der außerbörsliche Direkthandel mit dem Emittenten soll auch hier als Handelsplatz verstande werden.

Die außerbörsliche Order läuft im Prinzip fast genau so ab wie die börsliche. Man füttert seinen Online Broker mit der WKN des zu kaufenden Produktes, Stückzahl eventuell Limit und der Handelsplatz. Und hier kann man dann den außerbörslichen Handel bzw. den Direkthandel auswählen.

Sobald man Direkthandel bzw. Außerbörslich angeklickt hat, dann weißt man so seine depotführende Bank an, einen Kurs für das entsprechende Papier direkt beim Emittenten zu erfragen. Wenn der Kurs den wünschen des Kunden entspricht, dann kann er entweder kaufen oder verkaufen.

Doch der Online Broker und der Emittent stehen nicht direkt zusammen in Kontakt, sondern sie tauschen die Informationen (Kurse, Handelsanfragen) für den Investor unsichtbar aus. Die Bestätigung der Order bekommt man dann über ein Handelssystem, dass meistens von einem neutralen Dritten betrieben wird. Die Handelssysteme unterscheiden sich auch, je nach dem welche depotführende Bank man hat.

Zunächst also fragt der Kunde außerbörslich die Kurse ab. Diese Anfrage an ein Handelssystem nennt man Quote Request. Und als Antwort darauf, sendet die Bank dann den Kurs. Unter dem Quote versteht man den außerbörslich quotierte indikative Preis des Wertpapieres. Dieser Quote ist eine Aufforderung für den Investor ein verbindliches Kauf bzw. Verkaufsangebot abzugeben.

Wenn der Investor dann auf Basis des indikativen Preises ein Angebot abgibt, dann sendet er einen Trade-Request. Der Emittent kann dann das Angebot annehmen und es kommt zu einem entsprechendem Vertrage oder er lehnt das Angebot einfach ab.

Vorteile im außerbörslichen Handel
- teilweise ist eine erweiterte Limit-Funktion möglich
- schnelle Ausführung
- keine Maklercourtage
- lange Handelszeiten

Nachteile im außerbörslichen Handel
- bieten nur bestimmte Banken an
- so gut wie kein Anlegerschutz
- es gibt hier keine Börsenaufsicht

Weitere Informationen gibt es hier:
Außerbörslicher Handel - nicht jede Order ausgeführt
Außerbörslicher Handel - Limits setzen