Studenten: Bachelor oder Master Abschluss ist wenig gefragt

vom 08.09.2007, 04:21 Uhr

Bis 2010 sollen ja die berühmt-berüchtigten Bachelor und Master Abschlüsse flächendeckend and vielen Unis angeboten werden – man möchte ja die internationale Vergleichbarkeit besser gewährleisten um damit die Chancen auf dem Markt auch für deutsche Studenten zu erhöhen.

Doch irgendwie scheinen diese wenig gefragt zu sein – laut einer neuen Statistik des Statistischen Bundesamtes ist nur jeder fünfte Student daran interessiert und dafür eingeschrieben, die Mehrheit strebt nach wie vor das klassische Diplom, oder einen FH Abschluss an. Nur 2,8 % aller Studenten wollen demnach einen Master machen, auch wenn das Statistische Bundesamt nachschob dass die Nachfrage deutlich anzog - 20 – 60 % je nach Studium und Abschluss.

Ich liebäugel ja nach wie vor mit dem guten alten Diplom und mich reizt irgendwie gar nichts am Master oder Bachelor – ich bilde mir auch ein, dass dies ein schlechterer Abschluss als das Diplom ist und ich kenne auch keinen einzigen Studi, der für einen Bachelor oder Master eingeschrieben ist – geht es euch (Studenten im Forum) ähnlich? Wie seht ihr das, was meint ihr dazu, was haltet ihr davon?

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Die 20-60 Prozent je nach Studium sind ja auch nicht wirklich verwuderlich wenn man bedenkt das es beispielsweise für den Lehramtsstudiengang beinahe nur noch Unis gibt die den Bac. bzw Master anbieten (eine der löblichen Ausnahmen ist Halle).

Meine Freundin hat das Glück nach Halle gehen zu dürfen und ihr Staatsexamen zu machen weshalb sie sogar gegenüber dem Masterstudiengang noch einmal ein halbes Jahr bzw Semester einspart.

Außerdem ist an vielen Schule noch unklar ob überhaupt beide Gänge angeboten werden können. So kann man sich zwar in Dresden für Lehramt Bachelor einschreiben aber keiner kann einem Sagen ob man dann auch in Dresden den dazu passenden MAster ablegen kann da dieser momentan noch nicht angeboten wird.

Timberwood

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» Timberwood » Beiträge: 867 » Talkpoints: 12,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Bin auch froh, dass ich Diplom mache. Da ist man auf jeden Fall sicherer, wenn man sich dann später bewirbt. Ab dem Wintersemester, kann man sich bei uns aber auch nicht mehr zum Diplomstudiengang einschreiben. Nach und nach wird es bald in allen Studiengängen keinen Diplom mehr geben.

» Killyouridols » Beiträge: 517 » Talkpoints: 35,37 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hoffentlich wird es dann später keine Probleme bezüglich der Anerkennung der alten Abschlüsse geben denn gerade in der Übergangszeit bin ich sehr gespannt welche Studenten dann bevorzugt werden.

Timberwood

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» Timberwood » Beiträge: 867 » Talkpoints: 12,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Für Wi-Ing ist der Abschluss in BW schon fast komplett auf Bachelor umgestellt worden.

Vorteil am Bachelor ist natürlich die vergleichsweise kurze Studienzeit im Gegensatz zum Diplom. Gerade für mich ist ein großer Praxisbezug sehr wichtig, da kommt mir die kurze Studiendauer sehr entgegen und ist natürlich ein großer Motiviationsschub, dass Studium innerhalb der Regelstudienzeit abzuschließen.

Über die Anerkennung würde ich mir keine allzu große Sorgen machen. Und ich denke letztendlich entscheiden zusätzlich Zusatzqualifikationen etc. über die Einstellung in einem Unternehmen, nicht nur allein der Abschluss...

Grüße,
driver

» driver » Beiträge: 7 » Talkpoints: 2,13 »


Ich denke, der Vorteil des Diploms ist einfach, dass es einen gewissen "Stellenwert" in Deutschland hat. Das Diplom ist einfach das, was man kennt, jeder Arbeitgeber kann damit etwas anfangen und weiß ziemlich genau, was ein Diplom aussagt. Der Bachelor bzw. Master hatte ja noch gar keine Möglichkeit, sich in dieser Form zu etablieren und ist deshalb vielleicht noch nicht so begehrt.

Ich bin schon eine Bachelorette ;) , weil ich gar keine andere Möglichkeit für mein Lehramtsstudium hatte. Über den Praxisbezug kann man sich streiten (außer eines frühen Praktikums hab ich da noch nicht so viel von mitbekommen...), aber der Arbeitsaufwand scheint im Vergleich zu früheren Prüfungsordnungen sehr viel größer... man muss überall, selbst in Vorlesungen, Prüfungen ablegen, muss dafür aber keine Zwischenprüfungen ablegen.

