SchülerVZ - Einsicht und Hilfe für Eltern, Lehrer & Co.

vom 07.09.2008, 09:26 Uhr

Dass Eltern keinen Zutritt zum SchülerVZ haben ist klar und daran will ich auch mit diesem Beitrag nichts ändern. Trotzdem fragen sich immer wieder Eltern, Lehrer und andere Erwachsene, was denn nun hinter dem mysteriösen Schülerverzeichnis steckt, dass sie viele Kinder magisch anzieht.

Optimal wäre es natürlich, wenn das eigene Kind die Eltern mal ein wenig über die Schulter schauen lässt, natürlich nicht unbedingt beim Chatten mit Freunden oder Freundinnen. Damit lassen sich schon einige Fragen klären. Weitere Informationen bietet das Schülerverzeichnis selbst unter dem Menüpunkt Informationen für Eltern und Lehrer - FAQ, kurze Videos sogar Unterrichtsmaterialien sind zu finden.

Weitere Informationen, sowohl für Erwachsene als auch für Schüler, bietet das ServiceBureau Jugendinformationen. Diese Institution aus Bremen hat zwei interessante Veröffentlichungen zum Thema SchülerVZ & Co. im Angebot: "Cyberbullying" zum Thema Mobbing im Internet und "Big brother is watching you! - SchülerVZ, StudiVZ & co" zu den Gefahren allzu freizügiger Selbstdarstellungen im Internet.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Natürlich können sich Eltern Zutritt zu schuelervz verschaffen, irgendwer lädt einen schon ein, im besten Fall natürlich das eigene Kind - Lehrer schaffen dies ja schließlich auch. Dann brauch man sich nur noch an irgendeiner Schule einzutragen und schon hat man es.

Aber mal im Ernst, ich finde, Jugendliche, die in das Schuelervz Daten, die sie nicht öffentlich machen wollen, stellen, sind doch echt selber Schuld. Langsam müsste sich doch rumsprechen, dass im Internet nichts vollkommen anonym oder sicher ist. Und wenn das eigene Kind nicht zu solcher Naivität neigt, was Eltern doch eigentlich merken sollten, braucht man sich auch keine großen Sorgen zu machen, wenn der Sprössling mal wieder im ,,mysteriösen Schuelerverzeichnis" ist.

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» delfon » Beiträge: 141 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke nicht, dass man das Thema so einfach abtun sollte, delfon. Auch wenn das Kind nicht völlig naiv ist, muss es ja nicht unbedingt durchblicken, was so hinter SchülerVZ steckt. Hinzu kommt oft auch der Gruppenzwang. Wenn alle aus der Klasse dort eingetragen sind, ist es immer doof, wenn "man selbst" nicht dort eingetragen ist.

Ich selber merke das ja bei Studivz. Es gibt unzählige Kommilitonen, die dort eingetragen sind, und hemmungslos alles von sich dort Preis geben. Ich selber habe mich dort abgemeldet, als die AGB geändert wurden, in denen man Studivz ermöglicht, einem personalisierte Werbung zu schicken. Trotzdem sind noch etliche Studenten dort, die nicht einsehen wollen, das es Nachteile hat, in Gruppe zu sein wie "Sex ist nur gut, wenn er dreckig ist" oder "Wozu studieren, wenn man saufen kann".

Und wenn Studenten schon die Einsicht dazu fehlt, welche Probleme ihnen das später bei der Jobsuche bereiten kann, was soll man denn dann erst von Schülern erwarten? Natürlich kann man mit seinem Kind über die Gefahren von Web 2.0 sprechen, doch glaube ich nicht, dass das viel nutzen würde. Wenn die ganze Klasse dort angemeldet ist, will das eigene Kind sicher auch. Es ist in diesem Alter immer ein Problem, als Außenseiter da zu stehen. Und egal, wie positiv sich SchülerVZ versucht zu vermarkten, dort drin wird man sicher noch ganz andere Sachen finden als Unterrichtsmaterial. Vor einiger Zeit gab es doch auch den Fall, wo ein Vater das Portal verklagt hat. Hier mal 2 Links dazu:

Link 1

Link 2

Mal ganz ehrlich. Eine Plattform wo die Holtzbrinck hinter steckt und die von den Samwer Brüdern finanziert wird, kann einfach nichts gutes beinhalten, sondern nur etwas, dass ihnen viel Geld bringen soll. Nicht geklärt ist nach wie vor, was diese Portale denn mit den Datensätzen machen. Wenn sie so viele Millionen in die Portale buttern, dann sicher nicht aus reiner Nächstenliebe. Da erwarten sie Profit, und ob personalisierte Werbung diesen alleine bringt, muss sich zeigen.

Also was ich damit nur sagen wollte war: Man sollte solche Portale nicht zu sehr unterschätzen in ihrer Gefahr. Und auch Kindern die nicht naiv sind, ist oft nicht klar, was wirklich dahinter steckt.

