Was kann man im Bereich Sport studieren?

vom 18.09.2012, 21:06 Uhr

Ich bin ein sehr sportbegeisterter Mensch. Ich beschäftige mich jeden Tag mit Sport und habe auch jeden Tag Training. Egal ob es normales Fußballtraining ist, Torwarttraining oder Krafttraining, ich genieße es und liebe es einfach Sport zu machen. Es ist einfach etwas, was mir sehr viel Spaß macht und ich möchte auch immer mit Sport etwas zu tun haben.

Momentan mache ich mein Abitur und ich werde in zwei Jahren mit dem Abitur fertig sein. Dann möchte ich natürlich, wenn nichts dazwischen kommt, studieren und bin auch schon davon überzeugt, dass es etwas mit Sport zu tun haben soll. Allerdings bin ich mir noch nicht sicher, in welche Richtung es gehen soll. Es gibt ja ganz schön viele Unterthemen was den Sport betrifft und was man studieren kann. Ich weiß, dass es Sportmanagement, Sportarzt und Sportlehrer gibt. Allerdings weiß ich noch nicht, was man für diese Sachen für Qualifikationen braucht und was genau die Aufgaben sind. Was kann man den noch alles im Bereich Sport studieren? Was würdet ihr mir denn empfehlen? Habt ihr vielleicht auch etwas im Bereich Sport studiert oder habt ihr es noch vor?

Benutzeravatar

» petertreter » Beiträge: 1437 » Talkpoints: -2,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



In erster Linie kannst du natürlich Sport auf Lehramt studieren. Selbst dafür musst du aber einen Test absolvieren, sonst bekommst du keine Zulassung zum Studium. Wenn man auf Lehramt studiert, kann man natürlich sehen, mit was man das noch kombinieren kann (mit welchem Fach) und ob man das für die Grundschullehramt machen will, Regelschule oder Gymnasium. Da hat man schon ein bisschen Spielraum. Und gut ist, dass du eben Kindern was beibringen kannst.

Ansonsten kann man auch Sportwissenschaften studieren. Hier kann man die Praxis mit der Theorie kombinieren. Soll heißen, man kann Sport machen und forschen. Ich kenne einige Sportwissenschaftler, welche dann aber auch an Schulen und Kindergärten landen. Andere forschen wirklich, schreiben dann ein Buch. Am besten ist es, wenn man sich auf eine Sportart spezialisiert, wenn man dann fertig ist und da vielleicht eine eigene Sportgruppe hat. Ich denke, zukunftstechnisch gesehen werden es Lehrer wohl am besten haben. Ansonsten bist du vielleicht irgendwann Dr. der Sportwissenschaften, hast aber trotzdem keinen Job. Daran sollte man vielleicht auch denken. Und nicht jeder schafft es, Professor zu werden und die Stellen sind logischerweise begrenzt.

Benutzeravatar

» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Nun ja, du würdest dich wundern, wie viele verschiedene Berufe im Bereich Sport es gibt. Dafür benötigt man, wie du schon festgestellt hast, die unterschiedlichsten Qualifikationen und Abschlüsse, aber nicht alle führen zu einem unterschiedlichen Ergebnis. Ich versuche im Folgenden mal, dir das, was ich zu dem Thema weiß, ein bisschen genauer darzustellen (ich war mal Leistungssportlerin und wollte demnach auch "immer was mit Sport machen". Die Karriere, sofern man sie so nennen mag, ist vorbei, und so ernüchternd sind dann auch meine Wünsche in eine etwas andere Richtung gegangen. Aber soviel dazu, es geht hier ja um dich, aber nur dass du weißt, ich habe mich damals sehr darüber informiert).

Das, was mir jetzt so spontan einfällt, wäre: Sportwissenschaft im klassischen Sinne. Das studierst du ganz normal an einer Universität, bekannt ist da natürlich in erster Linie die Deutsche Sporthochschule in Köln. Hier braucht man (soweit ich weiß wie für jeden Studiengang an besagter Hochschule) einen Aufnahmetest und auch entsprechende Noten, die dürften aber machbar sein. Auch an anderen Unis benötigt man einen Aufnahmetest, die wollen ja sicher sein, dass auch die Praxis später möglich wird. In Köln ist er heftig, 30 Aufgaben sind meines Wissens nach zu bewältigen. An anderen Unis ist das u U etwas leichter. Auch in diese Richtung fällt ein Sportstudiengang in München, der sich aber mehr mit der Theorie und Bewegungslehre befasst, da musst du mal googlen. Arbeiten kann man da später im wissenschaftlichen Bereich, oder man lässt sich in Lehramt umbilden. Wie du sicher weißt, Sport auf Lehramt geht immer, aber das scheint nicht deine Richtung zu sein.