Über den Master wird noch gestritten, bei uns steht der noch nichtmal, ich bin gespannt wie das wird, wenn im nächsten Jahr die ersten ihren Bachelorabschluss machen. Es wird wohl so chaotisch, wie es im Bachelor teilweise auch ist....

Danach werden Bachelor und Master hoffentlich irgendwann ihre Anerkennung bekommen müsse, ganz einfach, weil es keine anderen Kräfte mehr gibt. Auch die Arbeitgeber werden die "Was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht"-Mentalität überwinden müssen, denn langfristig kommt man um diese neuen Abschlüsse nicht herum... Dann werden sie sich auch etablieren. Wie lange das noch dauert, steht allerdings noch in den Sternen!

» Pfeli » Beiträge: 140 » Talkpoints: 0,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also hier bei mir an der Universität des Saarlandes ist die Informatik udn auch der größte Teil der Elektrotechnik bereits auf Bachelor und Master umgestellt. Mir persönlich ist mein Diplomstudiengang lieber, da weiß man was man hat.
Wenn ich mir ansehe, dass die Informatiker, die auf Bachelor studieren, sich die einfachsten BWL Vorlesungen raussuchen können, um diese zusätzlich als Creditpoints angerechnet zu bekommen, oder Teilweise auch als Nebenfach Fächer wie Sport belegen können, stellen sich bei mir alle Nackenhaare, da das den Abscluss einfach verwässert. Sollange das Masterstudium von den Ansrpüchen her dem Diplom in nichts nachsteht, ist es mir egal welchen Titel ich am ende habe.
Sollte aber der Abschluss am ende nichts mehr, oder weniger, wert sein, und danach sieht es momentan aus, da Bachelor nur eingeführt wurde, um möglichst viele Absolventen in kurzer Zeit zu schaffen, die später für weniger Gehalt ähnliche Arbeiten machen müßen, steh ich der ganzen Sache mehr als kritisch gegenüber.
cya
irongate984

» irongate984 » Beiträge: 27 » Talkpoints: 0,98 »



Bei uns an der Hochschule kann man sich auch seit letztem Semester nur noch für Bachelor und Masterstudiengänge einschreiben. Wirklich schneller als das Diplom geht ein Bachelor allerdings auch nicht, es wurde schlichtweg einfach nur ein Praxissemster gestrichen, was ich eher als großen Nachteil ansehe. Praxisserfahrung ist sehr wichtig und wer sich für den Arbeitsmarkt attraktiv halten will sollte trotzdem ein weiteres Praxissemester machen. Ein paar Fächer wurden wohl auch geändert aber nichts ist dramatisch anders als bei den Diplomstudiengängen. Im Endeffekt hat man dann mit der gleichen Arbeit nur einen Bachelor und kein Diplom.
Insgesamt bin ich doch froh, dass ich noch ein gutes altes Diplom mache.

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» kröte » Beiträge: 423 » Talkpoints: 16,29 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Laut Experten sind Bachelor Studiengänge ja eigentlich besser, da sie einen positiven Einfluss auf die bisherigen Studienrichtungen haben sollen. Die Lehrformen und Lernformen sollen sich auch bei diesen, bedingt durch die Bachelor Studiengänge, deutlich verbessert haben, indem man sie z. B: aktueller hält. Bei den Ingenieuren sollen z. B. 1997 nur 30 % der Studierenden das erlernte Wissen als aktuell eingestuft haben, 2005 waren es schon 60 %

Studenten die sich für einen Bachelor statt einem „herkömmlichen“ Studiengang entschieden haben sollen demnach auch zufriedener mit den Studienbedingungen sein als die Studenten in den althergebrachten. Die wissenschaftliche Qualität wurde als höher eingestuft, der Praxisbezug als stärker und die Kommunikation mit den Professoren als besser. Lediglich die interdisziplinären Lehransätze, die Berufsvorbereitung und die internationale Ausrichtung des Studiums, egal ob Bachelor oder normal, seien immer noch zu schlecht laut Ansicht vieler Studenten.

Bisher gibt es übrigens keine Studien hinsichtlich besserer oder schlechter Chancen, ob man mit einem Bachelor leichter oder schwerer einen Job bekommt, da viele nach dem Bachelor ein weiterführendes Studium absolvieren – bisher lag die Quote bei den traditionellen Studiengängen bei 75 % einen Job direkt nach der Uni zu finden, die Arbeitsloenrate bei Jungakademikern liegt bei 3 – 5 %

» KrashKidd » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Hm, auch ich habe mich gegen einen MB-Studiengang entschieden (dieses Jahr habe ich mit dem Studium angefangen) ... so wirklich erschließen sich mir die Vorteile , die ja so gerne propagiert werden, nämlich nicht. Letztenendes wird das bisherige Diplom doch auch nicht einfach seinen Wert verlieren, im Moment ist es immernoch höhergestellt als der MB-Abschluss, da viele Firmen noch nichtmal so genau bescheid wissen, was das überhaupt ist.

» flochen » Beiträge: 57 » Talkpoints: -0,04 »


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