Man braucht sich doch nur mal den Ansturm auf Googles neuen Browser Crome anzusehen. Es ist allgemein bekannt, dass Google gerne Daten sammelt, trotzdem ist der browser nun schon der dritt meist genutzte, nach wenigen Tagen nach der Freigabe. Und das sind zum Großteil erwachsene, die ihn nutzen. Ist zwar ein anderes Thema, aber zeigt meiner Meinung nach, dass wir von Kindern nicht erwarten dürfen etwas zu verstehen, was selbst die meisten Erwachsenen bis heute nicht kapiert haben.

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» Endymion » Beiträge: 1015 » Talkpoints: 21,43 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Vielleicht sind in diesem Punkt auch die Schulen gefragt, die ja vollen Zugriff haben (bei uns jedenfalls) und vielleicht mal über die Profile reinschauen und die Schüler darauf hinzuweisen ihr Profil anzupassen.

Mobbing ist auch ein großes Thema im SchülerVZ. Es gibt nämlich ganz schön viele und es ist für die echt hart wenn da auf einmal steht ,,Anti ******* GmbH" oder sowas in der Richtung. Mussten unsere Klasse am eigenen Leibe erfahren und es gab erstmal eine Standpauke. Finde ich aber richtig denn manche realisieren garnicht das, das was sie schreiben jeder einsehen kann. Mittlerweile wurde das SchülerVZ und das StudiVZ in unserer Schule gesperrt. Das MeinVZ geht aber noch und da haben sie jetzt alle angemeldet. Ich sage abschließend ,,Lehrer schaut ins SchülerVZ".

» edietzsch » Beiträge: 6 » Talkpoints: 0,08 »



Natürlich können sich Lehrer und Eltern ganz leicht Zutritt verschaffen, insofern verstehe ich die Problematik nicht. Das ist ja auch das, wovor man warnt, das die Kinder da nämlich nicht denken, sie wären unter sich, während irgendein Lehrer fleißig zuguckt. Wobei ich das an sich wiederum in Ordnung finde, denn das Ganze sollte schon beaufsichtigt werden, nur sollte man eben die Kinder nicht im Glauben lassen, sie wären da unter sich.

Mobbing gibt es überall und so eben auch im Internet, aber da wird man nichts dran ändern können.

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Endymion hat es schon gut auf den Punkt gebracht, auch wenn die Kinder noch so aufgeklärt und offen mit ihren Eltern umgehen können - sie müssen es nicht unbedingt. Und gerade in der Pubertät ist es für Eltern meist ohnehin schwerer an das eigene Kind heran zu kommen, und das ist ja die Zielgruppe von SchülerVZ 12 aufwärts. Und wenn zum Teil nicht mehr Erwachsene die Gefahren solcher sozialen Netze richtig einschätzen können, von wem sollen es die Kinder lernen?

Auch das Internet-Mobbing (Cyberbullying) sollte man nicht unterschätzen. Ob sich da wirklich immer alle Kinder an ihre Eltern wenden? Da spielen doch bestimmte Gefühle eine Rolle, das Gefühlschaos der Pubertät usw. Ich denke, dass es da immer gut ist, wenn man als Erwachsener das Kind unterstützen kann, in dem man erst mal verstehen lernt, was da abgeht und dann auch helfen kann. Denn es gibt ja immer noch genug Erwachsene, die mit solchen Netzen nichts am Hut haben und die dortigen ungeschriebenen Gesetze gar nicht kennen.

Und ja, man kommt auch als Erwachsener ins Netz. Wenn das aber immer mehr werden, dann wird die Plattform irgendwann nicht mehr das sein was sie ist. Und da sich die Mitglieder dort persönlich kennen, werden die Mitglieder, die Erwachsene ins Netz lassen ganz schnell zum Außenseiter. Und nicht zuletzt: Einerseits Vertrauen und Respekt, andererseits solche Maßnahmen? Geht ja gar nicht.

Es geht ja auch gar nicht unbedingt um den Einblick von innen, da man als Erwachsener ohnehin schneller auf die Probleme der Teenies milde lächelnd reagiert, sondern vielmehr auch mal um den Blick von außen auf dieses Netz, dessen Anziehungskraft auch für mich nicht wirklich nachvollziehbar ist.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Schon beim Lesen des Anfangspostings musste ich ziemlich stark schmunzeln, vorallem da die meisten Aussagen ohne Gehirnakrobatik verfasst worden sind. Aus welchem Grund sollten sich Eltern keinen Zugriff verschaffen können? Nur weil die Betreiber ein "Invite-System" als Barriere aufgestellt haben und offiziell die Lehrer und die Eltern zurückhalten wollen, schlussendlich aber als eine subjektive Einladung zu deuten ist?

Wenn ich kurz mal ausschweifen darf: Eine ähnliche Situation war damals auch bei GMAIL, als es noch in der frühen BETA-Phase der Entwicklung gesteckt hat und auch nur per Invite-System zu verwenden war. Es haben sich riesige Tauschcommunities gebildet, wo man sich eine "Einladung" hat ertauschen können, wie zum Beispiel Einladung vs. Einladung, Gutschein vs. Einladung, schlussendlich haben sich die Einladungen dermaßen gehäuft, dass diese einfach verschenkt wurden.

