Für Missgeschick des Kindes entschuldigen?

vom 19.03.2011, 23:33 Uhr

Wie bereits in dem Thema Einkaufen mit krändelndem Kind? beschrieben, arbeitet Frau A. in einem Kaufhaus. Dort war eine Mutter mit ihrem kranken Kind einkaufen. Das Kind hat sich in eine ruhige Ecke gesetzt und hat auf ihre Mutter gewartet. Mit der Zeit ging es ihr immer schlechter und irgendwann musste sich das Mädchen mehrmals übergeben. Frau A. konnte mit dem Mädchen nicht an die frische Luft, da der nächste Ausgang zu weit weg war, um dem Mädchen den Weg in diesem Zustand zuzumuten.

Nachdem sich das Mädchen übergeben hatte, nahm sie die Mutter mit und verließ ohne Kommentar dazu den Laden eilig. Natürlich ist es nicht schön wenn sich das Mädchen übergeben muss, allerdings hätte Frau A. zumindest eine Entschuldigung erwartet und nachdem sie schon Putzsachen geholt hatte, erwartete sie, dass die Mutter das Übel auf wegmachen würde. Die Mutter des Mädchen hat den Boden nicht aufgewischt. Frau A. konnte es auch nicht tun, weil sie sich direkt auch unwohl gefühlt hätte. Der Bereich wurde dann abgesperrt und eine Putzfrau in das Kaufhaus bestellt.

Wie würdet ihr als Elternteil reagieren? Einerseits kann ich persönlich die Mutter natürlich verstehen, dass sie ihr Kind schnell an die frische Luft bringen möchte, anderseits hätte sie sich zumindest für die Unannehmlichkeiten entschuldigen können. Wäre es zumutbar gewesen, dass die Mutter den Boden aufwischt, so dass zumindest keiner der Kunden darauf schauen muss?

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» beere » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 0,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Kannst du dir vorstellen, wie sich eine Mutter in dem Moment fühlt? Sicher erwartet man eine Entschuldigung und ich würde es auch wahrscheinlich machen, wenn ich den Kopf dafür hätte. Wer weiß, was in dem Kopf der Mutter vorgegangen ist. Dass man dann auch noch denkt, dass die Mutter das wegputzen soll, finde ich schon ein wenig komisch. Denn ich denke, dass die Mutter dafür absolut keinen Kopf hatte und wenn das Kind sich mehrfach übergeben musste, warum hat man dem Kind nicht eine Plastiktüte gegeben, die im Kaufhaus ja wohl dagewesen sein müsste.

Ich hätte wahrscheinlich auch mein Kind ganz schnell geschnappt und wäre so schnell es geht an die Luft gegangen. man kann in so einer Situation nicht verlangen, dass man als Mutter höflich ist und nachdenkt, was man gerade machen sollte, damit die Leute auch nicht schlecht über einen reden.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Diamante hat geschrieben: Denn ich denke, dass die Mutter dafür absolut keinen Kopf hatte und wenn das Kind sich mehrfach übergeben musste, warum hat man dem Kind nicht eine Plastiktüte gegeben, die im Kaufhaus ja wohl dagewesen sein müsste.


Ich denke Frau A. wollte das Kind nicht auch noch alleine lassen "nur" um eine Plastiktüte zu holen. Natürlich ist es schlimm, wenn sich das Mädchen auf den Boden übergibt, ich persönlich würde es aber schlimmer finden, dieses Kind dann auch nochmal alleine zu lassen, nur um so etwas zu verhindern.

Diamante hat geschrieben:
Kannst du dir vorstellen, wie sich eine Mutter in dem Moment fühlt?


Nein ehrlich gesagt nicht, da bei uns zwar ein äußerst toller Junge wohnt, ich aber nicht die Mutter bin. Ich kann es zwar in soweit nachvollziehen, dass die Mutter wirklich mit ihrem Kind an die Luft möchte, zumindest in der Theorie aber würde ich mich wirklich dafür Entschuldigen, da es mir zwar nicht direkt peinlich, aber zumindest unangenehm wäre. Die Mutter war ja darüber aufgeklärt, dass es dem Kind nicht gut geht, sonst hätte sie dies Frau A. nicht mitteilen können. Wenn Frau A. ihren Konsum schon in gewisser Weise über die Gesundheit ihres Kindes stellt, könnte man meiner Meinung nach auch eine Entschuldigung erwarten. Da es in dem Kaufhaus keine Lebensmittel, Drogerieartikel (Toilettenpapier zum Beispiel) oder Medikamente gibt unterstelle ich dies der Mutter einfach.

