Reklamation bei einem Hersteller von Kleidung

vom 16.08.2009, 14:25 Uhr

Gerade im Bereich von Lebensmitteln sind ja Reklamationen keine Seltenheit. Ich höre immer wieder von Leuten, die nach einer negativen Erfahren einfach dem Hersteller eine E-Mail schreiben, der sich dann meisten mit einer kleinen Wiedergutmachung entschuldigt. Allerdings frage ich mich, ob das bei Kleidungsstücken auch möglich ist. Ich habe mich in der Hinsicht nämlich wirklich schon häufig geärgert. Besonders bei einem bestimmten Hersteller, bei dem ich einfach gerne kaufe, weil ich den Style sehr mag, frage ich mich ein halbes Jahr nach dem Kauf immer, wieso ich das überhaupt noch mache. Die Kleidung ist verwaschen und eingegangen, die Farben sind verblasst, der Stoff ist richtig kaputt, teilweise gehen die Nähte auf.

Nun frage ich mich, ob man sich bei einem Hersteller von Kleidung eigentlich auch beschweren kann über die Qualität und ob man damit rechnen kann, dass der sich dafür überhaupt interessiert. Hat das jemand schonmal gemacht und kann mir sagen, wie das abläuft?

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe vor Jahren nur Replay Jeans gekauft. Einmal weil sie mir halt gut passten und dann weil mir der Schnitt und vorallem die Knopfführung an Replay Jeans gefielen. Bei Replay Jeans werden die obersten zwei Knöpfe sichtbar nach aussen geknöpft. Bei anderen Jeans die statt einem Reissverschluss eine Knopfleiste haben, wird ja nur der oberste Knopf nach aussen geknöpft.

Die Jeans war damals mit 149 DM sehr teuer. Aber den Preis nahm ich an sich in Kauf. Aber ich ärgerte mich immer wieder, das das Knopfloch des zweiten Knopfs immer relativ früh ausgeleiert ist und so die Hose immer offen stand. Als das vermehrt vorkam, habe ich mich dann erst recht geärgert. Bei einer Jeans war das schon nach ein paar mal Tragen so. Klar kann man dann einfach mit Nadel und Faden das Knopfloch enger machen. Aber für den Preis der Jeans erwarte ich an sich auch anständige Ware.

Meine Replay Jeans kaufte ich an sich hauptsächlich in einem Laden. Den Besitzer kannte ich. Ich sprach ihn dann auch auf das Problem an. Er nickte leidvoll, das Problem bekommt er öfters zu hören.

Ich lies mir von dem Besitzer des Jeansladen die Adresse der Firma geben. Internet gab es damals noch keines. Ich schrieb der Firma dann einen netten Brief. Schilderte die Sache und sagte halt auch, das dieses Problem bei der zuletzt gekauften Jeans gleich passiert ist und ich das halt ärgerlich finde. Und ich an sich auch nicht einsehe, das ich so bald nach dem Kauf schon mit dem Nähen anfangen muss. Die Firma Replay hat recht bald mit einem Päckchen reagiert. Sie haben sich für die Umstände entschuldigt und in dem Päckchen lag ein total tolles langärmliges Shirt der Firma. Der Ladenpreis dürfte damals für so ein Shirt bei um die 80 DM gelegen haben. Fand ich damals richtig Klasse. War nur ein wenig doof, das es mir zu klein war. Aber nach dem Motto: Einem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul, habe ich mich trotzdem gefreut.

Mit der Firma Esprit hatte ich da wenig Erfolg. Meine Mutter schenkte mir im Sommer 2005 ein T- Shirt der Firma. Da es eine für mich recht ausgefallene Farbe hat, habe ich es nur wenig getragen. Ausserdem war es mir heilig. Und es hingen für mich auch Nostalgiegründe mit dran.

Ein paar Monate später, das T- Shirt hatte ich vielleicht fünfmal, wenn überhaupt sooft angehabt, sah ich das es kaputt geht. Und zwar nicht an der Naht, sondern direkt neben dran. Da ich wusste, das dieses T- Shirt nicht gerade billig war, war ich verärgert. Ich fragte meine Mutter, ob sie eventuell den Kassenbon noch hat. Hatte sie nicht.

Ich schrieb dann der Firma Esprit eine E- Mail. Ich schilderte die Sache. Naja die wollten dann, das ich es einschicke. Da ich an dem T- Shirt aber aus verschiedenen Gründe hänge und die mir auch gleich schrieben, sie werden mir nicht das gleiche T- Shirt nochmal schicken können, habe ich auf das Einschicken verzichtet. Wobei ich bei der Firma Esprit mittlerweile festgestellt habe, das die Sachen nicht mehr die Qualität haben, die sie mal hatten und noch dazu sehr teuer sind, kaufe ich bei denen an sich gar nichts mehr.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Sachen kann man nach 6 Monaten kaum noch tauschen, es sei denn man kann nachweisen, dass der Mangel schon beim Kauf bestand. Und da war das Tshirt natürlich nicht nicht ausgewaschen. Die Veranlagung dazu war natürlich da, aber so kann es nunmal auch theoretisch an deinem Waschmittel gelegen haben.

