Gibt es bei euch in der Schule auch "Gammelfächer"

vom 09.05.2012, 20:34 Uhr

Und wieder einmal richtet sich eine Frage von mir an alle Schüler unter uns und dieses mal auch wirklich nur Schüler: Und zwar frage ich mich, ob es bei euch eigentlich auch Lehrer gibt, welche den Stoff nur so langweilig rüberbringen, sodass am Ende mehr als die Hälfte der Schüler am Spielen mit ihren Smartphones ist oder schon fast die Schäfchen zählt, weil die Stunde einfach stinklangweilig ist.

Bei uns ist es nämlich so, dass unsere Religionslehrerin den ganzen Unterricht so langsam und langweilig gestaltet, dass die Lust am Zuhören schon nach wenigen Minuten vergeht und man den Rest der Stunde eigentlich überhaupt nicht mehr bei der Sache ist, sondern lieber eine Runde auf Talkteria schaut, was denn hier so los ist, anstatt versucht, zuzuhören, das Gesagte aber sowieso nur in das eine Ohr rein und aus dem anderen Ohr wieder rausgeht. Unsere Religionslehrerin hat leider nie etwas besseres zu tun, als die ganze Stunde wirklich ununterbrochen zu reden. Sie bringt die Schüler nicht mit in den Unterricht ein, nutzt keine modernen Medien und hat so eine einschläfernde Stimme, dass man eigentlich gar nicht vernünftig zuhören kann.

Um es klar zu stellen: Ich bin kein Schüler, der nie am Unterricht teilnimmt, sondern lieber verschwiegen in einer Ecke sitzt und alle Stunden einfach so durchlaufen lässt und abgammelt. In den meisten Fächern bringe ich mich sehr oft mündlich ein, in Religion verhindert unsere Lehrerin dies aber wirklich schon geradezu. Obwohl sich also nie ein Schüler in den Unterricht einbringt und auch nicht zum Stift greift, um etwas mitzuschreiben bekommt trotzdem irgendwie jeder Schüler eine 1 oder eine 2 um Test, ohne wirklich etwas zum Thema zu wissen.

Gibt es solche Lehrer oder Fächer bei euch auch? Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Ich denke, wenn ich die Lehrerin darauf ansprechen würde, wäre sie nicht gerade glücklich, da sie den Unterricht nun schon seit 3 Jahren gleich gestaltet. Sollte sie es nicht eigentlich mitbekommen, wenn niemand aufpasst und den Unterricht entsprechend umstrukturieren?

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» delpiero224 » Beiträge: 1378 » Talkpoints: 4,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Zu deinem Problem mit dem Religionsunterricht: Lächel deiner Lehrerin zu und sammel einfach deine Note ein. Wenn du in der Sekundarstufe 1 bist, nutz den langweiligen Unterricht für Hausaufgaben. Bist du in der Oberstufe, gilt das selbe, schließlich kann Religionsunterricht sowieso kein Prüfungsfach sein. Lehrer können die Kritik an ihrem Unterricht ungesund aufnehmen und dir das Resultat auf dein Zeugnis spucken. Deshalb einfach die Zeit so gut wie möglich nutzen und einen guten Eindruck schinden.

Wir hatten damals auch einen Physiklehrer, dessen Unterricht komplett unverständlich und langweilig war. Wir haben einfach das Tafelbild abgelesen, über seine Witze gelacht und uns wie wild zum vorlesen von Texten gemeldet, was uns die entsprechend gute Note einbrachte. Man muss nur wissen wie man diese langweiligen Fächer für seine Interessen nutzen kann, ohne dabei schlecht wegzukommen.

» Viktor » Beiträge: 26 » Talkpoints: 9,65 »


80% meiner Ausbildung zur Gesundheits-und Krankenpflegerin (Krankenschwester) war Gammelunterricht. Ich muss es so dramatisch sagen. Unsere Schule steht super in der Öffentlichkeit da, nahezu alle Abgänger kommen laut Statistik irgendwo unter, aber keiner weiß, wie sinnlos die meisten Fächer bzw. der meiste Unterricht sind/ist, weil wir so eine große Bandbreite an Stationen haben und jeder Schüler schon so viel in der Praxis gesehen hat, dass einfach jeder nur denkt: viel Praxis ist gleich Spitzenschüler. Stimmt sicherlich irgendwo, aber Wissen sollte man nicht ganz meiden in dem Beruf.