Man sieht schon hier die Ähnlichkeit, dass jede Person, die sich wirklich Zugriff verschaffen will, auch schlussendlich ein Zugriff haben wird. Es wird doch bereits überall mit Einladungen hantiert, man muss dazu nur Google befragen und man hat mit etwas Glück in weniger als 2 Minuten bereits eine Einladung in der Tasche. Somit steht den Eltern, die das Surfverhalten der Kinder etwas beobachten wollen, nichts mehr im Weg, sollte aber meiner Meinung nach nicht in Spionage ausarten.

Eine kurze Antwort an die teilweise ausschweifigen Aussagen über studivz, dem größeren Bruder des schuelervz: Keiner wird gezwungen, dort persönliche Informationen preiszugeben, die meisten (80% mindestens) tun das trotzdem, ist auch schlussendlich ihre Entscheidung. Ähnlich ist es auch bei schuelervz, da ich auch kurze Zeit dort geschnuppert habe, wie die Infrastruktur für die kleinen so angelegt ist. Schlussendlich kam heraus, dass dieselbe Situation auch bei schuelervz vorherrscht.

Lustig finde ich es hingegen die Schulen auf diverse Schülerportale zu hetzen, damit sie die Profile der einzelnen Schüler durchchecken und dann die Kinder darauf aufmerksam machen. Wer sollte diese "Überstunden" dann schlussendlich bezahlen oder sollten diese als jährliche Überstunden die Supplierstunden der Lehrer ersetzen? Oder gar die Stunden der Sprechstunden? Statt Sprechstunden sitzen sie vor dem Rechner und schauen, was die Schüler auf SchuelerVZ so alles machen? Ist doch ziemlich weit von der Realität abgelegen und kaum umsetzbar, falls doch, wäre es meiner Meinung nach einer der sinnlosesten Investitionen der Menschheitsgeschichte.

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» Näugelchen » Beiträge: 1328 » Talkpoints: -13,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke, selbst wenn Eltern es nicht unbedingt schaffen, sich Zuttritt zu diesen Seiten zu verschaffen, können sie immernoch versuchen, ihre Kinder in einem ernsten Gespräch auf die Risiken aufmerksam zu machen. Am besten einfach mal in Ruhe hinsetzen und versuchen, dem Kind klar zu machen, dass es nicht unbedingt toll ist, alles mögliche von sich auf den Seiten von Schüler VZ oder StudiVZ preis zu geben.

Hier sollte vielleicht auch ganz deutlich darauf aufmerksam gemacht werden, dass sich mögliche zukünftige Arbeitgeber auch ganz gerne mal dort umschauen. Wenn man sich dann in Gruppen wie beispielsweise 'Schule ist doof' oder 'Ich mache Hausaufgaben aus Prinzip nicht' eingetragen hat, kann einen das ganz schnell einen sonst möglicherweise doch ergatterten Ausbildungsplatz kosten.

» Fantasia2009 » Beiträge: 405 » Talkpoints: -0,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke die meisten Eltern und Lehrer wissen sehr gut darüber bescheid und viele Lehrer bekommen auch mit, wenn sie dort beleidigt werden, sei es durch Gruppen, Fotos oder sonstige Einträge. Dies liegt wohl daran, dass die meisten Lehrer selber Kinder haben. Um aber zu wissen wobei es sich beim Schülerverzeichnis wirklich handelt ist auch ohne anmeldung herauszufinden. Wenn man nur mal danach googelt findet man genügend Informationen.

Warum das Schülerverzeichnis fast jeden anzieht habe ich auch nicht ganz begriffen, da das Konzept nicht wirklich umwerfend ist. Ich denke auch, dass sich das ganze einfach nur dadurch verkettet, weil jeder dort angemeldet ist und dies eine Art Gruppenzwang auslößt. Im Grunde ist Schülervz aber auch nur eine ganz normale Seite wie jede andere, die durch Werbung Geld einnehmen will, nur dass hierbei dieser Gedanke sehr gut umgesetzt wurde und eine riesige Masse an potentiellen Abnehmern für die Produkte verkehrt.

» Haufenjoe » Beiträge: 272 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Als Lehrer oder Elternteil kann man sich ganz einfach dort anmelden. Ich bin mir soger sicher, dass sehr viele Lehrer SchuelerVZ haben. Wer als Schueler zu viele Informationen von sich preisgibt is meines erachtens selber Schuld, denn jeder weiß, dass SchuelerVZ öffentlich ist. Teilweise ist soger bekannt, dass sich manche nach einer Bewerbung im SchuelerVZ einloggen und bei den Gruppen oder Bildern nachprüfen wie der oder die jenige so drauf ist.

Warum es soviele anzieht ist sehr unterschiedlich. Manche haben einfach nur Angst, dass über sie gelästert wierd, durch Gruppen, Bilder oder Kommentare, da ja jeder SchuelerVZ hat. Manche allerdings haben es wirklich nur aus "Gruppenzwang", denn sehr viele haben es und wer will schon als einziges aus der Klasse kein SchuelerVZ haben.

» Megoon » Beiträge: 8 » Talkpoints: 0,02 »


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