Mensch ein Gewohnheitstier

vom 23.08.2009, 10:08 Uhr

Ihr wisst ja mittlerweile, dass mein Freund erst gar nicht eine Beziehung eingehen wollte. Es hieß immer, ich solo, ich bleib alleine. Ich möchte machen, was ich will. Vor ein paar Monaten sind wir ja dann eine Beziehung eingegangen. Erst wollte er mich ja gar nicht an sich ran lassen.

Heute ist es genau umgekehrt. Ich bekomme ihn nicht mehr vorm Hintern weg. Er hat sich so an die Zweisamkeit gewohnt. Wie kommt es nun eigentlich genau, dass ein Mensch sich so schnell an etwas gewöhnt, es so schön findet, dass er es nicht mehr missen will. Es geht hier nun wirklich nur um zusammen sein. Zusammen Zeit verbringen, zusammen kuscheln oder fernsehen. Kaum bin ich weg, fragt er wann ich wieder komme. Dass er mich vermisst usw.

Nun ist es beim Geschlechtsverkehr aber auch nicht anders. Doch da sag ich immer zu ihm, warum dies denn so sei? Er war schließlich nun über ein Jahr im Krankenhaus, bzw. auf Reha und da war ja mit Sex auch rein gar nichts. Da hat er es ja auch nicht weiter vermisst oder selber was gemacht. Doch nun will er mindestens einmal am Tag Sex. Eigentlich sogar mehr.

Das fängt in der früh an, aufwachen, Schatz ist da und dann wird geschmust und so. Wie weit es halt geht, am Abend wenn wir dann einschlafen ist er dann auch immer gleich heiß. Ich finde dann nur die Antwort süß von ihm, warum er denn immer so heiß ist und Sex will. Seine Antwort, also wenn ich so eine süße Freundin habe, dann möchte ich auch von ihr was.

Warum gewöhnt man sich so schnell an einen anderen Menschen? Ich gebe es ja zu. Derzeit möchte ich das Schmusen und Kuscheln mit ihm auch nicht missen. Doch vorher ging es doch auch ohne. Wir Menschen sind schon seltsam. Habt ihr das bei euch oder eurem Partner auch schon mal gemerkt?

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Natürlich spielt der Faktor "Gewohnheit" eine wichtige Rolle und manch ein frisch getrennter Ex-Teil einer Beziehung kann gar nicht recht unterscheiden, ob er jetzt den Menschen an sich, oder die Gewohnheit, jemanden an seiner Seite zu haben, mit dem man kuscheln kann, vermisst.

Ich selbst denke aber, dass es bei dir auch so ist, dass du vorher ohne kuscheln etc. ausgekommen bist, weil du zwar die Vorstellung, in die Arme genommen zu werden, nicht schlecht fandest, aber keinen bestimmten Menschen in dieser Vorstellung hattest, der es tun soll (abgesehen von dem natürlich mit eine Rolle spielenden Gewohnheitsaspekt).

Jetzt hast du einen Freund, dessen Zuneigung dir gut tut und mit dem du deinen Wunsch nach Nähe konkret verbindest. Darum sehnst du dich danach, Zeit mit ihm zu verbringen und Zärtlichkeiten auszutauschen.

Ich denke, du wünscht dir jetzt eben nicht mehr nur zu kuscheln, sondern mit IHM zu kuscheln und weil du die Erfahrung gemacht hast, dass es dir gut tut, das mit ihm zu tun, willst du natürlich immer weiter und immer mehr in seiner Nähe sein.

Das ist aber auch ein sehr schönes Gefühl, dass da der "Jemand" ist, der diese Vorstellung bildlich und real macht. Ich selbst bin auch süchtig nach den Streicheleinheiten von meinem Freund. Genieße es. :-)

» Chaud » Beiträge: 47 » Talkpoints: 34,47 »


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