Zwischen Hunger und Appetit unterscheiden

vom 31.05.2009, 14:57 Uhr

Hallo zusammen!

Ich hab ein großes Problem und weiß nicht, wie ich da raus kommen soll. Daher dachte ich, dass ich hier im Forum vielleicht Hilfe bekommen könnte.

Es ist so, dass ich den ganzen Tag zu Hause bin und eben essen kann, wann ich möchte. Dabei kann ich mittlerweile kaum noch unterscheiden, ob ich esse, weil ich wirklich Hunger habe oder ob ich nur esse, weil ich eben Appetit habe. Ich habe nun meinen Süßigkeiten - Konsum schon recht weit eingestellt und versuche genau auf mein Gefühl zu achten, wann ich eben Hunger habe.

Dazu gehört, dass ich morgens erstmal eine Scheibe Körnerbrot oder ein Brötchen esse. Und dann meistens Mittags nochmal eine Kleinigkeit und dann richtig, wenn mein Freund abends von der Arbeit kommt. Wenn ich zwischendurch Lust auf etwas Süßes bekomme, dann esse ich etwas Joghurt oder einen Keks. Ich esse auch jeden Tag eine Kiwi. Nur kann ich eben manchmal gar nicht sagen, ob ich nun wegen Hunger esse oder nur, weil eben was essen möchte. Ich würde gerne 10 Kilo abnehmen. Und diese habe ich mir durch das ewige Naschen wohl angeeignet.

Habt ihr Tipps, wie ich richtig unterscheiden kann, ob ich aus Hunger essen möchte oder nur, aus Appetit? Welche Sachen machen denn besonders lange satt?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Dein Essverhalten kling so ziemlich wie das, das ich mir mühsam abgewöhnt habe. Ich habe früher auch höchstens ein Brötchen gefrühstückt das ich auf dem Weg gekauft habe und dann bis Abends nur irgendwelche Kleinigkeiten. Wenn ich dann nach Hause gekommen bin hatte ich natürlich hunger und das was ich dann gegessen habe war nicht immer gesund und auch nicht immer die vernünftige Menge.

Dein Problem wird sich wahrscheinlich einfach dadurch lösen lassen, dass du fünf Mahlzeiten einplanst (Frühstück, Mittagessen, Abendessen und zwei kleine Zwischenmahlzeiten) und nicht den ganzen Tag über nur von Snacks lebst. Du hast doch genug Zeit zum zubereiten. Ich halte zwar eigentlich absolut nichts von Diäten aber wenn du nicht weißt was du als Zwischenmahlzeiten essen sollst können relativ vernünftige Diäten (Brigitte Diät und solche Sachen, die eben ausgewogen sind) schon einen Anhaltspunkt geben.

So musst du dich zwar beim Abendessen etwas einschränken in der Mengen aber bei 5 Mahlzeiten am Tag kannst du sicher sein, dass das was du zwischen den Mahlzeiten empfindest kein Hunger sein kann und außerdem sorgt man so ja auch dafür, dass der Blutzuckerspiegel konstanter ist und man weniger Appetit auf Süßes hat.

Außerdem kannst du ja einfach mal versuchen statt Keksen etwas völlig anderes zu essen. Denn wenn du wirklich hunger hast lässt sich der auch mit Rohkost oder Salat gut beseitigen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Zu deinem Essverhalten generell. Ich bin ja auch den ganzen Tag daheim. Allerdings stehe ich recht spät auf, weil ich einfach einen anderen Tagesrhytmus habe.

Morgens esse ich erst was, wenn ich wirklich Hunger habe. Das kann dann auch durchaus auch erst gegen 12 Uhr oder später sein. Wobei ich allerdings darauf achte, das ich was esse, bevor ich aus dem Haus gehe. Sprich wenn ich einen Termin habe, frühstücke ich mindestens eine Kleinigkeit. Ich finde nichts stört ausser Haus mehr als ein knurrender Magen. Und ich werde auch nicht in Versuchung gebracht, mir halt irgendwo was zu kaufen.

