Warum gibt es Obdachlose?

vom 13.06.2009, 16:06 Uhr

Menschen die Illegal hier sind werden sich auf öffentlichen Plätzen sicherlich kaum oder gar nicht sehen lassen. Ich kenne einige Asylbewerber, die ständig von der Polizei kontrolliert werden und sich ausweisen müssen. Da sie keine gültigen Papiere haben, gibt das immer wieder Probleme obwohl sie ja offiziell gemeldet sind und in der Gemeinschaftsunterkunft leben. So denke ich, dass sich diejenigen die illegal hier sind gut versteckt halten, da sie sonst sicherlich noch größere Probleme haben.

Aber zurück zum Thema: Obdachlosigkeit hat sicherlich viele Gründe. Bestimmt ist es für viele Menschen oft schambesetzt zum Amt zu gehen und um öffentliche Hilfe zu bitten. Sie versuchen lieber sichselbst durchzuschlagen. Wenn man dann erst einmal auf der Straße lebt, ist es schwierig wieder den Weg zurück zu finden. Viele wollen ihn auch nicht mehr finden. Falls doch können sie es über Obdachlosenberatungsstellen wieder zurück schaffen.

» Blume24 » Beiträge: 15 » Talkpoints: 5,75 »



Auf der Straße leben muss in Deutschland niemand, wird so häufig gesagt. Ist dem wirklich so? Derzeit leben geschätzte 350.000 Menschen auf der Straße. In Anbetracht dieser doch erheblichen Zahl kann man wohl kaum von Einzelschicksalen sprechen. Und ich kann mir schwer vorstellen, dass all diese Menschen zu stolz für soziale Leistungen sind.

Viel mehr vermute ich eine mangelhafte Informationspolitik als Ursache. Ein Wohnrecht gibt es meines Wissens in Deutschland nicht. Es hat also niemand einen rechtskräftigen Anspruch auf Wohnraum. Stattdessen gibt es Obdachlosen- und Notunterkünfte, deren Kapazitäten oft ausgeschöpft sind. Im günstigsten Fall bekommt ein Obdachloser, so er denn will, also einen Platz in einer Notunterkunft. Dieser Platz ist zeitlich begrenzt. Zudem sind die dort vorherrschenden Bedingungen häufig unzumutbar. Es wird geklaut, geprügelt, gesoffen. Kein Ort, an dem man sich gerne aufhält. Aber mangels Alternative der einzige Ort, will man im Winter nicht (er)frieren.

Was in meinen Augen fehlt, ist die soziale Beratung der Obdachlosen. Wichtig wären zum Beispiel ausreichend Sozialarbeiter, die eine Weitervermittlung in eine Wohnung organisieren. Aber dazu müsste es ja erstmal einen Anspruch auf Wohnraum geben. Viele soziale Vereine engagieren sich für Obdachlose und das ist auch sehr löblich. Was fehlt, ist jedoch die Rechtsgrundlage. Undf so bleiben alle Bemühungen lediglich persönliches Engagement. Ferner fände ich auch die psychische Betreuung von Obdachlosen enorm wichtig. Die meisten von ihnen landen durch schwere Schicksalsschläge in der Obdachlosigkeit. Wer ganz unten ist, dem fehlt oft die Kraft, da alleine wieder rauszukommen.

Und dann kommt noch die Scham dazu. Scham für das eigenen Unvermögen, Scham für das angewiesen sein auf fremde Hilfe. In einer normalen Situation würden diese Menschen vermutlich alleine wieder auf die Beine kommen. Aber wenn es einem täglich die Beine unter den Füßen weghaut, ist Hilfe von außen dringend nötig. Hilfe, die der deutsche Staat nicht bereitstellt. Jugendliche, die oft einfach nur faul sind, bekommen Sozialarbeiter zur Seite gestellt, werden zur Schule gefahren, erhalten eine Ausbildungsstelle nach der anderen.

Kurzum: man kümmert sich aufopferungsvoll und in meinen Augen vollkommen überzogen um Jugendliche, die lediglich faul sind. Den Obdachlosen, die wirklich am Rande ihrer Existenz leben, bleibt diese Hilfe verwehrt und da frage ich mich, warum. Zu teuer, zu ineffektiv?

» anja0815 » Beiträge: 25 » Talkpoints: 25,04 »


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