Nachhilfeorganisiationen oft in Sektenhand?

vom 24.03.2014, 14:42 Uhr

Auf der Suche nach Nachhilfe für das Kind meiner Freundin, bin ich auch auf erschreckende Berichte gestoßen. Angeblich sollen einige Nachhilfeorganisationen oft in Sektenhand sein. Unter anderem habe ich diesen Artikel gefunden klick und auch diesen hier klick

Was sagt ihr zu solchen Mitteilungen? Stößt es euch ab mit eurem Kind zu so einer Organisation zu gehen, aus Angst, dass es dann in Sektenhand ist? Gerade labile Leute und auch schon Kinder, die in der Schule Schwierigkeiten haben sind ja gute Opfer. Wie sollte man einer Organisation für Nachhilfe entgegentreten? Habt ihr euch darüber schon Gedanken gemacht? Wie kann man sicher sein, dass man das Kind nicht in eine Sekte drängt?

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe auch schon gehört, dass manche Nachhilfeangebote aus fragwürdigen Kreisen kommen. Da gibt es, wie beschrieben, Sekten, die Nachhilfe anbieten, manchmal aber auch politische Gruppierungen, z.B. aus dem rechten Spektrum, die entsprechende Angebote machen. Da muss man natürlich höllisch aufpassen und sein Kind auf keinen Fall hinschicken.

Die allermeisten und bekannten Nachhilfeinstitute aus der Werbung sind aber rein kommerzielle, ohne irgendeine Ideologie im Hintergrund. Zu diesen Instituten kann man sein Kind ruhigen Gewissens schicken. Dafür sind das in der Regel auch die teureren, da sie schließlich Geld verdienen wollen und einen nicht zu irgendeiner Gruppierung locken oder bekehren wollen.

Viele Eltern nehmen ja Nachhilfelehrer in Anspruch, die nach hause kommen (z.B. Schüler, Studenten, Rentner etc.). Das läuft zwar meistens schwarz, aber man kann sich zumindest den Lehrer gezielt aussuchen und beobachten, wie das Kind mit der Hilfe klar kommt. Sollte es nicht passen, kann man sich ja ganz unkompliziert einen neuen Nachhilfelehrer suchen.

Am besten fragt man, bei der Suche nach einer geeigneten Nachhilfe, bei Freunden und Bekannten nach, denn nach meiner Erfahrung läuft das meiste über Mund zu Mund Propaganda. Man kann auch die Lehrer der eigenen Kinder fragen. Die dürfen zwar offiziell kein Angebot empfehlen, da sie zu Neutralität verpflichtet sind, von fragwürdigen und gefährlichen Instituten würden sie aber auf jeden Fall abraten. Außerdem können sie ja auch unter der Hand und inoffiziell Nachhilfelehrer und Nachhilfeeinrichtungen im Gespräch ansprechen, mit denen Schüler bereits gute Erfahrungen gemacht haben.

» Jack R » Beiträge: 1229 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Vorstellen kann ich es mir, dass insbesondere Scientology auf diesem Weg Mitglieder anzuwerben versucht. Meine Erfahrungen mit Nachhilfeinstituten waren aber lediglich, dass sie total ineffizient und überteuert sind. So kostet ein Gruppenunterricht, der eigentlich nur den Namen „Hausaufgabenbetreuung“ verdient und bis zu fünf Teilnehmer hat, teils über 20€ pro Zeitstunde. Meiner Meinung nach macht man mit Abiturienten oder Studenten wenig falsch. Im schlimmsten Fall jagt man sie nach der dritten Prüfung / Klausur zum Teufel und schnappt sich den nächsten.

» Rabat » Beiträge: 302 » Talkpoints: 1,76 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das ist mir schon seit vielen Jahren bekannt, dass die Scientologen auch auf diesem Nachhilfemarkt tätig sind. Ich weiß leider nicht mehr, wo ich das mal gelesen hatte. Diese Organisation versteht es wunderbar, Menschen und auch Jugendliche für sich zu gewinnen. Eine der besten Möglichkeiten ist der Nachhilfeunterricht. Kaum ein Schüler kann im Laufe des Schullebens von sich behaupten, noch nie Nachhilfe gehabt zu haben. So ist hier ein immerwährender Nachschub an Menschen für diese Sekte, die beeinflusst werden können, ohne es zu merken. Denn hier wird mit äußerster Raffinesse vorgegangen, um zukünftige Mitglieder zu werben. Anfangs hört es sich auch immer ganz interessant und toll an.

Die Eltern sollten schon mehrmals hinsehen, wem sie ihr Kind anvertrauen für Nachhilfeunterricht. Am einfachsten ist es sicherlich, einen Nachhilfeunterricht zu Hause zu gestalten mit älteren, guten Schülern oder Studenten.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Die meisten Nachhilfeorganisationen sind nicht in Sektenhand. Aber man muss sich natürlich vorher informieren. Nicht nur Scientology, sondern auch islamistische Organisationen sind hier auf dem Markt vertreten.

Es ist eh am besten, wenn man sich einen privaten Lehrer, etwa einen Studenten, einen pensionierten Lehrer oder eine Lehrerin in Mutterschutz besorgt. Die sind wesentlich billiger und meist besser als Nachhilfeinstitute, die ihren Lehrern nur sehr wenig zahlen, aber von den Eltern viel nehmen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich habe selbst eine Weile bei zwei namhaften Nachhilfeinstituten gearbeitet, die es in Deutschland schon lange gibt. In meinen Arbeitsverträgen musste ich unter anderem auch die Klausel unterschreiben, dass ich nicht nach den Methoden des Gründers von Scientology mit den Kindern arbeiten werde. Für mich war das im ersten Moment irritierend, denn mit Scientology habe ich noch nichts zu tun gehabt.

Aber wenn solche Institute solche Klauseln in ihren Arbeitsverträge aufnehmen, dann scheint das im Umkehrschluss schon zu heißen, dass es da mitunter auch Probleme gibt. Ansonsten würde sich ja keiner darum kümmern, so etwas aufzusetzen und vertraglich fest zu halten.

Man sollte sich sicherlich informieren, in wessen Hände man sein Kind gibt, damit man an keinen Falschen gerät. Aber vor übertriebener Panikmache würde ich jetzt auch absehen wollen. Es gibt in jeder Branche Firmen, die seriös sind und ebenso schwarze Schafe.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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