Wenn ich dann wirklich nachmittags noch mal Hunger haben sollte, versuche ich mich auf ein Brötchen zu beschränken. Klappt an sich auch recht gut. Oder ich denke mir halt, bald gibt es eh Abendessen, dann kannste auch noch warten.

Ich habe mal vor Jahren in einer Zeitschrift gelesen, wie man ganz einfach zwischen Hunger und Appetit auf etwas unterscheiden kann. Wenn man Lust auf was Süßes hat, ist das in der Regel nur Appetit, beziehungsweise halt Gelüste auf irgendwas. Wenn man Lust auf was Herzhaftes hat, ist das in der Regel Hunger.

Ich gehe nach dem Prinzip Süßes= Appetit oder Herzhaftes= Hunger vor und es klappt an sich recht gut. Und klar kann man sich die Lust auf was Süßes nicht immer verkneifen. Mache ich an sich auch selten. Wobei ich halt generell nie viel Süßes im Haus habe.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Hallo,

theoretisch ist es gar nicht so schwer, zwischen Appetit und Hunger zu unterscheiden. Denn wenn man wirklich Hunger hat, macht sich das in der Regel durch das Magenknurren oder zumindest ein "Loch-im-Bauch"-Gefühl bemerkbar. Wenn man Hunger hat, ist man sprichwörtlich bereit, das zu essen, "was auf den Tisch kommt". Dagegen wird Appetit eher durch den Geruch oder Anblick einer bestimmten Speise ausgelöst. Wer kennt das z.B. nicht, das ihm beim Vorübergehen an der Bäckerei der Duft frisch gebackener Brötchen das Wasser im Mund zusammen laufen lässt?

In der Praxis ist es dagegen (genauso, wie du es beschreibst, Nelchen) gar nicht so einfach, wahrzunehmen, was tatsächlich Hunger und was Appetit ist. Der Mensch lebt im Überfluss, die meisten Lebensmittel, die man mag, findet man auch direkt im Kühlschrank oder (schlimmstenfalls) im Supermarkt um die Ecke. Wenn man Lust auf einen bestimmten Geschmack auf der Zunge verspürt, ist dieser Wunsch also recht schnell erfüllbar.

Deshalb muss man sich, will man Hunger und Appetit von einander unterscheiden lernen, über einen längeren Zeitraum intensiv mit den Signalen des eigenen Körpers auseinander setzen. Funktioniert es, sich mit Musik, einem guten Buch oder einem anderen Hobby abzulenken? Oder ist das Gefühl, jetzt Nahrung zu brauchen, eine halbe Stunde später immer noch da? In welchen Situationen kommt der Heißhunger auf Schokolade und co. durch? Ein Ernährungstagebuch zu führen, kann helfen, die Muster des Essverhaltens deutlicher aufzuzeigen. Da es übrigens oft zu einem Hunger- bzw. Appetitgefühl kommt, wenn man Durst hat, kann es auch helfen, immer erstmal ein Glas Wasser zu trinken, bevor man zu Essbarem greift.

Lebensmittel, die besonders lange sättigen, dabei aber nicht dick machen, sind z.B. solche, die wenig Kalorien und ein großes Volumen haben, wie Salat. Auch Vollkornprodukte sättigen gut. Sie enthalten natürliche Vielfachzucker, die der Körper nur langsam aufspalten kann und dementsprechend nur etappenweise ins Blut abgeben kann. Der Blutzuckerspiegel bleibt länger konstant, weshalb man nicht so schnell wieder Hunger verspürt. Sinkt der Blutzuckerspiegel dagegen z.B. nach dem Verzehr von Weißmehlprodukten schnell wieder ab, verspürt man oft auch Hunger auf etwas Süßes. Auch das kann man durch eine vollwertige Ernährung umgehen.

» Sunny08 » Beiträge: 228 » Talkpoints: 0,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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