Mein Gott, gerade unser sogenannter Praxisunterricht war einfach für den Ofen gemacht. Dauernd nur Rollenspiele, alles Wichtige so knapp gehalten wie möglich, laufend sinnlose Gruppenarbeiten zu geringfügigen Themen, das war für die Tonne. Wenn es hieß: Montag haben wir Praxisunterricht (da wird die Theorie zum praktischen Geschehen gelehrt :lol: ), dann hieß das: drei Tage Wochenende.

In den anderen Fächen war es ähnlich, laufend Power Point Präsentationen, 100 mal über Hypertonie gesprochen und alles Wichtige über Medikamente und Krankheiten wurde irgendwie permanent an den Rand gedrängt. Ich kam mir dort vor wie auf der Waldorfschule, völlig unterfordert. Und ich muss gestehen, dass ich relativ häufig krank gemacht habe deshalb. Es war einfach ganz egal, ob ich in die Schule gegangen bin oder nicht, verpasst hat man ohnehin nichts oder nur sehr wenig. Die Ausbildung war einfach "das große Gammeln", obwohl das hätte nicht so sein dürfen.

Bei unserer Klassenlehrerin in Anatomie/Physiologie bin ich das erste Mal in meiner 12jährigen Schullaufbahn bis dahin eingeschlafen. Obwohl es kaum relevant für uns als erstmal Nicht-Fachschwestern ist, mussten wir uns Stunden lang anhören, wie EKG's funktionieren. Da hat es mir einfach die Augen zugeleiert. Als ich nach Minuten wieder aufwachte, war ich erstmal ganz erschrocken, aber dann auch wieder beruhigt, weil hinter mir geschnarcht wurde, weil in den anderen Reihen die Leute zumindest mit dem Kopf nach unten auf der Bank lagen und die Lehrerin hat es nicht gestört. Es war die meiste zeit einfach unfassbar langweilig. Ich will das nie wieder haben.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich verstehe nicht warum du die Frage nur an Schüler, und zwar ausschließlich an Schüler stellst. Denn schließlich waren wir doch alle mal in der Schule und hatten interessante Fächer, aber auch sehr langweilige. In diesen Stunden habe ich oft heimlich Hausaufgaben gemacht, war immer noch besser, als nur herum zu gammeln. Ab und zu hab ich mal aufgezeigt wegen der Note, und auch die Tests ganz gut abgeschlossen. Aber der Unterricht war einfach nur zum einschlafen. Bei mir waren es damals die Fächer, Chemie, Physik und Religion. Die Lehrer haben es auch nie mitbekommen, wenn wir uns mit anderen Dingen beschäftigt waren, da sie meistens mit dem Rücken zur Klasse standen und irgend etwas an die Tafel geschrieben haben.

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» Wennie4 » Beiträge: 1754 » Talkpoints: 6,72 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Früher war Musik unser absolutes Gammelfach. Mein Musiklehrer konnte sich einfach nicht durchsetzen und ließ meistens irgendeinen Film laufen oder klimperte uns etwas auf dem Klavier vor. Wenn wir immer anwesend waren und nicht störten, war uns die Eins im Zeugnis sowieso sicher. Wer regelmäßig negativ auffiel, indem er sich zum Beispiel zu laut mit dem Nachbarn unterhielt oder irgendwelchen Blödsinn anstellte, bekam "nur" eine Zwei. Wer regelmäßig schwänzte, dem drohte sogar eine Drei oder gar eine Vier.

So spielten die meisten mit ihren Smartphones rum, machten schnell Hausaufgaben für die nächsten Stunden oder brachten sich etwas zu lesen mit. Diejenigen, die überhaupt keinen Wert auf ihr Zeugnis legten, kamen einfach gar nicht. Das klingt zwar sehr entspannt, war aber ziemlich anstrengend, weil die Zeit einfach nicht vorbeiging und man eben nur abgammelte.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich glaube, die von dir beschrieben Situation kennt wohl jeder Schüler! Zumindest hat jeder mal etwas derartiges erlebt, da bin ich mir ziemlich sicher! Ich gehe momentan nicht mehr zur Schule, da ich nur noch eine Abiturprüfung habe, bis ich mein Abi dann endlich in der Tasche hab' :). Dennoch kann ich ebenfalls etwas zu deinem Thema beitragen, da mir das Verhalten deiner Religionslehrerin so bekannt von meinem Religionslehrer vorkommt!