Dann gäbe es auch noch gesundheitsorientiertere Sportstudiengänge, so zum Beispiel "Bewegung und Gesundheit" in Gießen. Auch unter Sporttherapie findet sich da einiges. Man arbeitet später als Sporttherapeut, das ist dem Fitnesstraining nahe (das ja nicht studiert wird! Aber man kann als studierter Sportwissenschaftler natürlich auch als Fitnesstrainer arbeiten), aber der Fokus liegt deutlich auf der Therapie, dafür sind die Jobchancen und das Gehalt evtl etwas besser als in der klassischen Mukkibude. Auch zu erwähnen wären gewissen ernährungsbezogene Studiengänge, aber die haben nicht ausschließlich mit Sport zu tun (Ökotrophologie, Ernährungswissenschaften,...).

Das von dir erwähnte Sportmanagement gibt es auch an vielen Unis, da ist der BWL Anteil höher und es geht mehr um eine Mischung aus Organisation und Eventmanagement. Hier kann man in die Industrie gehen oder ins Marketing. Auch mit Medien gibt es Sportstudiengänge, die sind aber eher speziell und ob das so gefragt ist, ich weiß ja nicht. Darüber müsstest du dich gesondert informieren.

Auch aufgeführt hast du den "Sportarzt". Ich als angehende Medizinerin muss sagen, es ist eben genau das. Man studiert hierfür Medizin (6 Jahre, ein fies hoher Abischnitt vorausgesetzt), danach kommt der Facharzt (meist ist es Orthopädie oder Allgemeinmedizin) und dann setzt man eine Weiterbildung in der Sportmedizin drauf. Ein langer Weg bis dahin, aber ich finde, es lohnt sich, denn das ist das Ziel, das ich mir ausgeguckt habe. Wenn du also bereit bist, hart zu arbeiten (auch in der Schule fürs Abi), dann ist das eine prima Möglichkeit, eventuell später einmal Sportler zu betreuen.

Es gibt noch so viele andere Möglichkeiten, das sind aber eher Feinheiten. Man kann gesondert Sport mit alten oder sehr jungen Menschen betreiben, mit Behinderten, an Sonderschulen. Man kann Sport studieren und "einfach" Trainer werden, wenn man eine Affinität zu einer Sportart hat. Und und und. Ein gigantisches Feld mit unzähligen Möglichkeiten.

Das birgt natürlich einige Risiken, die will ich trotz meines langen Beitrags auch nochmal ansprechen. Denn gerade weil es so ein großes Feld ist, und weil es so toll ist und sich viele dafür begeistern, studieren eben auch viele darin. Es gibt unzählige reine Sportstudiengänge an deutschen Unis. Dadurch werden viele Bewerber genommen, teilweise mit NCs um die 3,5. Kann also praktisch jeder sportliche Mensch studieren. Und es gibt viele Abgänger. Sehr viele. Und gerade Wissenschaftler werden selten gesucht, die "enden" dann im Fitnessstudio, völlig unterbezahlt für Akademiker. Vielversprechendstes Feld ist hier die Sporttherapie, sehr zukunftsweisend.

Puh, das war ein langer Beitrag diesmal. Du siehst, mich begeistert das Thema und ich freue mich, wenn andere sich begeistern. Ich glaube, wenn man sich die richtige Spezialisierung aussucht, kann man mit Sport nichts falsch machen, auch, wenn viele etwas anderes sagen. Die Richtung machts. Falls du noch Fragen hast, kannst du mich gern kontaktieren oder einfach hier fragen. Außerdem schau dich doch mal auf der Seite der Dt Sporthochschule Köln um. Die bieten fast jedes Spektrum (ich will aber keine Werbung machen, hätte selbst nicht da studiert, ist aber nunmal faktisch die erste Adresse für Sport in Deutschland). Und nicht zuletzt: Streng dich in der Schule an, du weißt nie, wozu dus brauchst. Bis einem Jahr vorm Abi hätte ich nie gedacht, Medizin studieren zu wollen. Dann musste ich ordentlich klotzen. Und jetzt hats geklappt.

Benutzeravatar

» Askyneedsclouds » Beiträge: 221 » Talkpoints: 58,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^