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» beere » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 0,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich hätte auch in erster Linie das Kind geschnappt und an die frische Luft geführt. Im Flug hätte ich mich wohl auch noch entschuldigt, aber in erster Linie hätte ich mich um das Kind gekümmert. Wenn es sich draußen gut erholt hätte, wäre ich wohl schon wieder zurück gegangen, aber sonst hätte ich wohl auch in erster Linie geschaut, dass ich schnell nach Hause komme.

Man kann das Kind ja wohl auch nicht alleine an der frischen Luft lassen. Wenn ich mit Kind noch einmal in das Geschäft zurück gehe um das Missgeschick zu beseitigen, wäre die Chance durchaus groß, dass sich das Kind noch einmal übergibt und das ist dann wohl ja auch nicht im Sinne der Vorstellung. Unangenehm wäre mir die Situation aber natürlich schon, auch wenn keiner wirklich etwas dafür kann, wenn sich ein Kind in einem Kaufhaus übergibt.

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» tournesol » Beiträge: 7749 » Talkpoints: 66,19 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe noch keine eigenen Kinder und vielleicht bin ich deswegen auch nicht berechtigt, solche Mütter zu kritisieren, aber ich finde das Verhalten so an sich nicht wirklich in Ordnung. Zum einen ist es wirklich nicht so das wahre, wenn man mit einem kränkelnden Kind einkaufen geht. Sicher müssen diese Kinder auch mal raus und sollten nicht die ganze Zeit im Haus sitzen, aber da ist es meiner Meinung nach doch deutlich besser, das Kind einfach auf einen Spaziergang mitzunehmen oder so und nicht in den Supermarkt, wo es sich dann eben auch noch zurückzieht und sich übergibt. Seine Mutter sollte ihr krankes Kind doch wenigstens ein wenig einschätzen können, um zu wissen, dass ihm sowas nicht gut tut und schon allein, wenn ich merken würde, dass mein Kind sich im Supermarkt zurückzieht und es ihm schlecht geht, würde ich schnell machen oder den Einkauf auch einfach abbrechen und das Kind nach Hause bringen.

Dafür war es in diesem Fall aber wohl schon zu spät und daher würde ich als Mutter doch wenigstens den Anstand besitzen mich schnell zu entschuldigen. Aufwischen würde ich das aber vermeintlich nicht, denn da wäre mir schon das Kind wichtiger, auch wenn ich irgendwie bezweifele, dass es ihm wirklich was bringt, wenn man es an die vermeintlich frische Luft bringt, davon wird das Kind auch nicht wieder gesund. Aber eine Entschuldigung wäre hier doch durchaus angebracht, dass würde ich auch als unverschämt empfinden, wenn ich in diesem Supermarkt arbeiten würde. So beschäftigt und geschockt wird die Mutter in dem Fall nicht gewesen sein, dass sie sich nicht einmal mehr entschuldigen kann, denn schließlich hat das Kind sich doch nur übergeben, dass ist kein Todesurteil und an sich noch harmlos, also wird die Mutter da sicher nicht in Schweiß und Sorge aufgegangen sein, dass sie sich nicht einmal hätte entschuldigen können. Zeit das zu tun bliebt allemal, zumal das Kind sich eben einfach nur übergeben hat und ob ihm da jetzt noch die frische Luft ah so hilft, ist zweifelhaft, es ist doch keine Vergiftung, bei der man jetzt schnell handeln müsste oder so.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich unterstelle der Mutter jetzt auch einfach mal, dass sie schnellst möglich mit ihrer Tochter an die frische Luft wollte und sich einfach Sorgen um das Kind gemacht hat und deswegen so schnell raus gelaufen ist. Natürlich wäre es schon angebracht gewesen, dass die Mutter das Erbrochene weg putzt, aber sie hätte ihre kranke Tochter deswegen ja schlecht so lange dort sitzen lassen können. Ich denke, dass die Mutter wirklich anderes im Kopf hatte. Meine Tochter hätte ich auch nicht einfach sitzen lassen und in Ruhe den Boden aufgewischt.

Vielleicht kommt ja noch eine nachträgliche Entschuldigung, aber ansonsten denke ich, dass man schon Verständnis für das Handeln der Mutter haben sollte. Es ist sicherlich nicht schön, wenn Frau A. dann das Erbrochene beseitigen sollte, aber letztendlich musste sie das ja auch nicht, weil eine Putzfrau bestellt wurde.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Sich zu entschuldigen wäre meiner Meinung nach schon angebracht. Aber ich denke, dass die Frau einfach anderes im Kopf gehabt hatte. Sie hat sich sicher um ihr Kind gesorgt und wollte, dass es ihm schnell besser geht. Da denkt man bestimmt nicht an so was. Vermutlich war es ihr auch peinlich, dass das Kind alles vollgekotzt hat und wollte daher schnell weg.