Ich hatte diesen Lehrer nun insgesamt drei Jahre lang (Klasse 11-13) ausschließlich als Religionslehrer, der Unterricht wurde allerdings paar Wochen lang von mehreren Referendaren geführt. Zu seinem Unterricht ist zu sagen, dass er die Jahre lang relativ eintönig verlief und wirklich alle Schüler so was von desinteressiert da saßen und man wirklich oft zu faul war, den Finger zu heben. Denn das, was gefragt wurde, war nun wirklich nicht schwierig, es ging auch vielmehr um die eigene Meinung, aber mit Relilehrern zu diskutieren, bringt bekanntlich ja nicht allzu viel. So war es jedenfalls bei uns. Unser Lehrer behielt immer seine konservative, eigene Ansicht bei und hat uns jedes Mal versucht, vom Glauben zu überzeugen.

Was ich persönlich auch noch furchtbar fand, waren die Gruppenarbeiten, die sehr oft stattfanden und zudem sehr kindlich gestaltet waren. Kennt ihr beispielsweise die Form des Schreibgesprächs? Man soll über ein bestimmtes Thema diskutieren, ohne dabei etwas zu sagen. Man schreibt all seine Gedanken nacheinander auf ein Plakat, sodass hieraus ein schriftliches Gespräch entsteht. Ich finde so was einfach nur sinnlos, da man sich nicht sofort auf das "Gesagte" beziehen kann. Die meisten fanden es ebenfalls kindisch, da sowieso keine gehaltvollen Antworten gegeben wurden und wir die Plakate meist für zusammenhanglose Zeichnungen benutzten. :D

Alles in allem ging es mir die drei Jahre lang genau so wie mit dir und deiner Religionslehrerin! Ich muss dazu noch sagen, dass ich noch nie von einem moderneren, eventuell jüngeren Reli Lehrer unterrichtet wurde und daher möglicherweise eine gewisse Distanz gegenüber Religionslehrern habe, da ich einfach nur von langweiligen Lehrern unterrichtet wurde, die ihren Unterricht immer auf die gleiche Art und Weise gestaltet haben. Ob ihr Schüler eure Lehrerin tatsächlich darauf ansprechen sollt, kann ich nicht sagen, da ich dies auf jeden Fall von ihr als Person abhängig machen würde. Wenn ihr das Gefühl habt, sie könnte bereit sein, sich auf neue Unterrichtsmethoden einzulassen, würde ich es wagen, sie auf ihren langweiligen Unterricht hinzuweisen. Ich kann mir aber genauso gut vorstellen, dass viele Lehrer es sich nicht gefallen lassen, sich etwas vorschreiben zu lassen.

» Cookie28 » Beiträge: 432 » Talkpoints: 7,49 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Jeder Lehrer ist individuell und hat seine eigene Art und Weise, wie er ein Unterricht durchführt, so sollte es meiner Ansicht auch bleiben, da man ja sonst in jedem Fach nur gleich unterrichtet wird und man sich zu tote langweilt. 8 Stunden lang eine gleiche Methode des Unterrichts zu erleben, würde wirklich schrecklich sein.

Natürlich gibt es auch bei mir diese sogenannten Gammelfächer, wo ich mir wirklich denke, was ich wirklich dort im Unterricht suche. Bei mir gehört sogar ein Leistungskurs darunter, was mich wirklich am meisten schockiert. Der Unterricht ist wirklich so gestaltet, dass wir unser Buch aufschlagen dürfen, etwas durchlesen dürfen und 2 Stunden einfach nur Aufgaben aus dem Buch erledigen und dies geht mittlerweile seit 2 Jahren so. Es ist wirklich langweilig und es gibt überhaupt keine Abwechslung. Die größte Abwechslung ist nicht einmal die Klausur, da dort meistens gleiche Aufgaben aus dem Buch dran kommen, was wirklich inkompetent ist. Macht es uns natürlich leichter, aber so langweiligen wir uns wirklich jede Stunde.

Auch Religion ist ein Fach, wo ich aus dem Langweilen nicht mehr heraus komme. Es gibt jede Woche in den 2 Stunden ständig Arbeitsblätter nach Arbeitsblätter und es wird immer das Gleiche gemacht. Gelesen - Kernaussagen heraus geschrieben - mit dem Lehrer darüber diskutiert und zu guter Letzt die wichtigsten Kernaussagen an der Tafel zusammengefasst. Dies ist wirklich jedes Mal so, sodass es wirklich anstrengend ist, sich in diesen Fächern noch zu konzentrieren, da es einfach total langweilig wird.