Ich denke immer, dass es das beste ist, wenn man so seine Erfahrungen sammelt. Und stellt sich dann heraus, dass die Sachen nach einem halben Jahr anfangen kaputt zu gehen, kleiner zu werden oder auszuwaschen, dann sollte man da einfach nicht mehr kaufen. Auch wenn einem die Sachen sehr gut gefallen.

Ich habe das Problem bei einem Hersteller auch immer gehabt. Nach ein paar Monaten gingen die Träger an der rechten Seite des Shirts ab, das Shirt wurde grau, statt schwarz und kleiner außerdem. Ich dachte mir, dass das vielleicht sogar ein Fehler von mir sei und kaufte mir das Shirt nochmal. Das gleich passiert doch haargenau wieder so.

Passiert sowas nach Tagen oder 2 Wochen, ist die Reklamation ja kein Problem in der Regel. Aber nach Monaten hat man dann einfach Pech gehabt, weil es auch normale Verschleißerscheinungen sein könnten. Ich finde aber das die so nicht auftreten dürfen und schon gar nicht,wenn man viel Geld dafür ausgegeben hat.

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» winny2311 » Beiträge: 15047 » Talkpoints: 0,08 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Natürlich kann man auch Kleidung reklamieren. Ich würde vielleicht sogar eher ein defektes Kleidungsstück als irgendwelche einfachen Lebensmittel. Es gibt zwei Möglichkeiten, ein Kleidungsstück zu reklamieren.

Falls das Teil bereits nach sehr kurzer Zeit nicht mehr schön aussieht oder sogar schon kaputt ist, kannst du es direkt in den Laden bringen, in dem du es gekauft hast. Ich habe Bekannte, die mit dieser Methode schon gute Erfahrungen gemacht haben. Viele Läden erstatten dann den Kaufpreis zurück oder stellen einen Gutschein aus. Manchmal wird einem das gleiche Kleidungsstück auch noch einmal neu angeboten, was aber bei grundlegenden Produktionsmängeln natürlich nicht sinnvoll ist.

Normalerweise ist es auch möglich, die Kleidung direkt beim Hersteller zu reklamieren. Die Anschriften findest du entweder im Internet oder bei den Händlern, die Kleidung dieser Marke führen.

Ich würde eine Reklamation allerdings auch von dem Kaufpreis abhängig machen. Von einem Shirt für zehn Euro kann man einfach nicht soviel verlangen wie von einem Shirt für über hundert Euro. Gerade teure Kleidung würde ich auf jeden Fall reklamieren, da ich erwarte, dass ich für den höheren Preis auch eine gute Qualität bekomme.

Ich habe auch einmal ein Hemd reklamiert. Witzigerweise handelte es sich auch bei meinem Kleidungsstück um ein Teil der Marke Replay. Der Stoff war nach wenigen Wochen einfach nur morsch und riss ein. Ich habe das Hemd über den Laden, in dem ich es gekauft habe, reklamiert und erhielt kostenlos Ersatz in Form eines neuen Hemdes.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich hatte vor kurzem bei einem Hersteller ein Kapuzenshirt mit einem angesagtem Aufdruck für ungefähr vierzig Euro gekauft und nach ungefähr drei Monaten festgestellt dass die ursprüngliche schwarze Farbe in kritischen Scheuerbereichen wie Nacken und Ärmel einen rostbraunen Farbton angenommen hat. Meine Reklamation verlief erfolglos, der Hersteller behauptete davon zum ersten Mal zu hören und lehnte jede Haftung ab. Es wurde auf Bräunungscreme, Haarfärbemittel oder andere Chemikalien in Verbindung mit Körperschweiß verwiesen, die ich aber mit Ausnahme des Schweißes alles ausschließen konnte. Die weiterhin empfohlene chemische Reinigung war mir zu teuer. Letztendlich gab es einen Gutschein über zehn Euro für die nächste Bestellung die ich aber garantiert nicht aufgeben werde.

Bei aller eigener Hartnäckigkeit, letztendlich ist man doch bei unklaren Ursachen auf die Kulanz des Herstellers beziehungsweise des Verkäufers angewiesen. Gerade bei geringen Beträgen lohnt sich doch der Aufwand nicht um bis zur letzten Konsequenz die Sache durchzuziehen.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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