Ich finde auch nicht, dass die Mutter dann den Boden wischen sollte. Hallo? Ein Kaufhaus hat schließlich Putzfrauen. Schon mal was von Kundenservice gehört? Oder drückt man in diesem Kaufhaus im Winter jedem Kunden einen Lappen in die Hand, damit der seinen Schneematsch von den Schuhen wegputzt?

Wie ich als Elternteil reagiert hätte, kann ich nur vermuten, da ich noch keine Kinder habe. Aber ich hätte mich da auch zuallererst um mein Kind gekümmert und es schnell nach Hause gebracht, damit es ihm schnell wieder besser geht. Ich hätte auch sicherlich nicht den Boden geputzt, ich bin schließlich Kunde in dem Laden.

beere hat geschrieben:Ich denke Frau A. wollte das Kind nicht auch noch alleine lassen "nur" um eine Plastiktüte zu holen. Natürlich ist es schlimm, wenn sich das Mädchen auf den Boden übergibt, ich persönlich würde es aber schlimmer finden, dieses Kind dann auch nochmal alleine zu lassen, nur um so etwas zu verhindern

Naja, aber die Mutter des Kindes war ja dabei, beziehungsweise offenbar in Sichtweite, da sie ja sofort kam, als Frau A das Kind anmachte. Deswegen denke ich schon, dass Frau A da besser mal eine Tüte geholt hätte, zumal das ja nicht so lange gedauert hätte, oder wie riesig ist dieses Kaufhaut? Normalerweise sind Tüten ja an jeder Kasse vorhanden und die Kassen auch überall zu finden, ohne lange laufen zu müssen.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Diesen Fall hatte ich erst mit meiner Tochter. Als wir von zu Hause los gefahren sind, ging es ihr noch gut. Irgendwann nähe Kasse, fing sie dann an sich zu übergeben. Ich habe sie natürlich ersteinmal fertig brechen lassen und sie beruhigt. Dann bin ich zur Kasse gegangen und habe nach was zum aufwischen gefragt. Da sie nur Zellstoff hatten, habe ich es so grob weg gemacht. Eine Angestellte reicht mir noch hilfsbereit einen Eimer zur Entsorgung und rief dann die Putzkolonne um nocheinmal richtig drüber zu wischen.

Eigentlich kann ich Erbrochenes noch nicht einmal riechen, ohne mich selbst zu übergeben, aber in dem Fall, habe ich versucht mich zusammen zu reisen und es halt weg gemacht. Peinlich war es mir nicht, es gibt denke ich mal schlimmere Sachen wie Kinder die total ausflippen im Geschäft so das andere Leute schon drüber reden.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Am besten erwartet man grundsätzlich nichts, wie auch dieses Beispiel mal wieder zeigt. Klar ist es so, dass man für Hilfe auch ein Dankschön erwartet. Aber wenn sich das Kind völlig unerwartet übergibt (ob das der Fall war oder nicht, kann ja keiner nachvollziehen), dann vergisst man als Elternteil schon mal die grundsätzlichen Formen der Höflichkeit. Mir ging es schon mal bei einer ambulanten Operation meines Sohnes so. Da wir aber auch zur Nachsorge in die Klinik mussten, habe ich dann später für die Hilfe gedankt, was die Schwestern aber eher abwehrten, weil es für sie zum Alltag gehört, dass besorgte Eltern schon mal ihre gute Erziehung vergessen.

Das Erbrochene nicht zu beseitigen finde ich sogar noch verständlicher. Selbst daheim versorge ich nach so einer Geschichte erst mal mein Kind und beseitige dann die Folgen. Klar habe ich dann vielleicht schon mal intensiver putzen müssen. Und gerade in einer fremden Umgebung, in der ein krankes Kind schon unsicher ist, würde ich ganz sicher nicht noch mein Kind länger warten lassen.

Ebenso wäre ich vorsichtig mit der Behauptung, die Mutter stelle die Gesundheit ihres Kindes unter die eigene Bequemlichkeit. Denn wer weiß, was der Mutter fehlte, woran man als Außenstehender gar nicht denkt. Und vielleicht ging es dem Kind zu Beginn noch gut, wenn mein Kind dann quengelig wird, dann habe ich auch schon mal gesagt, es möge sich noch kurz gedulden, damit ich etwas zu Ende führen kann.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Der Fall kann durchaus eintreten, dass es einem Kind beim Einkaufen nicht gut geht und es sich übergeben muß. In erster Linie ist hier das Kind zu versorgen. Kaufhäuser haben Putzpersonal, das gerufen werden kann.

Wenn Frau A sich schon um das Kind bemüht hatte bis die Mutter kam, war es trotz des Unwohlseins des Kindes eine Selbstverständlichkeit, dass sich die Mutter bei Frau A entschuldigte und bedankte.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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