Was verstehe ich unter einen guten Unterricht? Es ist natürlich klar, dass man nicht immer etwas machen kann, was Spaß macht. Doch könnte man seinen Unterricht etwas abwechslungsreicher gestalten. Manchmal reicht es schon, wenn man anstatt des Buches mal Arbeitsblätter mitbringt oder man bisschen Teamarbeit durchführt oder einfach mal einen mündlichen Tag einschiebt. Es muss nicht immer öde das Gleiche sein, es gibt so viele Möglichkeiten, doch sind die meisten Lehrer zu inkompetent, um auf diese Ideen zu kommen. Ein Grund mehr, weshalb ich später alles besser machen möchte, indem ich ein bisschen abwechslungsreicheren und spannenderen Unterricht versuche durchzuführen.

Es ist aber wichtig, dass man die Lehrer darauf anspricht. Wir sprechen unsere Lehrer auch ständig darauf an, da diese über Verbesserungsratschläge immer super zufrieden sind. Sie nehmen es dir nicht Übel, vor allem dann nicht, wenn jemand mit dem Lehrer redet, der wirklich gut im Unterricht ist. Dieser würde nie schlecht dar stehen. Lehrer sind auch nur Menschen und brauchen manchmal ein paar Tipps, was sie eventuell besser machen könnten. Sie werden sich dann auch den Kopf darüber zu Hause zerbrechen und einiges besser machen. Zwar hält dies meistens nur 1-2 Wochen, bis sie dann in das alte Schema zurück fallen, aber immerhin hatte man dann für ein paar Wochen erst einmal abwechslung. Halten alle Schüler den Mund und niemand sagt was, so wird alles so bleiben, wie es ist.

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» Dennus » Beiträge: 1263 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich glaube jeder Schüler war schon einmal in deiner Situation. Bei manchen Lehrern fragt man sich einfach, ob ein anderer Beruf nicht doch besser gewesen wäre. Aber nun gut, jedem das seine.

Ich selbst hatte auch schon so ein 'Gammelfach', was ausgerechnet mein Leistungskurs war. Okay, ich muss gestehen, dass ich Erdkunde auch in dem Wissen gewählt habe, dass es zwei ruhige, angenehme Jahre werden. Erdkunde ist verschrien dafür, dass du einfach nichts wissen musst und folglich auch nicht lernen musst. Unser Lehrer ist wiederum bekannt dafür, dass er sehr gemütlich ist. Sehr. Der Unterricht verlief schließlich auch wie gedacht ab: Der Lehrer versuchte oft vorne mit Witzen unsere Aufmerksamkeit zu kriegen, scheiterte dann jedoch des öfteren an unserer 'Für-Erdkunde-Muss-Man-Nichts-Tun'-Einstellung. Ab und zu muss ich allerdings sagen, dass der Unterricht auch mal lief. Und im Endeffekt brauchten wir wirklich nichts zu wissen.

Trotzdem wurde die Situation dann irgendwann ziemlich unangenehm. Wenn der Lehrer mal wirklich keine Lust hatte, benahm er sich auch so. Nach ein paar Versuchen uns zu unterrichten, setzte er sich hin und beschäftigte sich mit irgendetwas. Wir Schüler passten uns folglich an: Die Handys wurden rausgeholt, Gespräche hallten durch den Raum, es wurde rumgekritzelt und so weiter, bis es schellte und wir gingen. Tja Problem war nur, dass bei der mündlichen Notenbekanntgabe dann uns einer leichter Schock bevorstand. Blöderweise war Erdkunde ja unser LK und dort eine 4 oder schlimmer im Mündlichen zu haben, war natürlich nicht so schön. Wir haben dann mehrere Gespräche mit unserem Lehrer geführt, aber im Endeffekt gab es keine unglaublich Verbesserungen. Irgendwie sind wir am Ende dann doch alle ganz gut weg gekommen.

Also ich kann nicht sagen, dass es unbedingt hilft mit den Lehrern zu reden. Je nachdem was du für Noten anstrebst und schließlich bekommst, kannst du natürlich versuchen dich zu beschweren. Allerdings kommt das natürlich meistens nicht so gut. Die doofe Zwickmühle von uns Schülern. Aber auch mal ganz ehrlich: Solche Stunden haben mir persönlich zwischen durch sehr gut getan. Zwischen all den stressigen Schulstunden auch einfach mal zurückzulehnen tat einfach gut! Nur auf Dauer kann ich mir das auch nur als äußerst langweilig und folglich anstrengend vorstellen. Ich glaube, dass das einfach zu dem Schülerdasein gehört. Sprich vielleicht mal wirklich mit der Lehrerin. Vielleicht ändert sich was. Sonst steh darüber. Religion ist eh ein lausiges Fach. :lol:

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» Toniia » Beiträge: 131 » Talkpoints: 13,99 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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