Uneinig beim Kinderwunsch

vom 22.06.2009, 22:06 Uhr

Ich hatte gerade ein Gespräch mit meinem besten Freund, was mich doch ziemlich stark zum Überlegen gebracht hat. Und zwar sagt er, dass ich ihm einige Tipps geben müsse, wenn er und seine Freundin ein Kind bekommen. Das hat mich erstmal stutzig werden lassen, dann er hat bisher noch nie von Kindern gesprochen.

Daraufhin hab ich ihn angesprochen, dass er ja noch nie erzählt hat dass sie Kinder wollen. Er betonte dann, das SIE unbedingt Kinder will und wenn es nach ihm ginge bräuchte er keine. Aber wenn sie nun mal darauf beseht, dann ist das eben so.

Da sehe ich ein ziemlich großes Problem. Ich finde, ein Kind ist nichts, womit man sich abfinden kann wenn man es eigentlich nicht will. Es ist ja auch nicht so, dass er damit dann gar nichts zu tun hat. Er hat schließlich das Kind auch das ganze Leben um sich, so wie seine Freundin und da kann er sich nicht raushalten.

Er ist ein Kerl, der es gerne ruhig hat und eigentlich auch nicht gerne Verantwortung übernimmt. Wie seht ihr das? Kann sowas gut gehen, wenn einer der Partner dem Kinderwunsch des anderen nachgibt, ohne es eigentlich zu wollen?

» Nikky » Beiträge: 815 » Talkpoints: -0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich denke auch, dass es sicher zu Problemen führt, wenn einer Kinder möchte und der andere nicht. Ich finde es auch nicht gut, wenn sich der Partner damit abfinden würde, dass eben Kinder kommen sollen. Da wäre es mir schon wichtig, dass mein Partner ehrlich zu mir ist und mir sagt, ob er auch einen Kinderwunsch hat. Es führt sonst sicher irgendwann zu Streit und vielleicht auch zur Trennung.

Aber ich denke, dass so eine Uneinigkeit auch zur Trennung führen kann. Gerade, wenn bei einem Partner der Kinderwunsch sehr stark ist und der andere eben absolut gegen Kinder ist. Es könnte natürlich auch sein, dass sich dein bester Freund noch in die Vaterrolle ein lebt und dann froh ist, dass er seiner Frau oder Freundin nachgegeben hat. Aber das kann man ja vorher eben nie sagen. Das ist wirklich schon eine schwierige Lage.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Normalerweise sehe ich das so wie du und denke, dass zu einem Kind immer zwei gehören und auch beide damit einverstanden sein sollten. Allerdings passiert es ja auch oft genug, dass die Frau schwanger wird und eigentlich wollten beide das Kind nicht. Aber im nachhinein haben sich dann doch beide über den Zuwachs gefreut und lieben dann auch das Kind.

Wenn er seiner Frau zuliebe ein Kind dann doch will, sollte er sich aber trotzdem darüber im Klaren sein, was auf ihn zu kommt. Denn ein Kompromiss sollte ein Kind nicht sein. Er sollte schon selber davon überzeugt sein. Auch wenn er überzeugt wurde.

Es ist schwer zu sagen, ob sowas gut geht. Aber ich denke, dass es gut gehen kann, wenn er seine Frau wirklich liebt. Besser wäre es, wenn es beide wollen. Aber es ist ja auch nicht immer machbar. Dann nämlich, wenn die Frau ungewollt schwanger wird. Dann muss sich ein Mann genauso damit arrangieren wie die Frau.

Versuche deinem besten Freund klar zu machen, was auf ihn zukommt und erkläre ihm, dass ein Kind kein Kompromiss sein darf. Er sollte sich überzeugen lassen und nicht blauäugig das Kind dann wollen, weil seine Frau es so will. Das wäre besser, als wenn er erst sein Kind lieben lernt, wenn es auf der Welt ist. Er sollte schon in der Schwangerschaft der Frau sich mit dem Kind beschäftigen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Die Wenigsten wissen das, aber es gehört zu den ehelichen Pflichten, dem Ehepartner, der sich ein Kind wünscht, diesen Wunsch zu erfüllen, wenn die Gründe dagegen nicht nachvollziehbar sind. Man kann zwar niemanden gesetzlich dazu zwingen, ein Kind zu zeugen oder zu empfangen, aber es gilt zum Beispiel als Argument bei einer Härtefallscheidung, damit man das Trennungsjahr nicht abwarten muss. Ein Kinderwunsch ist so ein grundlegendes menschliches Bedürfnis, dass meiner Meinung nach eine Ehe nicht gut gehen kann, wenn einer darauf verzichten muss.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich würde schon der Meinung sein, dass man sich gerade in dem Punkt einig sein sollte. Wenn er generell damit leben kann, wird er sich auch an das Kind gewöhnen und hat sich vorher vielleicht einfach nicht mit dem Thema befasst. Ich denke viele Männer machen sich keine Gedanken um das Thema Kinder und stehen dann irgendwann vor der Entscheidung.

Du schreibst aber so als ob man sich für oder gegen ein Tier entscheiden würde. Es ist daher schwer, wirklich eine gute Entscheidung zu treffen. Er kann zwar nachgeben, hat mit seiner Entscheidung ein ganzes Leben lang zu leben und muss auch dazu stehen, ob er will oder nicht. Nur aus einem Gefallen heraus würde ich kein Kind machen. Ein Kind sollte aus Liebe und aus beidseitigem Einverständnis

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


@Diamante: Es ist doch ein Unterschied ob beide kein Kind wollen und dann doch ungeplant Eltern werden oder ob sich ein Partner halt auf ein Kind einlässt, obwohl selbst keines gewünscht ist. Und da sehe ich auch ein Problem für die Zukunft. Denn schnell kann da der Vorwurf kommen "du wolltest ja unbedingt ein Kind".

Wobei man eine solche Einstellung auch kaum ewig dem Kind verheimlichen kann. Und der seelische Schaden beim Kind ist dabei kaum abzuschätzen, wenn es erst mal mitbekommen, dass es vom Vater gar nicht wirklich geliebt wird. Wenn ein Partner kein Kind will, dann hat es auch keine echte Zukunft, wenn man diesen Menschen quasi zum Kind überredet. So wie eine Beziehung am nicht erfüllten Kinderwunsch zerbrechen kann, ist die Chance auf eine Ende einer solchen Beziehung auch wesentlich höher, als wenn man aus freien Stücken ein Kind möchte.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich denke wenn er sich schon mit dem Thema auseinander setzt, in dem er mit dir darüber redet, ist er gar nicht so abgeneigt, wäre er nämlich gänzlich abgeneigt, würde er sich auch nicht zu einem Kind überreden lassen. Das er durchaus auch gewillt ist Verantwortung zu übernehmen, zeigt er doch auch in dem er sagt das du ihm dann Tipps geben musst.

Ich denke wenn man auch nur ein bisschen ein Kind will, lässt man sich dazu "überreden", abgesehen davon, glaub ich das wenn die Frau erst mal schwanger ist und es ans Einkaufen für das Baby geht, er auch in seine Vaterrolle rein wächst und wenn das Baby da ist, das weitergeht.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke, dass es vom Prinzip her auf jeden Fall gut gehen kann. Meist ist es ja doch so, dass man sich vorher unsicher ist, aber wenn das Kind dann da ist, dann ist sowieso alles anders und dann liebt man das Kind und dann möchte man es natürlich auch behalten. Viele werdende Väter oder Männer sind dem Thema Kinder nicht so wie wir Frauen geöffnet und sind, was das angeht, eher neutral und können die Begeisterung auch nicht so ganz zeigen.

Ich denke aber, dass er sich das trotzdem gut überlegen sollte. Wenn er wirklich der Meinung ist, dass er noch nicht bereits dazu ist, dann sollte er das mit dem Kind wirklich lassen. dass er unsicher ist, zeigt eigentlich, dass er noch nicht so ganz weiß, was er will und genau dann könnte ein Kind, auch wenn es das gar nicht will, sehr viel anrichten und eventuell sogar die Beziehung der beiden gefährden, wenn nicht sogar kaputt machen.

Ich denke, dass ihm hier ein Gespräch mit seiner Freundin sehr helfen würde. Er kann ihr dann ja sagen, wieso er noch keine Kinder haben möchte und weswegen. Dann sollte sie ihn eigentlich besser verstehen und vielleicht schaffen sie es in diesem Gespräch die Ängste von ihm zu beseitigen, aber vielleicht werden sie sich auch noch entscheiden eine Weile mit dem Kinderkriegen zu warten.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich bin auch der Meinung, dass man bei der Entscheidung für oder gegen Kinder die gleiche Meinung vertreten muss. Ansonsten wird mindestens einer unglücklich sein in der Beziehung. Es gibt ganz grundlegende Dinge, die man klären sollte, bevor man sich näher auf jemanden einlässt. Wenn man dann herausfindet, dass der eine sich unbedingt Kinder wünscht, während der andere sich ein Leben mit Kindern nicht vorstellen kann, kann es keine gemeinsame Zukunft geben, mit der beide glücklich sein können. Ich könnte mir eigene Kinder niemals vorstellen und ich kann und will hier auch keine Kompromisse eingehen. Der tollste Mensch würde nicht zu mir passen, wenn Kinder praktisch eine Bedingung wären.

Dass dein bester Freund seiner Partnerin zuliebe zur Not auch einem Kind zustimmen würde, kann ich nicht nachvollziehen. Es mag sein, dass es einzelne Menschen gibt, die eigentlich keine Kinder wollten, dann letztendlich aber doch ganz glücklich mit dem Kind sind, wenn es einmal da ist. Es gibt aber auch Leute, die sich in ihrer ablehnenden Haltung erst recht bestätigt fühlen und die Beziehung inklusive Kind dann verlassen. Ich würde dieses Wagnis nicht eingehen.

Wenn dein Freund gerne seine Ruhe genießt, was mir ebenso geht, dann wird er sicher nicht glücklich werden, wenn er dauernd mit einem Kind konfrontiert ist. Kinder sind meistens alles andere als leise. Ich muss sagen, dass mich allein der Lärmpegel wahnsinnig machen würde. Außerdem muss dein Freund bedenken, dass es sich nicht um ein oder zwei Jahre handelt, in denen man sich mit dem Kind vielleicht noch arrangieren kann. Die Entscheidung für ein Kind ist eine Entscheidung für das ganze restliche Leben. Und die ersten 18 bis 20 Jahre wird man vermutlich tagtäglich damit konfrontiert sein.

Ich denke, dass es das Beste wäre, wenn dein Freund sich von seiner Partnerin trennen würde. Das würde ihr die Möglichkeit geben, sich einen Partner zu suchen, der ebenfalls gerne Kinder hätte und dein Freund hätte die Möglichkeit, sein Leben ohne Kind zu leben. Dein Freund muss auch mal sehen, dass es für das Kind selbst nicht schön ist, wenn es merkt, dass es nur ein Kompromiss ist. Ich weiß nicht, ob jemand, der mit Kindern nichts anfangen kann, seinem Kind die Wertschätzung entgegenbringen kann, die es braucht. Vielleicht wird das Kind es schon früh spüren, dass der Vater es nicht wirklich angenommen hat.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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